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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Zelt so schnell wie möglich verlassen; Klappstühle kratzten über den Fußboden und wurden dann kurzerhand zu Waffen umfunktioniert, als sich der Kampf im ganzen Zelt ausbreitete.
    James wollte auf keinen Fall schon wieder in eine Biker-Auseinandersetzung verwickelt werden, doch sein einziger Fluchtweg führte über die drei Stufen zur Bühne. Zu seiner Überraschung packte ihn die fette Samtjacke, versuchte ihn zu schlagen und befahl ihm, von der Bühne zu verschwinden.
    Â»Ich will doch nur hier raus!«, schrie James, wich
dem Schlag aus und versetzte dem Mann einen Hieb gegen den Kopf.
    Die sechs halb nackten Kandidatinnen waren aufgeregt hinter eine dünne Trennwand gelaufen und schnappten sich hastig ihre Tops und Schuhe. James rannte über die Bühne, um den Hinterausgang zu erreichen. Plötzlich ging das Licht an und die kleinere der beiden kämpfenden Gruppen lief hinaus. Selbst von der Bühne aus konnte James keine Spur von Will und seinen Freunden entdecken, dafür aber die Abzeichen der kämpfenden Biker – der Mann, der niedergestochen worden war, war einer der Londoner Bandits.
    James sprang von der Bühne und folgte zwei Kandidatinnen durch den Hinterausgang hinaus. Das Zelt grenzte an die Umzäunung des Tea-Party-Geländes, und er musste vorsichtig über einige Leitungen und Kabel steigen. In diesem Moment hörte er ein Mädchen im Zelt schreien.
    Â»Du dreckige Nutte«, brüllte der Moderator und schlug das Mädchen. »Ist mir scheißegal, wo deine Klamotten sind!«
    So etwas konnte James nicht zulassen, also rannte er wieder hinein und sah Kandidatin Nummer fünf immer noch barfuß und ohne Top vor der fetten Samtjacke stehen; der Moderator hatte sich das dunkle Haar des Mädchens um die Hand gewickelt.
    Â»Gib es her!«, schrie er.
    Â»Such dir jemanden in deiner eigenen Größe!«, rief
James, schlug dem Moderator auf den Mund, packte sein freies Handgelenk und bog ihm den Arm auf den Rücken.
    Â»Lass ihre Haare los oder ich brech dir den Arm!«, drohte James.
    Der Moderator ließ das Mädchen los, aber als James seinen Arm frei gab, schlug er wütend nach ihm.
    Â»Du bist viel zu fett und zu langsam«, erklärte James lässig und versetzte ihm drei schnelle Hiebe. Der Kerl flog von der Bühne, kippte rückwärts in die Stühle und landete auf seinem Hintern.
    James hatte keine Ahnung, wer der Moderator war, aber wenn er bei einem solchen Event ein Zelt betrieb, musste er Biker-Freunde mit guten Verbindungen haben, und James legte keinen gesteigerten Wert darauf, sie kennenzulernen.
    Daher trat er rasch den Rückzug an und stieß hinter der Bühne auf Kandidatin Nummer fünf, die zwischen Federboas, Taktstöcken, einem Papagei in einem Käfig und Lederpeitschen herumwühlte und lauf auf Spanisch fluchte.
    Â»Was sollte das denn?«, erkundigte sich James. »Warum hat er dich geschlagen?«
    Â»Irgendjemand hat mein Top geklaut!«, tobte das Mädchen. »Wie soll ich denn so zu meinem Bus zurückkommen?«
    James konnte weit und breit kein Top entdecken, also zog er sein T-Shirt über den Kopf.
    Â»Es ist ein bisschen verschwitzt«, sagte er, als er es
ihr anbot. »Aber wahrscheinlich besser, als wenn fünftausend Leute deine Titten beäugen.«
    Â»Mein Held!«, strahlte das Mädchen, zog sich das T-Shirt an und schlüpfte in ein paar Leinenturnschuhe.
    James folgte ihr aus dem Zelt nach draußen, wo ihm die Sonne auf den nackten Rücken knallte.
    Â»Manche Typen sind solche Arschlöcher«, empörte er sich. »Dich zu schlagen, nur weil du ihn bittest, dir bei der Suche nach deinem Top zu helfen.«
    Das Mädchen grinste ihn verschwörerisch an und zog eine Rolle Zwanzig-Pfund-Scheine aus ihren abgeschnittenen Jeans.
    Â»Ich glaube, das war wohl eher deswegen, weil ich ihm das Preisgeld geklaut hab«, erklärte sie. »Und damit wäre ich auch längst abgehauen, wenn diese Schlampe Nummer drei mir nicht mein Top geklaut hätte!«
    Lachend gingen sie weiter. James beobachtete, wie drei Biker mit Security - Westen und ein Erste-Hilfe-Team mit einer Bahre auf das Zelt zurannten, während ein paar Londoner Bandits davorstanden und telefonierten; wahrscheinlich berichteten sie ihren Bossen, was passiert war.
    Â»He«, sagte das Mädchen und hielt James vierzig Pfund hin, »du hast mich gerettet, also hast

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