Die Rache
du dir einen Anteil verdient.«
Grinsend nahm James das Geld. »Dein Akzent gefällt mir. Kommst du aus Spanien?«
»Klar doch, Sherlock«, lächelte sie.
»Ich bin übrigens James.«
»Und wie kommt ein gut aussehender Junge wie du dazu, mit ekligen Fettsäcken abzuhängen und sich einen Titten-Wettbewerb anzuschauen?«
James wurde rot. »Ein paar Kumpel haben mich mitgeschleift«, antwortete er verlegen. »Ich war vorher noch nie bei so was. Und ich hätte auf jeden Fall für dich gestimmt. Du warst die hübscheste von allen.«
»Du musst mit mir zu meinem Bus kommen«, erklärte das Mädchen und führte James in die Menge auf den Hauptweg.
»Muss ich?«, fragte James.
»Ich hole mir ein Top«, nickte sie, »dann kannst du dein T-Shirt wiederkriegen.«
32
Der ferngesteuerte Panzer schepperte über den ungepflegten Rasen hinter dem Haus des Commanders. Blitzschnell drehte sich der Geschützturm zu einem T34 der Roten Armee um, und mit einem blechernen Knall schoss ein orangefarbener Blitz aus der Mündung.
»Daneben, du Wichser!«, schrie Dante und zeigte Joe den Mittelfinger, bevor er wieder auf seine eigene Fernsteuerung blickte. »Wie dreht man noch mal den Turm?«
Dante fand den richtigen Hebel nicht und Joes Panzer kam immer näher, daher legte er den Rückwärtsgang ein und krachte gegen das Vogelhäuschen. Joe schoss und verfehlte ihn erneut.
Lauren nahm Joe die Fernbedienung weg.
Endlich hatte Dante herausgefunden, wie sich der Geschützturm drehen lieÃ, fuhr vom Vogelhäuschen weg und feuerte.
»Frontaltreffer «, verkündete eine synthetische Stimme aus der Fernsteuerung in Laurens Hand. »Schadensumfang fünfzehn Prozent. «
»Fünfzehn Prozent!«, jubelte Dante. »Noch ein seitlicher Treffer und du bist Geschichte!«
Um das Nachladen eines richtigen Panzers zu simulieren, lieà die Elektronik nur alle fünfzehn Sekunden einen Schuss zu, sodass Laurens Panzer eher wieder schussbereit war als der von Dante. Also schwenkte Dante seinen Panzer und lieà ihn mit Höchstgeschwindigkeit über den Rasen brettern bis zu dem dünnen Stamm eines Pflaumenbäumchens, hinter dem er ihn so gut es ging in Deckung brachte.
»Fahr nicht zu dicht an den Pool ran«, mahnte Joe besorgt, als Laurens Panzer über eine Bodenwelle pflügte und kurz abhob. »Mein Dad bricht mir alle Knochen, wenn wir was kaputt machen.«
Anna zog Dante am Ãrmel, als die vier Teenager den Panzern nachliefen. »Ich bin dran!«, verlangte sie.
»Nix da«, widersprach Dante. »Du bist zu schlecht. Ich versuche, uns vor dem Ruin zu retten.«
Auf der Fernsteuerung in Laurens Hand blinkte ein grünes Licht auf; ihr Panzer war wieder feuerbereit. Sie blieb stehen und zielte auf das Stück von Dantes Panzer, das hinter dem Baumstamm hervorragte.
»Das triffst du nie!«, warnte Joe, doch Lauren feuerte trotzdem und verfehlte prompt ihr Ziel. »Idiot!«, zischte sie Joe an.
Anna warf Dante einen bösen Blick zu. Seufzend gab Dante nach. »Aber vermassle es ja nicht!«, drohte er. »Das grüne Licht hat gerade aufgeleuchtet.«
Da Lauren danebengeschossen hatte, war ihr Panzer verwundbar, doch anstatt ihn zurückzuziehen, lieà sie ihn weiter auf den Pflaumenbaum zurasen. Es war ein kalkuliertes Risiko, denn Lauren ging davon aus, dass Anna nicht treffen würde.
»Huch!«, entfuhr es Anna, als ihr Panzer einen Satz nach hinten machte.
»Der da ist für den Turm«, stöhnte Dante und zeigte auf die Fernbedienung.
»Locker bleiben«, gab Anna zurück, als Laurens Panzer nur noch vier Meter von ihrem entfernt war.
»Schieà jetzt!«, schrie Dante.
Anna richtete den Turm auf Laurens Panzer aus und drückte auf den Feuerknopf.
»Zu früh!«, stöhnte Dante. »Der Turm hat sich noch bewegt.«
Doch die Synthetikstimme aus der Fernsteuerung widersprach ihm. »Seitentreffer . Schadensumfang fünfunddreiÃig Prozent .«
»Was?!«, schrie Joe empört. »Das war ein Frontaltreffer! Wie sollte der die Seite treffen?«
»Muss wohl ein Streifschuss gewesen sein«, kicherte Dante und schlug Anna auf den Rücken. »Gut gemacht!«
Laurens Geschütz war fast wieder feuerbereit, als Annas Panzer brachial nach vorne preschte. Lauren legte den Rückwärtsgang ein, doch der Motor jaulte nur
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