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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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dabei den Kugelschreiber in die Luftröhre. Blut spritzte hervor. Dante und Jordan schlichen ängstlich die Treppe herunter, um zu sehen, warum ihre Mutter aufgeschrien hatte.
    Â»Schieß jetzt, Carol!«, schrie Scotty.
    Dantes Mum hob die Flinte, als Felicity zur Wand zurückstolperte. Der Stift steckte dem riesigen Kerl in der Kehle und er erstickte an seinem eigenen Blut, doch er schaffte es noch, die Pistole leicht anzuheben.
    Und dann wurden zwei Waffen gleichzeitig abgefeuert.
    Zwei orangefarbene Feuerstöße schossen aus der Flinte heraus und verteilten ihre Kugeln um Felicitys Kopf und Körper herum, wobei auch die Wände viele kleine Löcher abbekamen. Die Pistole gab einen schärferen Knall von sich. Die Kugel landete in Scottys Kniescheibe, denn Felicity hatte nicht mehr die Kraft, höher
zu zielen, und dennoch gelang es ihm am Ende seines achtunddreißigjährigen Lebens, das Geschoss in einem solchen Winkel abzufeuern, dass es Scottys Wadenbein durchschlug und hinten an der Wade wieder austrat, nachdem es die Hauptschlagader durchtrennt hatte.
    Scotty stöhnte auf und griff nach Felicitys Pistole, bevor er das Bewusstsein verlor und auf den Teppich stürzte.
    Der Commander hatte sich unter den Tisch geduckt und kroch jetzt ebenfalls auf die Pistole zu, während Carol das Gewehr durchlud.
    Carol kannte den Commander, seit sie sich als vierzehnjährige Ausreißerin auf der Suche nach billigem Marihuana beim Clubhaus herumgetrieben hatte. Aber sie wusste, dass er sie umbringen würde, jetzt, da er wütend war. Sie war ganz ruhig.
    Im Vergleich zu der Notwendigkeit, ihre Kinder zu beschützen, erschienen Carol die Konsequenzen eines Mordes nebensächlich. Doch die Flinte ließ sich erstaunlich leicht durchladen. Ein hohles Geräusch erklang. Das Gewehr war leer.

3
    Carol drehte sich um. Jordan stand am Fußende der Treppe, Dante auf halber Höhe.
    Â»Raus!«, schrie sie den Jungen zu, ließ die Flinte
fallen und rannte zur Tür. »Raus aus dem Haus! Sofort!«
    Jordan lief seiner Mutter zur Tür nach, Dante beeilte sich, die restlichen Treppenstufen nach unten zu kommen, und duckte sich, als der Commander Felicitys Pistole abfeuerte. Es war ein blinder Schuss unter dem Tisch hervor, der die Wand durchschlug und im Schrank auf der anderen Seite die Töpfe klirren ließ.
    Der Commander stieß den Tisch mit dem Fuß um und zielte beim zweiten Schuss genauer. Er traf Carol in den Rücken, als sie nach dem Türriegel griff. Ihr Körper schlug gegen die Milchglasscheibe, versperrte Jordan den Weg und zwang ihn, wieder in den Flur zurückzulaufen.
    Der Commander trat aus dem Wohnzimmer und zog eine Blutspur von der schnell größer werdenden Lache um Scotty hinter sich her.
    Â»Komm, Jordan!«, flehte Dante, der die Treppe Richtung Elternschlafzimmer hinaufrannte.
    Doch Jordan war klar, dass er ein Rennen gegen eine Kugel nicht gewinnen konnte, nicht treppauf. Vielleicht um sein eigenes Leben zu retten, vielleicht aber auch, weil er wusste, dass er verloren war und er Dante die Chance zur Flucht geben wollte, packte Jordan das erstbeste, was ihm in die Finger kam, und griff den Commander an.
    Es war ein Metalleimer voller Regenschirme und Spielzeug von Holly. Während die Sachen durch die Luft flogen, sprang Jordan verzweifelt nach vorn, um
dem Commander einen Tritt zu verpassen. Er war genauso groß wie dieser, und sein Angriff sowie der Inhalt des Eimers zwangen den Commander, sich wieder ins Wohnzimmer zurückzuziehen – doch zugleich drückte er ab und schoss Jordan in den Bauch.
    Der Teenager stürzte zu Boden. In einem Regen von Schirmen, Legosteinen und Plüschtieren senkte der Commander den Lauf der Pistole und jagte Jordan noch eine Kugel in den Kopf.
    In diesem Moment erreichte Dante das Elternschlafzimmer. Seine Beine brannten, sein Magen rebellierte. Im Zimmer war es eng, aus den kaputten Schranktüren quollen Kleider hervor und die Wiege der kleinen Holly stand in schrägem Winkel zwischen dem Doppelbett und der Heizung. Holly strampelte mit den Beinchen in der Luft, kaute an ihrer Faust und gab kleine Laute von sich, mit denen sie verlangte, dass jemand sie hochhob und wieder in den Schlaf wiegte.
    Lizzie hatte durch die offene Schlafzimmertür alles mit angesehen. Sie hatte das Fenster aufgerissen, um zu springen, wollte aber Holly nicht zurücklassen und überlegte verzweifelt, ob

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