Die Rache
drauf, und der Dicke fiel benommen zu Boden. Die anderen schnappten erschrocken nach Luft, und einige begannen zu schubsen und zu stoÃen.
»Ich glaube, alle, die Joe nicht kennen, sollten jetzt besser gehen«, schlug Lauren vor.
Joes Freunde stimmten ihr zu, und einige der älteren gaben betont lässig vor, diese Kinderparty freiwillig verlassen zu wollen, wobei ihnen die Angst vor dem Commander ins Gesicht geschrieben stand.
Die meisten begannen den Raum zu verlassen, doch gerade, als Lauren und Joe einander ein erleichtertes Lächeln zuwarfen, zersplitterte ein zweites Fenster. Ein Junge in einem Manchester-United-T-Shirt hatte
ein Queue hindurchgerammt. »Das ist doch ScheiÃe!«, schrie er.
»Du Arschloch!«, tobte Joe und ging auf ihn los. Doch ein guter Schlag und alkoholisierter Ãbermut machten aus ihm noch keinen Champion. Der Junge im Manchester-United-Shirt nahm ihn in den Schwitzkasten und verpasste ihm einen Hieb aufs Auge.
Lauren wollte ihrem Freund zu Hilfe kommen, ebenso wie Joes Clique, die sich auf die älteren Jungs warf. Die meisten der Ãlteren wollten eigentlich gar keinen Ãrger, aber ein harter Kern von etwa fünf Teenagern wehrte sich heftig und nahm es mit acht jüngeren plus Lauren auf.
Dante verlor das Gleichgewicht, als er den gröÃten von ihnen von einem kleinen Achtklässler wegzog, stolperte und knallte dem Kerl ein Schiebefenster auf den Kopf.
Lauren befreite Joe von dem Manchester-United-Jungen, war jedoch selbst schon so angetrunken, dass ihr Karatetritt heftig danebenging. Sie landete auf dem Hintern. Doch der zweite Tritt saÃ, als ihr Gegner erneut versuchte, auf Joe einzuschlagen. Von den fünf Typen, die den Kampf aufgenommen hatten, waren bereits zwei auÃer Gefecht gesetzt worden, zwei weitere lagen auf dem Boden und bezogen Prügel von Joes Freunden und der letzte stand auf dem Billardtisch. Er war klein und untersetzt, mit wirrem schwarzem Haar, schlug mit einem Queue um sich und schrie: »Los, kommt und versucht es doch, ihr kleinen Pisser!«
Lauren und Dante sahen einander an, dann gingen sie gemeinsam auf ihn los. Lauren packte das Queue, während Dante auf den Pooltisch sprang und den Jungen mit einem Rugby-Angriff umwarf. Er schlug mit dem Kinn auf, und Lauren packte ihn am Nacken und zog ihn fort.
»Alles klar, mein Kleiner«, sagte sie fröhlich und gab ihm einen sanften Klaps auf die Wange. »Zeit nach Hause zu gehen zu deiner Mami!«
Während Lauren den schniefenden Jungen zur Tür eskortierte, bemerkte Dante, dass die beiden Typen auf dem Boden mittlerweile ziemlich heftig verprügelt wurden, und befahl den anderen, sie loszulassen. Nach der Schlägerei wurden die übel zugerichteten Jungen schleunigst von ihren Freunden nach drauÃen gezerrt.
Als Lauren dafür sorgte, dass der Queue-Schwinger das Grundstück auch wirklich verlieÃ, beobachtete sie, wie die meisten Jugendlichen widerspruchslos zur StraÃe gingen, auch wenn sich ein paar von ihnen unterwegs rächten, Pflanzen und Sträucher umtraten und das Schild Eagleâ²s Nest abrissen und es über eine Hecke warfen. Einer von ihnen brüllte, der Commander sei ein beschissener Nazi , bevor er endgültig verschwand.
Danach prüfte Lauren noch das Obergeschoss auf ältere Jugendliche, dann schaltete sie die Musik aus und befahl den Mädchen, nach drinnen zu kommen und die Verandatüren zu verschlieÃen. Langsam schlenderten
alle in die Küche, wo Joe auf einem Stuhl saÃ, sich das Auge hielt und versuchte, nicht zu schluchzen.
Ein ganzer Haufen Mädchen versammelte sich um ihn herum und bemitleidete ihn. Lauren war nach dieser Aufregung ein wenig auÃer Atem und durstig und entdeckte erleichtert ihre noch ungeöffnete Weinschorle.
»Vielleicht sollten wir alle ein wenig aufräumen«, schlug Dante vor.
Zwei Mädchen begannen, leere Dosen und Flaschen aufzuheben, während Dante Handfeger und Schaufel nahm, um die Glasscherben im hinteren Salon zusammenzukehren. Gerade als er durch den Flur ging, sah er einen Polizeiwagen die Auffahrt entlangfahren.
Nachdem die Brixton Riots wieder in Kingswear angelegt hatte, fuhr Paul Woodhead seinen Lieferwagen zum Dock, um zusammen mit seiner Besatzung die verpackten Waffen und die Munition einzuladen.
Das Ãberwachungsteam hatte nicht die Möglichkeit, allen zu folgen, daher galt es, Prioritäten zu setzen. Die Waffen durften
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