Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
beliebt. Nur auf dem Spielplatz kann er gelegentlich ein wenig grob werden, aber sie sagt, dass sie einige Bikersöhne in der Schule haben, die alle so sind. Sie vergöttern ihre Väter, und deren Machogehabe färbt auf sie ab.«
    Â»Wir haben einen brauchbaren Zeugen auch wirklich nötig«, sagte Lindsay. »Der Commander hatte eine halbe Stunde Zeit, um das Haus von Spuren zu säubern, bevor Dante uns anrief, und die Spurensicherung schätzt, dass er ganze Arbeit geleistet hat. Alle Leichen sind stark verbrannt, und was nicht verbrannt
ist, wurde von der Feuerwehr bei den Löscharbeiten aufgeweicht.«
    Â»Und wie sieht es abseits vom Tatort aus?«, fragte Ross. »Reifenspuren, Benzinkanister, Augenzeugen?«
    Â»Bis jetzt noch nichts, aber wir geben die Hoffnung nicht auf«, antwortete Lindsay. »Ich habe schon früher Bandits-Fälle bearbeitet, und aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Commander seine Kleidung und Schuhe wahrscheinlich verbrannt hat. Die Waffen haben sie mitgenommen und eingeschmolzen.«
    Â»Hat man den Commander schon zur Befragung geholt?« , erkundigte sich Ross.
    Lindsay schüttelte den Kopf.
    Â»Wir haben schon damit gerechnet, dass er sich für ein paar Tage aus dem Staub machen würde, aber er scheint recht zuversichtlich zu sein. Wir haben an seine Tür geklopft, ihm ein paar Fragen gestellt und erklärt, dass wir sein Bike in Verbindung mit einer Morduntersuchung brauchen würden. Er hat den Beamten gesagt, sie sollen sich bedienen, aber dann haben sie das Motorrad in seiner Werkstatt in hundertsechzehn Einzelteilen gefunden und mit einem brandneuen Satz Reifen, der es unmöglich macht, die Reifenspuren zuzuordnen.«
    Â»Mist«, sagte Ross kopfschüttelnd. »Was ist mit den anderen Bandits, von denen muss doch irgendjemand etwas wissen?«
    Â»Die sprechen niemals mit Cops«, erklärte Lindsay.
    Ãœberrascht zog Ross eine Augenbraue hoch. »Aber
in diesem Fall… Ich meine, schließlich sind zwei ihrer eigenen Leute tot. Eine Frau, zwei Kinder …«
    Â»Vielleicht hat irgendjemand in der Gang damit tatsächlich ein Problem«, bestätigte Lindsay, »aber selbst wenn das so ist, dann werden sie das intern regeln, und wir erfahren erst davon, wenn eine weitere Leiche auftaucht. Wenn die Spurensicherung also nichts Spektakuläres findet oder wenn sich kein Augenzeuge mehr meldet, dann hängt dieser Fall davon ab, wie sich Dante als Zeuge macht. Ich kann nur hoffen, dass er keine Lügengeschichten erzählt.«
    Â»Ich glaube, er sagt die Wahrheit«, meinte Ross. »Abgesehen von der Sache mit dem blutigen T-Shirt.«
    Â»Was für einem T-Shirt?«
    Â»Die Spurensicherung hat eines von Dantes T-Shirts in einem Busch beim Haus gefunden«, erklärte Ross. »Es war voller Blut. Ich habe den Jungen danach gefragt und er hat gesagt, dass sein Freund Joe Nasenbluten gehabt hätte, als sie gespielt haben.«
    Â»Dann verfolgt man die Sache also?«, wollte Lindsay wissen.
    Ross seufzte.
    Â»Joe ist der jüngere Sohn des Commanders. Er ist so alt wie Dante und geht in dieselbe Klasse wie er. Aber so, wie das Blut über das T-Shirt verteilt ist, sieht es für mich nicht nach normalem Nasenbluten aus. Und als ich es Kate gegenüber erwähnt habe, hat sie gesagt, dass Dante getrocknetes Blut auf seinem Arm und unter den Fingernägeln hatte, als er herkam. Der Arzt,
der ihn untersucht hat, hat Proben genommen und Fotos gemacht.«
    Â»Verdammt!«, fluchte Lindsay.
    Ross zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, er hat diesen Joe mit dem Ellbogen erwischt oder so und will es mir nicht sagen, weil er befürchtet, dass er Ärger bekommt, wenn er sich geprügelt hat.«
    Â»Höchstwahrscheinlich«, nickte Lindsay. »Aber die Tatsache, dass er lügt, vermindert seine Glaubwürdigkeit als Zeuge.«
    Â»Trotzdem«, entgegnete Ross, »hat Dante uns eine einstündige Zeugenaussage geliefert. Ich gehe nicht davon aus, dass irgendjemand glaubt, ein Achtjähriger wäre in der Lage, sich eine solche Geschichte derartig detailliert auszudenken.«
    Lindsay hob die Schultern.
    Â»Wollen wir′s hoffen.«
    Â»Was machen wir jetzt mit Dante?«, fragte Ross. »Konnten Sie irgendwelche Verwandten ausfindig machen?«
    Lindsay schüttelte den Kopf. »Scotty war das Ergebnis unseres Sozialsystems. Unbekannter Vater, Mutter verstorben.

Weitere Kostenlose Bücher