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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Foaly die Explosion bemerkt, ist es zu spät, um noch irgendwas zu tun.«
    »Also müssen wir diese Sprengladung entfernen.«
    Artemis lächelte. Wenn es nur so einfach wäre. »Opal wird kein Risiko eingehen. Wenn sie die Sprengladung auch nur für kurze Zeit an der Schachtwand deponiert, besteht die Gefahr, dass sie durch ein leichtes Beben abgeschüttelt wird oder Foalys Sensoren sie entdecken. Ich bin sicher, dass die Ladung sorgfältig abgeschirmt ist, aber ein einziges Leck in der Beschichtung, und das Ding wird sofort geortet. Nein, Opal wird die Sprengladung erst im letzten Moment anbringen.«
    Holly nickte. »Okay. Dann warten wir, bis sie sie anbringt, und entschärfen sie.«
    »Nein. Wenn wir im Schacht warten, entdeckt Foaly uns. Und wenn das passiert, wird Opal sich gar nicht erst im Schacht blicken lassen.«
    »Das wäre doch gut, oder?«
    »Nicht unbedingt. Vielleicht schaffen wir es, sie ein paar Stunden aufzuhalten, aber vergessen Sie nicht, Opal hat dreihundert Kilometer lang Zeit, die Sprengladung zu positionieren. Sie kann warten, bis die ZUP uns verhaftet hat, und dann in Ruhe ihren Plan ausführen.«
    Holly rieb sich die Augen. »Ich verstehe das nicht. Inzwischen müssten doch alle gemerkt haben, dass Opal entkommen ist. Und den Rest kann Foaly sich bestimmt zusammenreimen.«
    Artemis ballte die Hand zu einer Faust. »Das ist genau der Knackpunkt. Offensichtlich weiß Foaly nicht, dass Opal entkommen ist. Nach der Flucht von General Scalene haben sie Opal garantiert als Erste überprüft.«
    »Ja, ich habe sie selbst auf Foalys Bildschirm gesehen. Nach Scalenes Flucht lag Opal immer noch im Koma. Es ist völlig ausgeschlossen, dass sie das Ganze geplant hat.«
    »Und doch hat sie es getan«, sagte Artemis nachdenklich. »Könnte es sein, dass die Opal, die Sie gesehen haben, ein Double war?«
    »Unmöglich. In der Klinik werden täglich DNS-Tests durchgeführt.«
    »Die Opal, die Sie gesehen haben, hatte also die richtige DNS, aber so gut wie keine Gehirnaktivität.«
    »Genau. Und so ging das schon fast ein Jahr.«
    Artemis dachte eine ganze Weile nach. »Wie weit ist bei Ihnen eigentlich die Klontechnologie?« Mit schnellen Schritten ging er zum Computer und rief die entsprechenden ZUP-Dateien auf. »Der ausgewachsene Klon ist in jeder Hinsicht identisch mit dem Original, aber seine Gehirntätigkeit ist beschränkt auf die reinen Vitalfunktionen«, las er vor. »Unter optimalen Bedingungen dauert es ein bis zwei Jahre, bis ein Klon ausgewachsen ist.«
    Er wandte sich vom Bildschirm ab und klatschte in die Hände.
    »Das ist es. So hat sie es gemacht. Sie hat das Koma absichtlich herbeigeführt, damit der Austausch nicht auffiel. Beeindrukkend.«
    Holly schlug mit der Faust in ihre Handfläche. »Und selbst wenn wir ihre Mordanschläge überlebten, würde uns niemand glauben, dass Opal entkommen ist. Sie würden es für die verrückten Ausflüchte von Schuldigen halten.«
    »Ich habe Chix Verbil gesagt, dass Opal wieder aktiv ist«, sagte Mulch. »Aber das hilft nichts, er hält mich sowieso längst für verrückt.«
    »Wenn Opal geflohen wäre«, fuhr Artemis fort, »wäre die gesamte ZUP in Alarmbereitschaft, aber solange sie noch im Koma liegt...«
    »Gibt es keinen Grund zur Aufregung. Und diese Sondierung ist lediglich eine Überraschung, kein Notfall«, vollendete Holly den Satz.
    Artemis schaltete den holografischen Projektor aus.
    »Wir sind also auf uns allein gestellt. Wir müssen die Sprengladung an uns bringen und sie in einem ungefährlichen Bereich oberhalb der parallelen Strecke zünden. Und obendrein müssen wir Opal entlarven, damit sie ihren Plan nicht noch ein zweites Mal in Angriff nehmen kann. Dazu müssen wir natürlich ihr Shuttle finden.«
    Mulch wurde plötzlich unbehaglich zumute. »Ihr wollt euch mit Koboi anlegen? Noch mal? Na, dann viel Glück. Lasst mich einfach an der nächsten Ecke raus.«
    Holly beachtete ihn gar nicht. »Wie viel Zeit bleibt uns?«
    Auf dem Plasmabildschirm war ein Rechner, doch Artemis brauchte ihn nicht. »Die Metallmasse sinkt mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde. Das entspricht achtzehn Stundenkilometern. Damit braucht sie etwas mehr als neun Stunden, bis sie den parallelen Abschnitt erreicht.«
    »Von jetzt an gerechnet?«
    »Nein, von der Detonation, und die liegt ungefähr zwei Stunden zurück.«
    Mit raschen Schritten ging Holly ins Cockpit und schnallte sich im Pilotensitz an. »Sieben Stunden, um die Welt zu retten.

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