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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Kein Blickkontakt. Hatte ich vergessen.«
    »Und hör auf, das zu denken.«
    »Jawohl, Miss Koboi. Tut mir Leid, Miss Koboi.« Da Scant keine Ahnung hatte, was er denken durfte und was nicht, versuchte er, an gar nichts zu denken.
    Opal verschränkte die Arme und tippte ungeduldig mit den Fingern, bis beide Brüder sich vor ihr verneigten. »Irgendwas ist schief gegangen«, sagte sie mit leicht zitternder Stimme. »Unsere Kameras über dem Artemis-Tempel scheinen ausgefallen zu sein.«
    Merv rief das letzte Bild der Aufzeichnung auf den Monitor. Darauf kletterten die Trolle über das Tempeldach, direkt auf Holly und Artemis zu.
    »Sieht aber so aus, als wären sie auf jeden Fall hin, Miss Koboi.«
    »Jau«, stimmte Scant zu. »Da gibt's keinen Zweifel.«
    Opal räusperte sich. »Erstens ist jau kein Wort, und ich bin nicht gewillt, mich in so einem Kauderwelsch anreden zu lassen. Zweitens habe ich schon einmal angenommen, dass Artemis Fowl tot war, und das hat dazu geführt, dass ich ein Jahr im Koma lag. Wir müssen uns so verhalten, als hätten Fowl und Short überlebt und wären hinter uns her.«
    »Bei allem Respekt, Miss Koboi«, sagte Merv, an seine Zehen gewandt. »Das hier ist ein Tarnshuttle, und wir haben keine Spuren hinterlassen.«
    »Dummkopf«, sagte Opal herablassend. »Unsere Spur ist auf jedem Fernsehbildschirm auf und zweifellos auch unter der Erde. Selbst wenn Artemis Fowl kein Genie wäre, käme er zu dem Schluss, dass ich hinter Zitos Sonde stecke. Wir müssen die Sprengladung sofort platzieren. Wie tief ist die Sonde?«
    Scant warf einen Blick auf eine Computeranzeige. »Bei einhundertdreiundvierzig Kilometern. Noch neunzig Minuten bis zum optimalen Sprengpunkt.«
    Opal ging eine Weile auf und ab. »Wir haben keine Kommunikation mit dem Polizeipräsidium aufgefangen, also sind sie allein, wenn sie noch leben. Wir gehen besser auf Nummer Sicher, platzieren die Sprengladung jetzt und bewachen sie. Descant, du überprüfst noch mal das Gehäuse. Und du, Mervall, lässt einen Systemcheck laufen. Ich will nicht, dass auch nur ein Ion durch die Wände des Shuttles nach außen dringt.«
    Die beiden Wichtel verneigten sich und traten ein paar Schritte rückwärts. Sie würden tun, was die Chefin ihnen befahl, aber allmählich wurde sie paranoid.
    »Das habe ich gehört«, kreischte Opal. »Ich bin nicht paranoid!«
    Merv verschwand hinter eine Trennwand aus Metall, um seine Gedanken abzuschirmen. Hatte Miss Koboi das wirklich gehört? Oder war es nur ein weiteres Zeichen für ihre Paranoia? Schließlich dachten paranoide Leute ständig, dass alle denken, sie wären paranoid. Merv reckte den Kopf hinter der Trennwand hervor und sandte zum Test einen Gedanken an Opal.
    Holly Short ist viel schöner als Sie , dachte er, so laut er konnte. Das war Hochverrat, und Opal würde es sicher mitbekommen, wenn sie wirklich Gedanken lesen konnte.
    Sie starrte ihn an. »Mervall?«
    »Ja, Miss Koboi?«
    »Du siehst mich an. Das ist sehr schlecht für meine Haut.«
    »Verzeihung, Miss Koboi«, sagte Merv und wandte den Blick ab. Zufällig sah er dabei durch die Windschutzscheibe des Cockpits, auf den Eingang des Schachts. Genau in diesem Moment tauchte ein ZUP-Shuttle aus dem holografischen Felsen auf, der die Tür des Shuttlehafens verbarg. »Äh, Miss Koboi, ich glaube, wir haben ein Problem.« Er deutete nach draußen.
    Das Shuttle war auf zehn Meter gestiegen und schwebte über der italienischen Landschaft, offensichtlich auf der Suche nach etwas.
    »Sie haben uns gefunden«, flüsterte Opal entsetzt. Dann schob sie ihre Panik beiseite und analysierte rasch die Situation. »Das ist ein Transportshuttle, kein Jagdflieger«, bemerkte sie und marschierte, dicht gefolgt von den Zwillingen, ins Cockpit. »Wir müssen davon ausgehen, dass Artemis Fowl und Captain Short an Bord sind. Sie haben keine Waffen und nur die nötigsten Scanner. In diesem Dämmerlicht sind wir für das bloße Auge quasi unsichtbar. Sie können uns nicht sehen.«
    »Sollen wir sie abschießen?«, fragte der Jüngere der beiden Brill-Brüder begierig. Endlich mal ein wenig von der Action, die sie ihnen versprochen hatte.
    »Nein«, erwiderte Opal. »Eine Plasmasalve würde den Satelliten der Menschen und der Unterirdischen unsere Position verraten. Wir versuchen, unbemerkt zu bleiben. Schaltet alles aus. Auch die Luftversorgung. Ich weiß nicht, wie sie so nah an uns herangekommen sind, aber finden können sie uns nur, wenn sie uns rammen. Und wenn

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