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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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mich daran, einfach loszureiten und mich auf meine eigene Art um den Kabcar zu kümmern?, wisperte es in seinen Gedanken. Das ehrbare Räuberdasein, der Held der einfachen Leute zu sein, gefiel ihm zu gut.
    »Tokaro!«
    Ein wenig erschrocken wandte er sich um und entdeckte Lorin, der den Hügel im Dauerlauf erklomm. Ohne außer Puste zu sein, stand er bald neben dem Hengst und streichelte ihn.
    »Du fühlst dich nicht recht wohl bei uns, oder?«, begann sein Halbbruder, der einen Rucksack auf dem Rücken trug.
    Kann er Gedanken lesen? Tokaro suchte ertappt nach einer Ausflucht, entschied sich jedoch für die Wahrheit. »Ja.« Kurz legte er ihm dar, worüber er soeben und auch die halbe Fahrt lang gegrübelt hatte. »Das ist der Grund, weshalb ich viel lieber auf Treskor davonreiten würde.«
    Lorin grinste breit. »Oh, wie gut ich das verstehe.«
    »Ach?«, machte sein Halbbruder, der mit einer Predigt gerechnet hatte. »Jetzt bin ich neugierig geworden.«
    »Ich bin ein Fremder auf Ulldart. Auch wenn meine Mutter und mein Vater von hier sind, kenne ich das Land nicht als meine Heimat. In Kalisstron wartet die Frau, die ich liebe und zu der ich wieder zurückkehren möchte, wenn wir unsere Aufgabe erfüllt haben.« Lorin schaute den Reiter freundlich an. »Zuerst wollte ich gar nicht hierher. Ich dachte mir: Sollen die Ulldarter ihre Angelegenheiten doch selbst regeln. Aber unsere Geschwister sind mittlerweile zu einer weit größeren Bedrohung geworden. Was auf dem Spiel steht, geht über die Grenzen von Ländern hinweg. Und deshalb sollten sich die Länder zusammentun. So wie wir es getan haben.«
    Tokaro überlegte.
    »Es kann sein, dass Angor dir die aldoreelische Klinge zukommen ließ«, sagte Lorin nach einer Weile, »weil er wusste, dass dieses Schwert im Kampf gegen das Böse unverzichtbar ist. Wer sonst könnte Sinured, Govan und die anderen aufhalten, wenn nicht wir beide? Ich habe meine Magie, dich schützen die Kräfte der Waffe. Siehst du, wie wir uns ergänzen? Dennoch werden wir dich nicht aufhalten, wenn du nicht mit uns kommen und lieber deinen eigenen Weg als ehrbarer Wegelagerer gehen möchtest.«
    Tokaro hatte sich entschieden. »Ich werde eine Rüstung brauchen.« Er grinste von seinem Pferd herunter. »Was wäre ein Mitglied der Hohen Schwerter ohne sie? Wenn ich schon auf dem Schlachtfeld ein Held sein soll, möchte ich standesgemäß aussehen.« Damit Angor mich erkennt, wenn ich falle.
    Der Kalisstrone lachte. »Das lässt sich sicher in Kensustria regeln.« Dann reichte er ihm den Rucksack in die Höhe. »Den wollte ich dir noch geben.«
    »Ist das die Belohnung für meine Entscheidung?«
    »Du hättest es sowieso bekommen. Ich kenne mich damit nicht aus.«
    Tokaro kramte in dem Beutel und holte eine Handbüchse hervor. »Na, so gut wie die große Variante ist sie nicht, aber es reicht für den Anfang.« Er wog die Feuerwaffe in der Hand. »Sie fasst sich gut an.« Eine große Anzahl von Kugeln und das passende Pulver steckten auch in dem Rucksack. »Damit werde ich den Truppen des hoheitlichen Narren zeigen, was Sache ist.« Freudig sprang er aus dem Sattel, zog den Handschuh aus und hielt dem jungen Mann die Rechte hin. »Wenn wir uns noch ein wenig besser kennen lernen, könnten glatt Freunde aus uns werden.«
    Als sie sich die Hände reichten, fiel Tokaro siedendheiß ein, dass er womöglich auf die angeborenen Fertigkeiten seines Bruders ebenso ansprechen könnte wie auf die Zvatochnas.
    Ihre Haut berührte sich, nichts geschah.
    Erleichtert atmete er auf, da er den Schlag als sehr unangenehm in Erinnerung hatte.
    »Ich werde mit Treskor noch ein wenig umherreiten, damit er sich wieder ans Laufen gewöhnt. Die lange Zeit der Verletzung und das Herumstehen im Schiff haben ihn unruhig werden lassen. Er möchte sich am liebsten mit dem Wind messen.« Er stieg wieder auf.
    »Dann werde ich nicht länger stören«, verabschiedete sich sein Halbbruder und schritt die Anhöhe hinunter. »Ich bin froh, dass du an unserer Seite kämpfst. Man kann vor seiner Bestimmung eben nicht davonlaufen.«
    Tokaro und der Hengst jagten davon, beide genossen es, einen festen Untergrund unter sich zu haben, auch wenn es im Freien reichlich kalt war. Das Streitross galoppierte zunächst noch vorsichtig, doch irgendwann brach das Temperament durch, die Geschwindigkeit steigerte sich von Hufschlag zu Hufschlag, bis sein Reiter in einer Art Rausch aufjauchzte.
    Nach zwei Stunden hatte der Ritt ein Ende.
    Steif und

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