Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
dass du nicht über Magie verfügst?«, bohrte Lorin. Vor der Anrede »Bruder« scheute er noch zurück. Er wollte warten, bis sie sich besser kannten.
    »Das wüsste ich«, schüttelte Tokaro als Antwort den Kopf. »Ich spüre nichts in mir, was ungewöhnlich wäre. Weder sind aus meinen Händen Strahlen gekommen, noch Gegenstände um mich herumgeflogen.«
    »Aber er besitzt das besondere Schwert, das ich sah«, versuchte Fatja die Stimmung zu heben. Dass dieses sich ein wenig von der aldoreelischen Klinge des Ritters unterschied, störte sie nicht; sie rechnete es ihrer Unkenntnis auf dem Gebiet der Waffen zu. »Die Brüder haben zueinander gefunden. Und gemeinsam halten sie das Böse auf.«
    »Und zwar hurtig.« Torben lehnte dankend einen Becher Njoss ab und begnügte sich mit heißem Wasser, in das er Obstsaft kippte. »Wir können morgen ablegen.«
    »Das Schiff würde die Überfahrt nicht überstehen«, warf Blafjoll ein. »Die Winterstürme, in die du unweigerlich geraten wirst, schlagen dir die Planken in kleine Splitter.«
    »Das mag für Koggen zutreffen, aber nicht für Dharkas. Die Bauweise ist besser.« Kalisstra sorge dafür, dass ich keinen Unsinn erzähle. Der Rogogarder rührte um. »Wir können uns keinerlei Aufenthalt leisten, Freunde. Wer weiß, was bis zum Frühjahr alles auf Ulldart geschehen ist? Oder was wäre, wenn die Invasionsflotte mit dem Frühlingswind über das Meer segeln und Kalisstron angreifen würde?« Er nippte, packte ein Blechfläschchen aus, schüttete eine dunkelbraune Flüssigkeit in sein Getränk und schaufelte Zucker hinterher. Nach kurzem Rühren kostete er erneut und schloss genießerisch die Augen. »Natürlich liegt die Entscheidung bei euch.« Er lehnte sich zurück und wartete.
    »Wir alle lassen etwas auf Kalisstron zurück, was uns lieb und teuer ist«, äußerte sich Waljakov nach einer Weile. »Dennoch müssen wir nach Ulldart. Das Böse, und zwar das wirklich Böse, wie es in unserer Heimat haust, muss vernichtet werden. Danach kehre hierher zurück, wer möchte.« Er schenkte den beiden jungen Männern einen entschlossenen Blick. »Ich sage, wir segeln jetzt. Besser heute als morgen.«
    Im Grunde wussten alle, dass er Recht hatte. Und genauso hafteten ihnen die Abenteuer der letzten Seereise unter rogogardischer Flagge im Gedächtnis.
    »Begeben wir uns in die Hand des Gerechten und steigen in seinem Namen und mit seinem Segen an Bord«, meinte Matuc, der lange brauchte, bis er seine letzten Zweifel überwand.
    Tokaro verzog seine Miene. »Ihr seid so sicher in dem, was ihr tut, dass ihr mich vergessen habt.« Alle Augen richteten sich auf den Ritter. Es störte ihn, dass man über ihn entschied, als wäre seine Teilnahme eine Selbstverständlichkeit. »Mich hat niemand gefragt, ob ich mich daran beteilige.«
    »Angor und Ulldrael sind Brüder, wenn auch sehr unterschiedliche«, meinte der Mönch. »Genau wie ihr beide. Nur zusammen, so sagen es die Weissagungen Fatjas, sind wir in der Lage, den Kontinent und Kalisstron zu retten.« Er blickte dem Ordenskrieger in die Augen. »Was sonst könnte Govan und seine Schergen aufhalten außer Magie und eine aldoreelische Klinge? Die Götter sind nicht stark genug, um direkt einzugreifen, also benötigen sie unsere Unterstützung. Dafür erhalten wir ihren Beistand. Den auch du mehr als einmal von Angor empfingst, wenn ich an deine Abenteuer und die glücklichen Ausgänge denke, Tokaro von Kuraschka.«
    »Anders gesagt: Wir bitten dich darum, dass du uns deinen Arm und dein Schwert zur Verfügung stellst«, sagte Fatja ernst.
    Der Ordenskrieger lächelte sie freundlich an. »Gern.«
    »Ich werde ein kleines Abschiedsfest für den Abend organisieren«, unterrichtete Kalfaffel sie. »Bardhasdronda wird seine Helden nicht gehen lassen, ohne ihre Taten, die sie auf Kalisstron begingen, gebührend gewürdigt zu haben. Dann könnt ihr morgen früh aufbrechen.«
    Man verabredete sich zu einem späteren Zeitpunkt in einer der Lagerhallen, und die Runde löste sich auf.
    Tokaro nutzte die Zeit, vorsichtige Runden auf dem Rücken seines Schimmels zu drehen und durch die Gassen der unbekannten Stadt zu reiten. Torben ließ die Dharka auf Vordermann bringen, damit das Ablegen am nächsten Morgen reibungslos verlief.
    Die Rückkehrer verbrachten die Stunden bis zum Fest damit, ihre wichtigsten Habseligkeiten zu verstauen und Angelegenheiten zu regeln.
    So legte Matuc die Gemeinde Ulldraels in die Hände von Blafjoll, der sich zu

Weitere Kostenlose Bücher