Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
worden.
    Cops in Neonwesten standen am Straßenrand und filmten ihre Ankunft mit Videokameras. Vomit hatte bereits alle gewarnt, dass sie mit einer Durchsuchung rechnen mussten. Aber abgesehen davon, dass man gegenüber einer hundert Mann starken Motorradgang jede Menge Beamte brauchte, war der Polizei von Cambridgeshire mehr daran gelegen, die Rebel Tea Party friedlich über die Bühne zu bringen, als eine gewaltbereite Horde über einen Vorfall zu befragen, der noch dazu in einem anderen Rechtsbezirk stattgefunden hatte.
    Die Tea Party war eine jährliche Veranstaltung, die von vier Motorradgangs aus London organisiert wurde. Was zwanzig Jahre zuvor mit ein paar hundert Bikern in einer Londoner Halle anfangen hatte, war mittlerweile zum größten Biker-Festival Europas auf einem alten Royal-Air-Force-Flugplatz angewachsen. Das
Spektakel dauerte zwei Tage und zog jedes Jahr mehr als zwanzigtausend Biker und Fans an.
    Wie alles innerhalb der Motorradgangs war auch der Zutritt zur Tea Party streng hierarchisch geregelt. Während die normalen Besucher ihre Autos und Motorräder irgendwo außerhalb des Partybereichs parken mussten, nichts zu essen und keine Getränke mitnehmen durften und sich gehorsam in die Warteschlange zur Durchsuchung einreihten, führte der Commander seine Leute samt ihren Bikes durch ein extra für ihn geöffnetes Nebentor.
    Direkt neben dem Haupteingang befanden sich auf einem breiten Asphaltstreifen Essensstände und Jahrmarktbuden. Die Bandits setzten die Helme ab, drehten die Gashebel auf, hupten und machten eine Riesenshow aus ihrer Ankunft, während die Menge auseinanderwich, um sie durchzulassen.
    Ein schmieriger Bandit aus Rotterdam trat vor und reichte dem Commander eine Naziflagge, die dieser begeistert entgegennahm. Fotoapparate klickten, Videokameras schwenkten in ihre Richtung und eine Stimme verkündete über Lautsprecher:
    Â»Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zur Rebel Tea Party der Motorradclubs der Bandits aus South Devon, Bristol, Cardiff, des Monster Bunch M.C., der Dogs of War und der Branding Irons!«
    Achtzig Prozent der Besucher waren ganz normale Motorradfans und ihre Familien; allerdings zog die Party auch die kriminellen Mitglieder aller größeren
nationalen wie internationalen Gangs an. Als sich die Parade der Bandits ihren Weg durch die Menge bahnte, schwangen befreundete Biker jubelnd die Fäuste oder klatschten, Mitglieder kleinerer Gangs kreuzten die Arme vor der Brust und nickten respektvoll, während ihre Feinde ihnen den Mittelfinger zeigten, sich in den Schritt griffen und Schimpfworte brüllten.
    Nachdem sie in einer Art Triumphzug über das dreihundert Meter lange ehemalige Rollfeld gefahren waren, bogen die Bandits und ihr Gefolge ab, beschleunigten und folgten den Schildern zum »Outlaw Hill«. Dieser große, trockene Grashügel bot eine riesige Lagerstätte und war in verschiedene Parzellen für die Gangs eingeteilt worden. Je höher der Status der Gang, desto höher das Gelände, auf dem sie ihr Lager aufschlug. Es gab nur eine einzige internationale Gang, die mächtiger war als die Bandits und den Gipfel des Hügels mit zweihundert Harleys und einem vollklimatisierten mobilen Clubhaus für sich beanspruchte.
    Der Platz der Bandits war bereits von einigen Mitgliedern aus London, dem Norden Englands und aus verschiedenen ausländischen Clubs bevölkert sowie von mehreren hundert Mitgliedern ihrer Anhänger-clubs. Ein Anwärter reichte James ein Halsband mit dem einlaminierten Abzeichen »Bandits M.C. – Gast «, und James rollte seine Kawasaki zu den anderen Bikes der Bandits-Freunde und Anhänger.
    Die Harleys der Bandits waren in einer ellenlangen Reihe aufgestellt, die sowohl als Schutzwall diente als
auch als Show für die Besucher, die sich auf den Outlaw Hill wagten.
    Die drei Busse der Bandits hatten nicht an der Parade teilgenommen und waren schon vorher angekommen. James lief hinüber, um sein Zelt und seine Tasche aus einem der Gepäckfächer zu holen. Dann suchte er sich ein geeignetes Plätzchen, das weit genug weg vom Getümmel und einigermaßen ruhig sein sollte, ohne ganz hinten in der Nähe der stinkenden Dixiklos zu liegen.
    Â»James, Baby!«, rief Nigels Bruder Will. »Ich hab gehört, du bist jetzt ein ganz harter Kerl!«
    James unterdrückte ein Lächeln, als er zu Will und drei anderen Mitgliedern des

Weitere Kostenlose Bücher