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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Einsicht, dass dieser Weg der ehrlichere, bessere ist.«
    »Sicher wurdet Ihr getäuscht«, nickte Nesreca gut gelaunt. »Aber wer weiß das schon in Tarpol? Ihr und ich. Und ich sage Euch voraus, dass das Volk eher mir als Euch Glauben schenken wird.«
    »Wir sind zum einen hier, um den Mann zu ehren, dem wir die neuerliche Existenz unseres Ordens verdanken. Andererseits gedenke ich die Gelegenheit zu nutzen und zu verkünden, dass sich die Hohen Schwerter nicht länger an meinen Eid auf das Hause Bardri¢ gebunden fühlen«, eröffnete Nerestro mit gewisser Schärfe in der Stimme. »Noch ein einziger Toter, der auf Eure Kosten geht, noch eine einzige verschwundene Klinge, und ich befördere Euch persönlich in den Abgrund, aus dem Ihr und Euer Helfer aufgestiegen seid. Das wiederum war ein Eid.«
    »Wenn Ihr aber nun der wärt, der als Nächster stirbt?«, erkundigte sich der Konsultant verschlagen.
    »Sind noch genügend von uns da, um Euch zu erlegen«, grollte der Seneschall.
    »Ich verstehe.« Nesreca verschränkte die Arme auf dem Rücken. »Der Kabcar wird nicht sehr erfreut sein, wenn er Eure Entscheidung und die Lossagung vom Herrscherhaus vernimmt. Ich bin gespannt, wie er diesen Schritt auslegt.«
    »Mit Eurer Hilfe gewiss nur falsch«, meinte Nerestro. »Aber ich bleibe bei meinem Entschluss. Ich habe sehr genau gesehen, was für ein Schwert der Kabcar an seiner Seite trägt. Ich vermute, dass es ein Geschenk von Euch ist? Er ist zu feige, es offen zu tragen.«
    »Es hat andere Gründe«, wich der Berater aus. »Nun ja, Euer Orden scheint ohnehin im Niedergang begriffen zu sein«, fügte er nach einer kleinen Pause hinzu. Er stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen, um Nerestro etwas ins Ohr zu sagen. »Ich habe da jemanden in Euren Reihen gesehen, den ich einst auf Geheiß des Kabcar mit glühendem Eisen als Dieb kennzeichnete. Und nun, oh Wunder, erscheint er wieder am Hof, als wäre nichts gewesen.«
    Der Großmeister packte den Mann am Arm und bugsierte ihn in den Schutz einer Säule; seine drei Begleiter blieben etwas zurück. »Diese Person, die Ihr meint, ist tot. Und dabei wird es bleiben.« Mit Blicken machte er deutlich, wie ernst es ihm war. »Tokaro ist mein Adoptivsohn und bald ein vollwertiges Mitglied der Ritterschaft. Tut Euch den Gefallen und behaltet Euer Wissen für Euch. Ich kann zwar nicht durch Wände gehen, wie Eure Helfer, aber Mauern werden mich nicht aufhalten, Nesreca.«
    Eine rasche Bewegung, und die aldoreelische Klinge funkelte auf. Schon bohrte sie sich ein Stück weit in den Oberschenkel des Konsultanten. Ein Laut des Schmerzes drang aus dessen Mund.
    »Wenn ich es gewollt hätte, so würde nun Euer Kopf rollen«, meinte Nerestro und zog die Klinge zurück. Schmatzend kam sie zum Vorschein, eine durchsichtige Flüssigkeit haftete daran.
    »Wenn ich es wollte, läget Ihr in Ketten«, erwiderte Nesreca gepresst und versuchte, seine Stimme nicht zu angestrengt klingen zu lassen. Aber das Brennen der Wunde stellte eine echte Herausforderung an seine Selbstbeherrschung dar. »Ein Ruf von mir …«
    Der Großmeister schüttelte langsam den Kopf, ein wölfisches Grinsen auf seinem Antlitz. »Ihr mögt etwas Schlimmeres als ein abgrundtief schlechter Mensch sein, aber mein Schwert wäre schneller als der Schall gewesen.« Seelenruhig verstaute er die Klinge, nachdem er sie an der Kleidung des Mannes gereinigt und die Blutrinne geküsst hatte. »Hütet Euch vor mir, Nesreca. Und hütet Euch vor Angor.« Er kehrte zu seinen Rittern zurück und steuerte auf das Büffet zu.
    Damit hast du dein Leben verwirkt, Blechmann. Nesreca schickte dem Großmeister tödliche Blicke hinterher. Du wirst den Prozess nicht mehr erleben.
    »Hemeròc!«, zischte er, und sofort trat der Zweite Gott aus einem nahen Schatten. »Du brennst doch darauf, das Duell zu Ende führen, das du damals auf dem Marktplatz begonnen hast. Nun ist es soweit.« Er kreuzte die Arme vor der Brust. »Wenn sie in ihr Lager zurückgekehrt sind und schlafen, machst du dem ein Ende. Und bring mir sein Schwert.«
    Das unheimliche Wesen brummte erwartungsvoll. »Sehr gern.«
    Schon verschwand Hemeròc wieder in einer dunklen Nische.
    Zvatochna hatte den Konsultanten bei dem kurzen Treffen mit seinem Helfer beobachtet und ahnte, welche Anweisung er gegeben hatte.
    Sie werden den Orden noch heute zerschlagen wollen. Sie lächelte in einem fort, heuchelte Interesse an den Gesprächen mit schwafelnden Brojaken und machte sich

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