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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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das passiert, wird ihr armseliges kleines Shuttle wie Pappe zerbröseln.«
    Die Brill-Brüder gehorchten sofort und schalteten sämtliche Funktionen des Shuttles ab.
    »Gut«, flüsterte Opal und legte den Zeigefinger auf ihre Lippen.
    Sie beobachteten das ZUP-Shuttle mehrere Minuten, bis Opal beschloss, das Schweigen zu brechen.
    »Ich weiß nicht, wer von euch einen fahren gelassen hat, aber wenn das nicht sofort aufhört, werde ich mir eine passende Strafe ausdenken.«
    »Ich war's nicht«, beteuerten die Brüder wie aus einem Mund. Keiner von ihnen war erpicht darauf, herauszufinden, was die passende Strafe dafür war, einen fahren zu lassen.
     
     
    E7, zehn Minuten zuvor.
     
    Holly navigierte das ZUP-Shuttle durch einen besonders zerklüfteten Nebenschacht in E7 hinein. Fast augenblicklich begannen zwei rote Lämpchen auf dem Instrumentenbrett zu blinken. »Der Countdown läuft«, verkündete sie. »Foalys Sensoren haben uns gerade entdeckt. Sie werden das Shuttle mit der Sonde in Verbindung bringen und hinter uns herjagen.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«, fragte Artemis.
    Holly rechnete im Kopf. »Wenn sie mit dem Überschallshuttle kommen, weniger als eine halbe Stunde.«
    »Wunderbar«, sagte Artemis und rieb sich die Hände.
    »Freut mich, dass du so begeistert bist«, stöhnte Mulch. »So fixe ZUP-Officer sind bei Einbrechern nicht sonderlich beliebt. Wir ziehen die Unterschallvariante vor.«
    Holly dockte das Shuttle an einem Felsvorsprung an der Schachtwand an. »Machen Sie einen Rückzieher, Mulch? Oder ist das nur Ihr übliches Gemaule?«
    Der Zwerg ließ seinen Unterkiefer kreisen, um ihn für den anstehenden Einsatz aufzuwärmen. »Ich finde, ich habe ein Recht auf ein bisschen Gemaule. Wieso sehen diese Pläne immer so aus, dass ich mich in Gefahr begebe, während ihr drei gemütlich im Shuttle hocken bleibt?«
    Artemis reichte ihm eine Kühltasche aus der Kombüse. »Weil Sie der Einzige sind, der das tun kann, Mulch. Nur Sie können Kobois Pläne durchkreuzen.«
    Davon ließ Mulch sich nicht beeindrucken. »Hoffentlich kriege ich dafür einen Orden. Und zwar einen aus echtem Gold, nicht so eine verkappte Computerdiskette.«
    Holly drängte ihn zur Steuerbordluke. »Mulch, wenn ich nicht für den Rest meines Lebens hinter Gittern lande, werde ich alles versuchen, damit Sie den größten Orden der ZUP bekommen.«
    »Und Straferlass für alle vergangenen und zukünftigen Verbrechen?«
    Holly öffnete die Luke. »Für die vergangenen vielleicht. Für die zukünftigen auf keinen Fall. Aber ich kann Ihnen nichts versprechen, schließlich habe ich bei der ZUP derzeit nicht gerade viel zu melden.«
    Mulch verstaute die Kühltasche in seinem Hemd. »Na gut. Möglicherweise einen großen Orden und eventuell Straferlass. Man muss ja nehmen, was man kriegen kann.« Er stellte einen Fuß auf den flachen Felsvorsprung. Tunnelwinde zerrten an seinem Bein und drohten, ihn in den Abgrund zu reißen. »Wir treffen uns in zwanzig Minuten wieder hier.«
    Artemis gab dem Zwerg ein kleines Walkie-Talkie aus dem Ausrüstungsschrank. »Denken Sie an den Plan«, rief er über das Fauchen des Windes hinweg. »Vergessen Sie nicht, das Funkgerät zurückzulassen. Und stehlen Sie nur das, was Sie stehlen sollen. Sonst nichts.«
    »Sonst nichts«, wiederholte Mulch, alles andere als begeistert. Schließlich konnte man ja nicht wissen, was Opal da oben alles rumliegen hatte. »Es sei denn, irgendwas springt mich geradezu an.«
    »Nein, gar nichts«, beharrte Artemis. »Sind Sie sicher, dass Sie hineinkommen?«
    Mulch grinste, dass die mächtigen, rechteckigen Zähne schimmerten. »Klar komme ich rein. Sorgt ihr nur dafür, dass der Strom abgeschaltet ist und sie woanders hingucken.«
    Butler hielt die Tasche mit Spezialwaffen hoch, die er aus Fowl Manor mitgebracht hatte. »Keine Sorge, Mulch. Die gucken woanders hin, das verspreche ich Ihnen.«
     
     
    Polizeipräsidium, Erdland.
     
    Sämtliche hohen Tiere saßen in der Kommandozentrale und verfolgten die Live-Übertragungen über den Fortschritt der Sonde, als Foaly hereinplatzte.
    »Ich muss mit Ihnen reden«, rief der Zentaur der Versammlung zu. »Psst!«, zischte Ratspräsident Cahartez. »Nehmen Sie sich eine Schale Curry.«
    Präsident Cahartez gehörte eine Flotte von Curryständen in Haven. Wühlmauscurry war seine Spezialität. Offensichtlich hatte er bei dieser Fernsehsitzung das Catering übernommen.
    Foaly beachtete das Büffet gar nicht, sondern schnappte

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