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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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euch jetzt einfach über den Campus von CHERUB und erkläre euch dabei, wo wir sind und was wir hier machen, ja?«
    Lauren und Dante nickten. Zara führte sie durch den Haupteingang und fünf Stufen auf den Kies vor dem Gebäude hinunter. Dort befand sich ein Springbrunnen mit einer Skulptur darin, die dreidimensionale Version des Babys auf dem Globus, das auf ihren T-Shirts abgebildet war. Neben dem Brunnen standen drei kleine Elektrowagen.
    Â»Ich passe nicht mehr hinters Steuer«, erklärte Zara. »Würde es euch etwas ausmachen, wenn einer von euch fährt? Es ist nicht schwer.«

    Aufgeregt setzte sich Dante hinter das Lenkrad. Die Steuerung war ziemlich einfach: Ein Hebel schaltete zwischen vorwärts und rückwärts um, und mit zwei Pedalen konnte man bremsen oder Gas geben.
    Â»Man kann damit recht schnell fahren, aber bleib bitte unter zwanzig Stundenkilometern, weil hier viele Kinder herumlaufen«, mahnte Zara, als sie sich auf den Beifahrersitz zwängte. Lauren sprang auf den Rücksitz und Dante trat aufs Gaspedal.
    Â»Soeben haben wir das Hauptgebäude verlassen«, erläuterte Zara, als der kleine Golfbuggy langsam um den Springbrunnen fuhr und auf einen Kiesweg einbog. »Hier nehmen die Cherubs ihre Mahlzeiten ein, und die meisten Angestellten sowie die älteren Agenten wohnen hier. Es gibt Verwaltungsbüros, ein Archiv im Keller und im obersten Stockwerk unser Einsatzkontrollzentrum.«
    Lauren betrachtete neugierig das Dach. »Einsatzkontrollzentrum«, wiederholte sie. »Hört sich an wie bei der NASA oder so.«
    Zara lachte, bis sie ziemlich heftig über eine Bodenschwelle holperten und sie Dante aufforderte, langsamer zu fahren und bei der nächsten Möglichkeit links abzubiegen, um auf den Hauptweg über das Campusgelände zu gelangen.
    Â»Wir schießen auf jeden Fall keine Raketen ab«, erklärte sie dann. »Bei unseren Missionen geht es um Undercover-Einsätze. CHERUB-Agenten sind ausgebildete Spione im Alter von zehn bis siebzehn.«

    Dante warf einen raschen Blick auf Zara, um festzustellen, ob sie das wirklich ernst meinte. Offensichtlich meinte sie es ernst.
    Â»Warum?«, fragte Lauren. »Was für einen Sinn hat es, Kinder als Spione einzusetzen?«
    Â»Die nächste wieder rechts«, wies Zara Dante an. Jetzt fuhren sie an der anderen Seite des Hauptgebäudes entlang. Hinter einem Wäldchen tauchten einige Tennisplätze auf, und im klaren Licht dieses Dezembermorgens genossen sie den Ausblick über den größten Teil des CHERUB-Campus′, zu dem Rugby- und Fußballfelder gehörten sowie etwa ein Dutzend weiterer Gebäude, von Lagerschuppen bis hin zu einer mittelalterlichen Kapelle. Etwas weiter entfernt lag ein See und dahinter ein dichter Wald.
    Â»Wir setzen Kinder als Spione ein, weil sie völlig unverdächtig sind«, beantwortete Zara Laurens Frage. »Das Beispiel, das Mac immer anführt, ist das eines erwachsenen Mannes, der mitten in der Nacht bei einer alten Dame an die Haustür klopft. Wenn er darum bitten würde, eingelassen zu werden, würde die Dame ablehnen. Wenn der Mann behauptete, verletzt zu sein, würde sie wahrscheinlich einen Krankenwagen rufen, aber sie würde ihn nicht ins Haus lassen. Die meisten Menschen wären in dieser Situation misstrauisch. Aber jetzt stellt euch vor, ein weinender kleiner Junge klopft an die Tür der alten Tante. Mein Dad hatte einen Autounfall. Ich glaube, er stirbt. Bitte helfen Sie mir! Die alte Dame macht sofort die Tür auf. Der
Mann springt aus dem Versteck, haut ihr auf den Kopf, geht hinein und raubt ihr Haus aus. Terroristen und Verbrecher nutzen solche Tricks seit Ewigkeiten. CHERUB dreht den Spieß um und setzt dieselben Techniken ein, um sie zu fangen.«
    Dante grinste. »Dann sind Kinder also bessere Kriminelle oder Spione als Erwachsene.«
    Â»In vielerlei Hinsicht schon«, antwortete Zara. »Weil die Leute sie nicht verdächtigen.«
    Sie deutete über ihre rechte Schulter. »Das ist unsere Schwimm- und Tauchhalle. Schwimmt ihr gerne?«
    Lauren und Dante nickten beide.
    Â»Aber ich bin nie schwimmen gegangen«, erzählte Lauren. »Meiner Mum war es peinlich, weil sie so übergewichtig war, und mein Bruder James ist der totale Feigling. Er läuft grün an und behauptet, er müsse kotzen, wenn er einem Schwimmbecken auch nur zu nahe kommt.«
    Zara nickte.

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