Die Rache
auf, ohne dass der Panzer sich bewegte.
Die beiden Fahrzeuge stieÃen frontal zusammen. Die linke Kette von Annas T34 rollte auf Laurens Panzer und traf den Geschützturm, bevor der T34 zur Seite kippte und herunterfiel. Lauren rührte hektisch an der Steuerung herum.
»Da tut sich nichts mehr«, sagte sie und zeigte Joe, was sie meinte.
»Die Batterie ist leer«, stellte Joe fest.
»Hast du noch eine?«, fragte Lauren, aber Joe schüttelte den Kopf.
»Sieg!«, rief Dante und grinste Anna an.
»Wieso Sieg?«, fragte Lauren grimmig. »Euer Panzer liegt auf dem Rücken.«
»Und ihr habt jede Menge Treffer einstecken müssen«, fügte Joe hinzu. »Wir haben euch erledigt.«
»Das ist ein Zermürbungskrieg«, grinste Dante. »Wir haben dafür Energie und Munition gespart.«
»Der einzige Grund dafür, dass eure Batterie länger gehalten hat, ist der, dass du nicht mit der Fernbedienung umgehen kannst«, sagte Joe.
»Na ja, die Panzer gehören deinem Dad«, erinnerte ihn Anna. »Du hast sie schon früher gefahren.«
Lauren zupfte an ihrem verschwitzten T-Shirt herum und hob ihre Turnschuhe vom Rasen auf.
»Ich gehe rein«, verkündete sie. »Ich brauche unbedingt was zu trinken.«
Joe nahm den leeren Panzer, während Dante den anderen wieder umdrehte und ihn durch die offene Tür des Wintergartens steuerte. Als Lauren ihm folgte, sah sie Joes Bruder Martin in einem Ledersessel sitzen und die Times lesen.
»Wozu steht denn der ganze Alk im Flur?«, fragte Martin, als sie alle hereinkamen. »Planen wir für heute Abend eine kleine Session?«
»Du arbeitest ja in der Crêperie«, grinste Joe. »Also bist du mit deinen Tuntenfreunden nicht eingeladen.«
Lauren mochte Joe eigentlich, aber sie hasste es, wenn er die schwulenfeindlichen Tiraden seines Dads vom Stapel lieÃ, und schnippte ihm ans Ohr.
»Führ dich nicht so beschissen auf!«, fuhr sie ihn an.
»Schon gut, Lauren«, antwortete Martin lässig. »Kleingeister können eben nicht anders, und viel kleiner als bei Joe geht es kaum.«
Dante grinste. »Wenn du seinen Geist schon für klein hältst, solltest du mal seinen Schwanz in der Umkleide sehen.«
»War ja klar, dass du da draufstierst, du Schwuchtel«, gab Joe zurück.
Martin stand auf und sah Joe ernst an. »Wenn du das Haus auf den Kopf stellst, bringt Dad dich um!«
»Nein, tut er nicht«, grinste Joe. »Ich bin sein kleiner Liebling, und wenn er hört, dass ich eine wilde Party geschmissen habe, klopft er mir wahrscheinlich auf den Rücken und sagt: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm .«
Martin seufzte. »Das Schlimme ist, dass du mit Dad wahrscheinlich recht hast. Aber wenn du hier irgendwas durcheinanderbringst, reiÃt Mum dir den Kopf ab.«
»Mit Mum werde ich schon fertig«, erwiderte Joe selbstzufrieden. »Sie bellt nur und beiÃt nicht. AuÃerdem sind das alles Leute, die ich aus der Schule kenne. Und wenn jemand kotzt, lasse ich einfach Lauren die Gummihandschuhe anziehen und es wegputzen.«
Dante musste lachen. »Klar, Mädchen lieben putzen. Ist genetisch veranlagt.«
Lauren zeigte Joe den Mittelfinger. »Noch mehr solcher Thesen, und hier wird einem kleinen Jungen der Kopf abgerissen, noch bevor seine Mami nach Hause kommt.«
James lag in dem kleinen VW-Bus auf einem schmalen Bett. Schweià glitzerte auf seiner Haut, er war auÃer Atem und seine Kleidung lag auf den winzigen Küchenschränken verteilt, die an der gegenüberliegenden Wand angebracht waren. Das spanische Mädchen kuschelte sich an ihn.
James hatte ein breites Grinsen im Gesicht. »Das war einfach unglaublich!«
Das Mädchen streckte die Zunge heraus und leckte ihm einen SchweiÃtropfen von der Brust. »Man wird schlieÃlich nicht jeden Tag von einem tollen Jungen gerettet«, erklärte sie. Dann zeigte sie auf eine Stelle unterhalb seiner Brustwarze. »Was ist denn da passiert? Hat ein böses Mädchen versucht, dir den Nippel abzubeiÃen?«
»Nein«, grinste James. »Da hat mich vor knapp einem Jahr eine Schlange gebissen.«
»Du führst ein aufregendes Leben, was?«, lächelte sie.
»Ich glaube schon«, stimmte James zu und küsste das Mädchen auf den Hals. »WeiÃt du, es ist ein wenig peinlich, aber ich hab vorhin deinen Namen nicht
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