Die Queen macht Ferien (German Edition)
ziemlich kümmerlichen Gebinde in Klarsichtfolie.
Clare wäre nicht damit zufrieden, dachte die Queen.
„ Das sieht aber recht popelig aus, um es einem Prinzen zu schenken“, Elsie stocherte mit einem Finger danach.
„ Na, wen wundert's ? “, sagte Tessa, „ Wir müssen mit unserem Geld knausern. “ Dieses sagte sie mit einem anklagenden Blick zur Queen.
„ Wollt ihr mir jetzt die kalte Schulter zeigen, dafür dass ich nicht das tue, was ihr wollt? “, fragte die Queen.
„ Oh nein, das würden wir niemals tun, oder Mädels? “, fragte Tessa.
Aber die Queen war sich da nicht so sicher.
Kapitel 66
Die Damen beschlossen, zur Galerie zu Fuß zu gehen, denn sie würden dort mit Sicherheit keinen Parkplatz bekommen.
Pilot, der den ganzen Tag nur an der Leine buchstäblich herumgehangen hatte, freute sich, dass es voranging und trottete eifrig los. Die Sonne schien nun mit ihrer ganzen Kraft, und weil sie sein Fell wärmte, wurde der Geruch sehr intensiv.
Die Queen, die als gute Läuferin zügig ausschritt, merkte bald, dass die anderen Damen zurückblieben. Sie drehte sich zu ihnen um und wartete.
„ Es tut mir Leid. Ich glaube ich gehe zu schnell. “
„ Ach kümmre dich nicht um uns“, sagte Gladys leichthin, „u ns stört es nicht, wenn du etwas weiter vor uns herläufst. “
„ Ja, es ist schon in Ordnung, wenn du und der Hund in erträglichem Abstand seid“, fügte Tessa hinzu.
Elsie spürte, wie unfreundlich das klang und sagte entschuldigend: „ Pilot riecht schon ziemlich stark, nicht wahr? “
Die Queen musste ihr Recht geben und lief wieder vorweg.
Vor der Galerie hatte sich eine beträchtliche Menschenmenge eingefunden, wohl aus demselben Grund, warum sie auch da waren; nicht um die Ausstellung zu sehen, sondern um einen Blick auf den ältesten Sohn der Queen zu erhaschen.
Tessa war enttäuscht. „ Seht euch das nur an. Wir hätten doch eher kommen sollen. Jetzt werde ich ihm nie im Leben die Blumen überreichen können. Ich kann sie genauso gut in die nächste Mülltonne schmeißen. “
„ Ach, du kannst aber wenigstens den Prinzen sehen“, tröstete Elsie sie.
„ Ja, stell dir vor; zusammen mit dem Prinzgemahlen hast du dann zwei Royals auf deiner Liste von Lebend-Sichtungen“, sagte Gladys.
Die Queen war amüsiert. Es klang fast, als ob sie auf einer Art Safari seien. Und gab es wohl auch so etwas wie eine „ Tot-Sichtung “ ?, überlegte sie, schob aber den Gedanken schnell weg, weil er ihr reichlich makaber vorkam.
Tessa war jedenfalls untröstlich. Ihr trauriges Gesicht war direkt rührend.
Die Menge wartete geduldig in der Sonne. Manche Leute hatten Picknicks mitgebracht und saßen auf Decken über den Rasen verstreut. Einige hatten sogar Sonnenschirme aufgestellt. Kinder spielten Fangen. Alles lachte und plauderte. Es war wie eine große Party.
Nun schirmten die Leute ihre Augen gegen die Sonne und konzentrierten sich auf den Eingang der Galerie. Die Picknicks wurden unterbrochen und die Körbe eilig gepackt. Decken wurden zusammengefaltet.
Ein dunkler Rolls Royce fuhr vor. Die Menschenmenge wurde unruhig, und Stimmen riefen: „ Da ist er! “ - „ Ja, er ist es wirklich! “ - „ Ja der Prinz! “
Pilot, neugierig wie alle Hunde, sah dass alle nach vorne drängten und zog ungeduldig an seiner Leine. Noch ehe die Queen begriff, was mit ihm los war, fühlte sie sich von ihm energisch in die Richtung des Gebäudes gezerrt.
Zunächst versuchte sie noch, ihn zurückzuhalten, aber die Leine schnitt in ihre Finger. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm nachzugeben und hinterher zu gehen. Die Freundinnen waren dicht auf ihren Fersen und hofften, so nah wie möglich an den Prinzen heranzukommen. Aber sie hatten keine Chance – die Menge war zu dicht.
Aber Pilot ließ sich nicht aufhalten. Die Queen stellte erstaunt fest, dass die Menge sich auf wunderbare Weise vor ihr teilte, wie ein gefrorenes Meer vor einem Eisbrecher. Doch wurde ihr Fortschreiten von Ausrufen des Ärgers und Abscheus begleitet.
„ Puuh! Was stinkt hier so? “
„ Es ist dieser große Hund! Ugh! “
Mütter beeilten sich, ihre Kinder zur Seite zu ziehen oder ihre Kleider vor dem Hund wegzuraffen.
Tessa, die noch am besten mitgehalten hatte, verlor jetzt an Tempo und fiel mit Gladys und Elsie zurück.
„ Lizzy! Warte! Die Blumen! “, rief sie und wedelte mit dem Strauss.
Die Queen drehte sich geschwind zu ihr um und schnappte den Strauss in einer geschickten Bewegung aus
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