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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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hatte Kelley gesagt. Michael wollte glauben; zugleich hoffte er, dass er träumte. »Wie kann ich wissen, dass du und Zivera mich nicht reinlegt und dass nicht alles ein Komplott ist, um mich zu erpressen?«
    »Ist das Stephen?«, fragte Susan.
    Michael hob Schweigen gebietend die Hand.
    »Was geht hier vor?« Kelleys Angst schwang in seiner Stimme mit.
    »Genau das würde ich auch gern wissen«, erwiderte Michael.
    Stille am anderen Ende der Leitung. Dann: »Damit wären wir zu zweit.«
    »Geben Sie mir das Telefon!« Susan stürzte sich förmlich auf Michael.
    Busch packte ihre Schultern, schob sie auf die andere Seite des Zimmers und redete im Flüsterton beruhigend auf sie ein.
    »Ich brauche Beweise«, sagte Michael. »Und ich brauche sie jetzt.«
    »Du bist am fünfzehnten März geboren, und …«
    »Das ist kein Beweis«, schnitt Michael ihm das Wort ab.
    Susan riss sich von Busch los, rannte zu Michael und versuchte, ihm das Telefon aus der Hand zu reißen. »Lassen Sie mich mit ihm sprechen!«
    Michael riss ihr das Handy weg und blickte Hilfe suchend zu Paul, der die Frau erneut festhielt.
    »War das Susan?«, fragte Kelley.
    »Mach dir um die keine Sorgen. Sprich weiter«, sagte Michael.
    »Du bist von den St. Pierres adoptiert worden …«
    »Du musst schon mit besseren Beweisen aufwarten.«
    »Würdest du Genevieve glauben?«
    Für einen Moment verlor Michael die Fassung. Genevieve hatte er Kelley gegenüber nicht erwähnt.
    »Gib mir Susan«, sagte Kelley.
    Michael drehte sich zu Susan um und hielt ihr widerwillig das Handy hin. »Er will mit Ihnen sprechen.«
    Susan schnappte sich das Mobiltelefon und drückte es sich ans Ohr. »Bist du verletzt?«, fragte sie und brach in Tränen aus, während sie aufmerksam zuhörte und Michael anschaute. »Wo?«, flüsterte sie dann. Es wurde totenstill im Zimmer. Susan drückte sich das Handy noch fester gegen das Ohr und hörte etwa dreißig Sekunden zu. »Mach dir keine Sorgen«, sagte sie dann, »wir holen dich da raus.« Sie reichte Michael das Handy und eilte aus dem Zimmer.
    »Nun?«, fragte Michael in den Apparat.
    »Susan wird dir Beweise liefern«, erwiderte Kelley, bevor ihn jemand unterbrach.
    Julian meldete sich wieder. »Genug Papa-Zeit. Zehn Uhr morgen früh, Roter Platz.«
    Die Leitung war tot.
    Michael klappte das Handy zu und schaute Busch an.
    »Würde es dir etwas ausmachen, mir zu verraten, was hier vor sich geht?« Verwirrt stand Busch da.
    Bevor Michael antworten konnte, kam Susan ins Zimmer zurück. Auf ihrem Gesicht lagen Verwirrung und Furcht. Sie blickte Michael an, als sähe sie ihn zum ersten Mal, und als wäre er ein sehr wichtiger Mann.
    »Stephen hat gesagt, ich soll Ihnen das hier geben. Er hat gesagt, Sie wüssten, was Sie damit tun müssten.« Sie reichte ihm eine schwarze Stahlkassette. Michael hatte solche Kassetten schon gesehen. Von der Konstruktion her waren sie Bankschließfächern ähnlich, bestanden aus einer Bronzelegierung und waren bis zu drei Stunden wasserdicht und feuerfest. Der Schließzylinder verfügte über Aufbohrschutz, Kernziehsperre und Ziehschutz und war nur schwer zu knacken.
    »Stephen hat gesagt, Sie wüssten, was Sie damit tun müssten«, sagte Susan. »Er sagte, das sei der Beweis, den Sie brauchen.«
    »Beweis für was?«, fragte Busch verwirrt.
    Michael schaute auf die Kassette; dann blickte er Susan an. »Wo hat er die her?«
    »Das weiß ich nicht. Aber dieser Brief war dabei.« Sie reichte Michael einen Umschlag.
    Michael öffnete ihn und las ihn.
    Sehr geehrter Mister Kelley,
    haben Sie vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, sich mit mir zu treffen. Ich wünsche Ihnen Glück für Ihr Gespräch mit Michael. Nach so langer Zeit einen Kontakt zu ihm herzustellen, ist schwierig, davon bin ich überzeugt, ganz besonders in Anbetracht des Verlusts, den Sie gerade erst erlitten haben. Sie dürfen sich aber trösten: Ich sehe viel von Michael in Ihnen. Er ist ein feiner Kerl und wird Sie stolz machen.
    Gemäß unserer Vereinbarung geben Sie ihm bitte diese Kassette. Der Inhalt ist für ihn bestimmt, und zwar ausschließlich. Ich versichere Ihnen, dass diese Kassette nichts enthält, was in irgendeiner Weise illegal ist, wohl aber ist der Inhalt von größtem Interesse und Wert für gewisse andere Parteien. Deshalb habe ich Angst, sie selbst zu behalten. Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe in dieser Angelegenheit. Sollte ich jemals etwas für Sie tun können, lassen Sie es mich bitte

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