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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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sich die Fernbedienung von einer der Sessellehnen und schaltete den Ton ab.
    »Ladies und Gentlemen, wir haben ein großes Problem. Opal Koboi ist entkommen, und ich glaube, sie steckt hinter der Sonde von Zito.«
    Ein hochlehniger Drehsessel schwang herum. In ihm saß Ark Sool. »Opal Koboi? Erstaunlich. Ich nehme an, sie organisiert das Ganze per Gedankenübertragung?«
    »Nein. Was haben Sie in dem Sessel zu suchen? Der gehört dem Commander. Dem echten Commander, nicht dem von der Aufsichtsbehörde.«
    Sool tippte auf das goldene Eichelabzeichen auf seinem Revers. »Ich bin befördert worden.«
    Foaly wich die Farbe aus dem Gesicht. »Sie sind der neue Commander der Aufklärung?«
    Sools Lächeln hätte eine Dunkelkammer erleuchten können. »Ja. Der Rat fand, dass die Aufklärung in letzter Zeit ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Er ist zu dem Schluss gekommen - und ich kann mich dem nur anschließen -, dass die Aufklärung eine feste Hand braucht. Selbstverständlich behalte ich meinen Posten in der Aufsichtsbehörde, bis ein passender Ersatz gefunden ist.«
    Foaly atmete tief durch. Für Auseinandersetzungen war jetzt keine Zeit. Er brauchte sofort die Erlaubnis für einen Überschalleinsatz.
    »Meinetwegen, Sool. Commander. Ich hebe mir meine Einwände für später auf. Jetzt haben wir erst mal einen Notfall, um den wir uns kümmern müssen.«
    Mittlerweile hörten alle zu. Doch niemand zeigte großes Interesse, abgesehen von Commander Vinyáya, die seit jeher auf Roots Seite gestanden und mit Sicherheit nicht für Sool gestimmt hatte. Vinyáya war ganz Ohr.
    »Was ist los, Foaly?«, fragte sie.
    Foaly schob eine Diskette in das Laufwerk des Computers.
    »Das Ding in Argons Klinik ist nicht Opal, sondern ein Klon.«
    »Haben Sie Beweise?«, fragte Sool.
    Foaly lud eine Datei auf den Bildschirm. »Ich habe ihre Netzhaut gescannt. Das letzte Bild, das der Klon gesehen hat, war Opal selbst. Offenbar während ihrer Flucht.«
    Sool war nicht überzeugt. »Ich habe Ihrem Spielzeug nie getraut, Foaly. Ihr Retimager ist vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen.«
    »Wir sind nicht vor Gericht, Sool«, sagte Foaly zähneknirschend. »Wenn wir davon ausgehen, dass Opal entwischt ist, bekommen die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden eine völlig neue Bedeutung. Alles hängt zusammen: Scalene flieht, die beiden Wichtel aus der Klinik verschwinden, Commander Root wird ermordet, und die Schuld wird Holly zugeschoben. Wenige Stunden später wird eine Sonde in die Erde geschickt, und zwar Jahrzehnte früher als geplant. Hinter all dem steckt Koboi. Die Sonde ist auf dem Weg hierher, und Sie sitzen da und schauen sich das Ganze im Fernsehen an... Und futtern stinkendes Wühlmauscurry!«
    »Ich verbitte mir Ihre abwertende Bemerkung über das Curry«, sagte Cahartez verletzt. »Aber davon abgesehen, leuchten mir Ihre Ausführungen ein.«
    Sool sprang aus dem Sessel. »Wie bitte? Foaly strickt sich Verbindungen zusammen, die überhaupt nicht existieren. Er ist doch bloß darauf aus, den Ruf seiner toten Freundin Captain Short zu retten.«
    »Vielleicht lebt Holly noch!«, gab Foaly aufgebracht zurück. »Und versucht, Opal Koboi zu stoppen.«
    Sool verdrehte die Augen. »Aber ihre Vitalfunktionen haben ausgesetzt, Zentaur. Und wir haben den Selbstvernichter in ihrem Helm aktiviert. Oder ist Ihnen das schon entfallen?«
    Einer von Foalys Assistenten steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Hier ist der Koffer, Sir«, keuchte er. »Schneller ging's nicht.«
    »Gut gemacht, Roob«, sagte Foaly, schnappte sich den Koffer und klappte ihn auf. »Ich habe Holly und Commander Root neue Anzüge gegeben. Prototypen. Beide haben Biosensoren und Peilsender, sind allerdings nicht mit dem ZUP-Server verbunden. Ich bin bisher nicht auf den Gedanken gekommen, sie zu überprüfen. Hollys Helm ist zwar zerstört, aber ihr Anzug müsste noch funktionieren.«
    »Und was sagen die Sensoren des Anzugs, Foaly?«
    Foaly traute sich kaum hinzusehen. Falls er nur flache Linien sah, wäre es, als würde er Holly noch einmal verlieren. Er zählte bis drei, dann blickte er auf den kleinen Bildschirm im Koffer. Dort waren zwei Linien zu sehen. Die eine war flach. Commander Root. Aber die andere war höchst aktiv.
    »Holly lebt!«, rief der Zentaur und verpasste Commander Vinyáya einen schmatzenden Kuss auf die Wange. »Und es geht ihr gut, abgesehen davon, dass ihr Blutdruck zu hoch und ihr Magievorrat fast völlig erschöpft ist.«
    »Und wo

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