Die Queen macht Ferien (German Edition)
gehört.
Die beiden Wachen vor den königlichen Schlafgemächern hörten das Hin-und Hergetrappel. Guard Feathers zwinkerte seinem Kollegen wissend zu.
„ Oha! “, flüsterte Guard Burls zurück, „d a ist noch so e iniges los bei den alten Knochen, glaub mir! “
„ Meinst du etwa d eine? “, neckte Feathers ihn.
„ Sehr witzig. “
Aber sie genossen ihren gemeinsamen Spaß während der sonst so langweiligen Wache.
Kapitel 4
Früh am nächsten Morgen, kam wie immer Mary Powers, die königliche Friseuse, um der Queen die Haare zu richten. Mary bewegte ihre üppige Oberweite hin und her, griff mal nach einem Kamm, mal nach einer Haarbürste. Es war eine nette beruhigende Prozedur, bei der man schön vor sich hindämmern konnte und die immer wieder zum gleichen Ergebnis führte: eine tadellose Frisur – jedes Haar an seiner Stelle. Die einzige Spannung lag darin, dass Mary Powers mühsam versuchte, die Queen vor der Entdeckung zu schonen, dass sie dabei Kaugummi kaute. Sie liebte es, den Tag mit einem schönen Käse-und-Zwiebel Sandwich zu beginnen, das sie sich aus einem fastfood Laden am Piccadilly Circus holte. Sie hatte jedoch panische Angst davor, die königliche Nase, der sie gezwungener Weise sehr nahe kam, mit dem Geruch zu verletzen. Gleichfalls war es völlig verboten, in der Nähe der Queen mit Kaugummi erwischt zu werden. Also hatte Mary es sich angewöhnt, sehr vorsichtig zu kauen. Die Queen fand das amüsant. Natürlich hatte sie den Kaugummi schon vor Jahren an seinem charakteristischen Pfefferminz-Aroma entdeckt.
Heute würde es für die gute alte Mary schwierig werden, denn Majestät geruhte zu plaudern.
„ Sagen Sie, haben sie diesen neuen Kinofilm über mich gesehen? “
” Oh ja, Ihre Majestät, das habe ich. “
„ Nun sagen Sie mir ehrlich, fanden Sie Helen Mirren nicht ausgezeichnet? “
Mary arbeitete den Kaugummi sorgfältig in eine Backentasche hinein, bevor sie erwiderte: „ Ja. Das war sie, nicht wahr? “ Sie blickte schnell in den Spiegel und als sie sah, dass die Queen ihre Augen auf ihren Schoss gesenkt hatte, traute sie sich weiter zu reden. „ Wenn ich sagen darf, Ma'am, lag es daran, dass man Ihre Frisur erstaunlich gut nachgeahmt hatte. Ich weiß nicht, wie die das geschafft haben. Ich meine – ich kenne mich ja ein wenig darin aus und weiß wie schwer es ist, so was perfekt hinzukriegen. Sicherlich haben die eine Menge Fotos von Ihnen studiert, um das so toll zu machen. “
„ Nicht nur die Frisur! Es war ihre Schauspielkunst. Sie ist eine fantastische Künstlerin – es würde mich nicht wundern, wenn sie für die Rolle einen Oskar bekäme. Für mich war es fast unheimlich, mich so gut imitiert zu sehen. “
Mary legte ihre Stirn in Falten. „ Nun, Ihre Majestät, wenn Mrs. Mirren wieder ihre eigene Frisur hat, würde kein Mensch sie mit Ihrer Majestät verwechseln. “
„ Hm. Das stimmt wohl. “ Die Queen schwieg nachdenklich. Dann erhellte sich ihr Gesicht . „ Wissen Sie was? Ich überlege gerade... “
Die Hände der Friseuse hielten inne. „ Ma'am? “
„ Also, wenn diese Frau mit meiner Frisur mir so sehr ähnelt, vielleicht würde es umgekehrt auch klappen. “
Was für ein nettes Geplauder! Mary liebte es, wenn die Queen so gut drauf war.
„ Ja. Das könnte schon sein. “ Sie lächelte das Spiegelbild der Queen an und die Queen lächelte zurück, wobei sie sich bemühte, den weißen Fleck in Marys Mund zu übersehen.
„ Also – Dann legen Sie mal los! “, sagte die Queen.
Die Friseuse erstarrte. Ihr Gesicht war ein Bild.
„ Machen Sie schon“, wiederholte die Queen, „s eien Sie doch mal ganz verwegen! “
Mary räusperte sich. „ Majestät entschuldigen, ich möchte nicht schwer von Begriff erscheinen, aber – meinen Sie das im Ernst? “ Unglücklicherweise hatte das Hüsteln den Kaugummi aus seinem Versteck geholt und auf ihren üppigen Balkon geschleudert, wo es jetzt wie ein modernes Schmuckstück prangte. Mary starrte ihn im hilflosen Schock an. Dann schnappte sie ihn schnell und schob ihn wieder in den Mund.
„ Absolut. “ Die Queen hatte eigentlich vor, das kleine Missgeschick zu übergehen, aber irgendwie war sie übermütig. „ An Ihrer Stelle würde ich mir ein frisches Stück nehmen. “
Mary wurde sehr rot. „ Es tut mir so l eid, Ma'am, ich – ich... “
„ Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich auch gerne e inen. “
Mary starrte sie ungläubig an, aber als sie die erwartungsvolle Miene der
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