Die Queen macht Ferien (German Edition)
hineinfallen. Tessa teilte die Portionen herum. Pilot ging sofort neben der Queen in Position.
Tessa, die neben ihm saß, schnupperte misstrauisch an ihrem Essen.
„ Seid ihr euch ganz sicher, dass dieser Fisch frisch war? “, fragte sie Gladys und Elsie, „ Ich finde er riecht irgendwie muffig. “
Beide waren höchst empört.
„ Natürlich ist er frisch! “
„ Wie sind doch am Meer, oder? Frischer geht es nicht! “
Die Queen, als Hundekennerin, hatte eine böse Ahnung. Sie inspizierte Pilots Fell und sah verräterische Spuren darauf. Vorsichtig roch sie an seinem Rücken.
„ Ich befürchte, Pilot hat sich in etwas gewälzt. Wahrscheinlich auf einem toten Fisch hier am Strand. “
„ Oh, nein! “, riefen sie alle angewidert.
„ Na toll! Jetzt haben wir nicht nur ein großes, hässliches, zottliges Monster als Gesellschaft, sondern sogar noch eins das stinkt “, Tessa zog eine Grimasse.
„ Ich versuche mal, ihn am Wasser abzuwaschen“, sagte die Queen. Sie nahm eine Fritte und lockte Pilot hinter sich her. Er folgte ihr brav, bis sie bei der Spülkante anlangten. Das war nun gar nicht nach seinem Geschmack. Offensichtlich war er durch und durch eine Landratte. Die Queen schubste, lockte und räsonierte mit ihm, aber er beschloss, dass es bei den anderen Damen und ihren Pommesfrites netter war. Die Queen gab auf und sie kehrten unverrichteter Dinge zurück. Ihre Freundinnen waren nicht beglückt.
„ Was ist denn? Ist deine Hundeflüsterei heute etwa fehlgeschlagen? “, fragte Tessa bissig.
„ Vielleicht finden wir hier in Brighton irgendeine Möglichkeit, ihn loszuwerden“, sagte Tessa hoffnungsvoll.
„ Ja. Wir können ihn als Preis beim Bingo aussetzen“, war Elsies Vorschlag.
„ Apropos Bingo, lasst uns aufessen und zum Hippodrome gehen“, sagte Gladys. „ Wenn wir wirklich zum Prinzen pilgern müssen, dürfen wir die Zeit nicht aus den Augen verlieren. “
„ Und wie ist es mit heute Abend? Wollten wir nicht zu einer Show gehen? “, fragte Tessa.
„ Ja“, stimmte Gladys zu, „ Elsie und ich haben noch ein anderes Plakat gesehen und darauf stand, dass es heute Abend im Kino eine Show mit Tom Tiger dem Sänger gibt. Und nachher gibt es einen Double-Wettbewerb. “
„ He, das hört sich nach Spaß an“, sagte Tessa, „ Nichts wie hin. “
„ Wir können nur da hin, wenn wir nicht unsere ganze Zeit vor der blöden Kunsthalle vergeuden“, seufzte Gladys und warf Tessa einen sauren Blick zu.
Kapitel 64
Sie machten sich auf den Weg zur Bingo-Halle. Die Queen, die immer viel Freude an einem guten Spiel hatte, fand es dort ganz herrlich. Sie hielten sich über eine Stunde dort auf bis ihre Augen davon brannten, dass sie konzentriert auf die Karten starrten und ihre Ohren ganz müde vom Lauschen nach den Zahlen waren. Sie hatten Pilot weit unter ihren Tisch geschoben, aber ernteten trotzdem einige ärgerliche Blicke von ihren Mitspielern, weil er so stank.
Tessa hatte das Glück, sogar zweimal zu gewinnen, während die anderen leer ausgingen. „ Wunderbar“, sagte sie glücklich, „d amit kaufe ich die Blumen für den Prinzen. “
Die Queen war eigentümlich gerührt wegen ihrer unerschütterlichen Absicht, ihrem Sohn zu huldigen.
Sie verließen nun die Bingo-Halle und gingen zum Einkaufscenter. Tessa wollte ihre Blumen kaufen, aber vorerst drifteten sie einfach entlang, sahen sich die Auslagen in den Schaufenstern an und betraten ab und zu einen Laden, um sich das Angebot genauer anzusehen. Sie gingen zu Marks & Spencer und durchstöberten die Bekleidungsabteilungen. Als sie bei Damen-Accessoires anlangten, machten sie sich ein Vergnügen daraus, verschiedene Hüte auszuprobieren und zu diskutieren, ob sie ihnen wohl stünden oder nicht.
Die Queen mied es, hierbei mit zu mischen, denn schließlich war ihre ungewöhnliche Haartracht ein Hauptbestandteil ihrer Camouflage. Ihre Freundinnen fanden ihre Zurückhaltung hochnäsig und sie redeten ihr zu, doch mitzumachen.
„ Du brauchst keinen zu kaufen. Einfach Ausprobieren macht doch auch Spaß“, bettelte Gladys.
„ Davon bekomme ich nur zerdrückt e Haare. “
„ Unsinn! Du, mit deinen kurzen Haaren“, Tessa setzte sich selbst ein kleines gelbes Hütchen auf, das ihr erstaunlich gut stand.
Unglücklicherweise gelang es Elsie, die Queen zu überrumpeln. Sie hatte ihr gerade den Rücken zugedreht, während sie Gladys mit einem großen Strohhut bewunderte. Elsie schlich sich von hinten an und setzte ihr einen
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