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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Gibt es nicht irgendein Gesetz, nach dem uns wenigstens vierundzwanzig zustehen?«
    Artemis setzte sich auf den Copilotensitz. »Ich glaube kaum, dass Opal sich um irgendwelche Gesetze schert«, sagte er. »Können Sie reden, während Sie steuern? Ich brauche ein paar Informationen über Shuttles und Sprengladungen.«

Kapitel 10
     
    In der Schusslinie
     
     
    Polizeipräsidium, Haven City, Erdland.
     
    Zitos Sonde war das Hauptgesprächsthema im Polizeipräsidium. Eine willkommene Abwechslung nach den Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden. Es kam nicht oft vor, dass die ZUP Verluste zu beklagen hatte. Und jetzt gleich zwei innerhalb einer Schicht. Foaly nahm es sehr schwer, vor allem den Tod von Holly. Es war schon schlimm genug, einen Freund im Einsatz zu verlieren, aber dass dieser Freund auch noch zu Unrecht des Mordes beschuldigt wurde, war unerträglich. Die Vorstellung, dass das Erdvolk Captain Short als kaltblütige Mörderin in Erinnerung behalten würde, machte Foaly fast wahnsinnig. Holly war unschuldig. Mehr noch, sie war als Heldin gefeiert worden, und sie verdiente es, als solche im Gedächtnis der Unterirdischen zu bleiben.
    Der Sprechbildschirm an seiner Wand schaltete sich ein. Es war einer seiner technischen Assistenten im Außenbüro. Die spitzen Ohren des Elfs zuckten vor Aufregung. »Die Sonde ist jetzt hundert Kilometer tief! Kaum zu glauben, dass die Menschen so weit gekommen sind.«
    Foaly warf einen Blick auf den Kontrollmonitor. Er konnte es auch kaum glauben. Theoretisch hätte es noch Jahrzehnte dauern müssen, bis die Menschen einen Laser entwickelten, der ausgefeilt genug war, um die Erdkruste zu durchbohren, ohne dabei einen halben Kontinent in die Luft zu jagen. Offenbar hatte Giovanni Zito sich keinen Deut um Foalys Berechnungen geschert und das Ding einfach gebaut. Fast tat es Foaly Leid, Zitos Projekt zu sabotieren. Der Sizilianer war eine der größten Hoffnungen für die Menschheit. Sein Plan, die Energie des äußeren Erdkerns nutzbar zu machen, war gut, aber er bedeutete das Ende der verborgenen Existenz des Erdvolks, und dieser Preis war zu hoch.
    »Behalten Sie sie im Auge«, sagte er, bemüht, interessiert zu klingen. »Vor allem, wenn sie in die Nähe von E7 kommt. Ich glaube nicht, dass es Probleme gibt, aber sicher ist sicher.«
    »Jawohl, Sir. Oh, und wir haben Captain Verbil von der Oberfläche auf Leitung zwei.«
    Im Auge des Zentauren leuchtete ein winziger Funken Interesse auf. Verbil? Der Feenmann hatte zugelassen, dass Mulch Diggums sich mit einem ZUP-Shuttle aus dem Staub machte. Mulch war nur wenige Stunden, nachdem Holly und Root gestorben waren, geflohen. Zufall? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
    Foaly schaltete auf Leitung zwei. Auf dem Bildschirm war nur Verbils Brust zu sehen. Er seufzte. »Chix! Sie schweben. Kommen Sie runter, damit ich Sie sehen kann.«
    »'tschuldigung«, sagte Chix und landete auf dem Boden. »Bin ein bisschen durch den Wind. Major Kelp hat mich ziemlich auseinander genommen.«
    »Was wollen Sie, Chix? Ein paar Streicheleinheiten? Ich habe reichlich zu tun.«
    Verbils Flügel begannen wieder zu flattern. Es fiel ihm wirklich schwer, am Boden zu bleiben. »Ich habe eine Nachricht für Sie, von Mulch Diggums.«
    Foaly musste ein Wiehern unterdrücken. Zweifellos hatte Mulch ein paar gewählte Worte für ihn hinterlassen. »Ich bin ganz Ohr. Sagen Sie mir, was unser großmäuliger Freund so Wichtiges zu erzählen hat.«
    »Das bleibt aber unter uns, ja? Ich will nicht in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden, weil ich angeblich psychisch labil bin.«
    »Ja, Chix, keine Sorge. Jeder hat das Recht, ab und zu labil zu sein. Vor allem heute.«
    »Im Grunde ist es völlig albern. Ich glaube es ja selbst nicht.« Chix deutete ein verschwörerisches Lachen an.
    Foaly riss der Geduldsfaden. »Was ist albern? Was glauben Sie nicht? Raus damit, Chix, oder ich komme durch die Leitung und presse es aus Ihnen heraus.«
    »Werden wir auch nicht abgehört?«
    »Nein!«, brüllte der Zentaur. »Wir werden nicht abgehört. Reden Sie! Geben Sie mir Mulchs Nachricht!«
    Chix holte tief Luft. »Opal Koboi ist wieder aktiv.«
    In Foaly stieg ein Lachen auf. Es fing in den Hufen an und wurde immer stärker, bis es aus seinem Maul herausprustete. »So, so, Opal Koboi ist wieder aktiv. Verstehe. Mulch hat Sie eingewickelt, damit Sie ihm das Shuttle überlassen. Er hat mit Ihrer Angst gespielt, dass Opal aus dem Koma erwachen könnte, und Sie

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