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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ein anderer, ein Vermögender dir seine Aufwartung machte und dich mir wegschnappte. Du wolltest nur einen reichen Mann, einen standesgemäßen. Und als die Wahrheit ans Licht zu kommen drohte, hast du mich schnell verleumdet.«
    Zvatochna senkte ihren Kopf, wie aus dem Nichts entstand Kummer. »Die Götter mögen wissen, wie oft ich mir Vorwürfe gemacht habe, dass ich so handelte«, gestand sie leise. »Aber ich hatte nicht den Mut, vor all den Reichen und Mächtigen zuzugeben, dass ich mich dir versprochen hatte.«
    »Ja, ich weiß«, sagte er hart. »Ich war nur ein Experiment. Du wolltest sehen, was du mit deiner Schönheit bei einfachen Menschen erreichst.«
    Die Tadca plumpste auf einen niedrigen Hocker, ungeachtet ihres Kleides. »Anfangs mag es sich so verhalten haben, aber …«
    »Aber?«, drängte Tokaro hoffnungsvoll. Sollte sie sich wirklich in mich verliebt haben?
    »Aber dann habe ich festgestellt, dass du mir fehlst«, beichtete sie. Groß blickten ihre braunen Augen den Ritteranwärter an. »Als du mich damals im Wald überfielst, erkannte ich deine Augen wieder und spürte Freude, auch wenn unser Zusammentreffen unter schlechten Sternen stattfand.« Zvatochna blickte auf ihre Füße. »Ich habe deinen Tod beweint, und als ich beim Turnier die ersehnten blauen Augen hinter dem Visier sah, wollte ich es nicht wahr haben.« Sie erhob sich und trat dicht an ihn heran. »Umso glücklicher bin ich jetzt.«
    Ihr Kopf rückte nach vorn, ihr Mund öffnete sich leicht.
    Seine Hände bewegten sich ohne sein Zutun und legten sich an ihre Taille. Bevor sich ihre Lippen trafen, zog er den Kopf zurück.
    »Ich bin allerdings immer noch der Gleiche, Zvatochna. Der Standesunterschied steht allem im Weg, ich bin ein Gebrandmarkter, dem innerhalb der Mauern Ulsars der Tod droht. Und dennoch würdest du mich nehmen?« Fassungslos betrachtete er ihr hübsches Gesicht. Das Licht der Monde brach sich in den Diamanten in den schwarzen Haaren.
    »Nein«, sagte sie, und ihre Stimme klang plötzlich kühl. »Ich wollte sehen, ob du auf die gleiche List zweimal hereinfällst.« Gerade wollte er sie entsetzt von sich stoßen, als sie ihn lachend beruhigte und seine Hände auf ihre Hüften legte. »Nein, es war nur ein Scherz, Tokaro.«
    »Ein schlechter«, stotterte er, noch immer erschüttert von ihrer ersten Antwort. Sie ist eine so gute Schauspielerin, ich könnte niemals erkennen, wann sie es ernst meint und wann nicht.
    »Hast du vergessen, wen ich meinen Bruder nennen darf?« Sie strahlte ihn an, machte einen Schritt nach hinten und löste die Haken ihres Kostüms. »Er kann alles für null und nichtig erklären, was mein Vater über dich verhängte.«
    »Obwohl ich dem Tadc die Nase gebrochen habe?«, feixte der junge Mann und beobachtete die Tadca bei ihrem Tun. »Was wird das?«
    Die Handschuhe fielen zu Boden, ihr Kleid glitt von ihren Schultern. Zvatochna zeigte sich in ihrer unverhüllten Schönheit und wirkte im Schimmer der Gestirne wie eine vom Himmel herabgefahrene Göttin.
    »Das hat vor dir noch nie ein Mann gesehen, Tokaro«, sagte sie beinahe schüchtern und ärgerte sich selbst über die nicht gekannte Schwäche, die er bei ihr auslöste. »Und du sollst auch ansonsten der Erste sein.«
    Der Adoptivsohn des Großmeisters schluckte hektisch, ein trockenes Gefühl breitete sich in seiner Kehle aus. Selbst wenn die kleinste Berührung seinen Tod bedeutet hätte, so hätte er sich nicht zurückhalten können. Dafür waren die alten, vergessen geglaubten Empfindungen zu stark und die Sinneseindrücke zu überwältigend. Er kam auf sie zu. »Ich fühle mich geehrt«, wisperte er.
    Hastig entledigte er sich seiner dünnen Lederfingerlinge und gab dem Drang nach, ihre Haut berühren zu wollen.
    Als er kurz davor stand, ihre nackte Schulter zu berühren, empfand er ein leichtes Kribbeln in den Kuppen, das er auf seine Erregung zurückführte.
    Kaum berührte seine Hand die warme, seidige Haut, erhielt er einen schmerzhaften Schlag, und die junge Frau stöhnte überrascht auf. »Was …?«
    Das ist bereits damals in der Kutsche geschehen , glaubte sich Tokaro zu erinnern. »Vielleicht habe ich mich durch irgendetwas aufgeladen«, meinte er und versuchte, sie zu küssen.
    Die Lippen trafen sich, und gleichzeitig dachte der angehende Ordenskrieger, Albugast würde ihm nun einen Hieb mit der Keule auf den Mund verpassen. Ächzend sank Zvatochna in sich zusammen und lag gebettet auf ihrem Kleid am Boden.
    Ich darf sie

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