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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Männern und bat sie, den Kampf nicht um seinetwillen zu führen. Sie sollten sich besinnen und nach Hause zurückkehren, und dort »wachsam gegen alles Übel« sein.
    Der ¢arije wusste ganz genau, wen dieser Schatten aus einer nicht allzu fernen Vergangenheit meinte. Und was er damit erreichen wollte.
    Auch ohne Mortva kam Govan zu dem Entschluss, dass die Sache im Süden schnellstmöglich abgeschlossen werden musste, um dem fetten Perdór das Lästermaul zu stopfen und die Grünhaare allesamt Tzulan zu übergeben. Und Lodrik endgültig zu töten.
    Lustlos blätterte er die Korrespondenzen durch, die noch nicht von Mortva vorsortiert worden waren. Wahllos nahm er einen Brief heraus und öffnete gelangweilt den Umschlag.
    Seine Augen wurden groß.
    Der Bürgermeister von Potjulinsk, eine der kleineren Städte im Süden der Provinz Ulsar, erkundigte sich allen Ernstes nach der Glaubwürdigkeit der Meldungen über das Auftauchen seines Vaters. »Wenn ja, wäre es uns eine große Freude, Vater und Sohn gemeinsam regieren zu sehen«, endete das Schreiben.
    »So weit sind wir also schon«, fluchte Govan und betätigte die Klingelschnur, um seine Diener herbeizurufen. »Sie wollen mich absetzen.« Er bestellte Albugast und Mortva auf der Stelle zu sich. Der Berater traf als Erster ein.
    »Zwei Dinge«, schallte es ihm zur Begrüßung unfreundlich entgegen. »Wo sind Balasy und meine aldoreelische Klinge?«
    Nesreca verneigte sich. »Verschwunden. Beides. Ebenso wie meine Leute, die ich auf ihn ansetzte. Ebenso wie die Schwadron der Stadtwache von Ludvosnik, die ihn und den anderen Ritter verfolgten.«
    »Na, herrlich!« Govan stützte die Arme in die Seite. »Ich habe den Eindruck, dass sich seit der Eroberung von Rogogard alles zu meinem Nachteil entwickelt. Und anstatt auf die neuesten Ereignisse angemessen zu antworten, reist die Befehlshaberin der Streitkräfte des Südens mitten im Winter nach Granburg, um ihre Mutter zu besuchen, wie sie es schon so lange beabsichtigte.« Ihm kam in den Sinn, wie sehr seine Schwester die Verbannte mochte. Und wie gern sie sie in der Hauptstadt sähe. Oder sollte sich hinter dem Treffen mehr verbergen als nur die Sehnsucht? Er schnappte sich einen Zettel und notierte die Befehle für die Selidane auf. »Hier.« Er reichte die Notiz seinem Berater, der sie las und knapp nickte. »Ob sie es befiehlt oder ich, macht keinen Unterschied. Der Schlag soll den Grünhaaren deutlich machen, dass wir keineswegs bereit sind, von der Eroberung ihres Landes abzurücken, nur weil sich mein Vater auf deren Seite geschlagen hat. Oder was auch immer dort herumläuft und sich für ihn ausgibt.«
    »Dummerweise schenken ihm die Truppen nach und nach Glauben.« Nesreca faltete das Papier sorgfältig. »Für mich gleicht es einem Wunder, dass er Eure Attacke überlebt hat. Es muss ein Rest Magie in ihm gewesen sein.« Deutlich stand ihm die Szenerie vor Augen. Und er erinnerte sich an das schwache türkisfarbene Leuchten, das über die Steine gehuscht war. »Seine eigenen Fertigkeiten haben ihn geheilt.«
    »Nützen wird es ihm nichts«, grollte der ¢arije. »Ich habe mich dazu entschlossen, selbst in den Süden zu reisen, wenn sie sich nicht ergeben und alle Verräter an mich ausliefern. Ich will meinen Vater ein für allemal zu den Toten befördern. Außerdem gehen mir die ach so unbesiegbaren Kensustrianer auf die Nerven.« Er schien es sich anders überlegt zu haben. »Zvatochna und ich werden sie auf alle Fälle vernichten. Nichts ist mir gewachsen.«
    »In der Tat, wenn wir wollen, dass diese Gerüchte verstummen, müssen wir die Wurzel zu fassen bekommen. Doch ich schlage vor, wir treffen einige Vorbereitungen, ehe wir nach Ilfaris aufbrechen.«
    Nesreca vermutete, dass Perdór genau das erreichen wollte, weil er etwas in der Hand zu haben glaubte. Das Wagnis war es ihm wert, da er es für unwahrscheinlich hielt, dass die Kensustrianer über etwas verfügten, was den Kräften seines leider übergeschnappten Zöglings ebenbürtig sein könnte.
    Allerdings, in dem verwirrenden Schlachtengetümmel, inmitten von Bombarden, Menschen und Tierleibern, würde es einfacher sein, etwas zu unternehmen, um den Kurs, den Ulldart zurzeit nahm, ein wenig zu korrigieren. Indem er den Steuermann gegen eine Frau austauschte.
    Die Kabcara leitete bereits einiges in die Wege, um das Ruder des Reiches zu übernehmen, sie besuchte Adlige, Hauptleute und Brojaken wie selten zuvor. Zugleich schickte sie verschlüsselte,

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