Die Rache
»James musste schwimmen lernen, bevor er mit der Grundausbildung anfangen konnte. Ich habe selbst nichts damit zu tun gehabt, aber soweit ich weiÃ, hat er die Schwimmprüfung gerade so bestanden.«
Lauren blieb fast der Mund offen stehen. »James kann schwimmen? Das ist ja ein echtes Wunder!«
Dante verlangsamte die Fahrt, als der Buggy durch eine tiefe Pfütze neben einem matschigen FuÃballfeld fuhr. Erschöpfte Teenager hielten Fünfzehn-Kilo-Gewichte hoch über dem Kopf und rannten durch den
Dreck hin und her, während sie die ganze Zeit über von einer Trainerin angebrüllt wurden.
»Hier herrscht strenge Disziplin«, erläuterte Zara, während sie das Training beobachteten. »Diese Kinder da haben achtzig Bierdosen auf den Campus geschmuggelt, eine wilde Party gefeiert und wurden am nächsten Montag positiv auf Marihuana getestet. Hier werden keinerlei illegale Drogen geduldet.«
»Um was gehtâ²s denn hier eigentlich?«, erkundigte sich Lauren. »Will man uns fragen, ob wir CHERUB beitreten wollen oder so?«
»Genau darum geht es«, sagte Zara. »Die Umstände, unter denen ihr hier gelandet seid, sind zwar ein wenig unterschiedlich, aber Jennifer Mitchum hat euch beide vorläufig bewertet, und wir glauben, dass ihr gute Chancen habt, euch als CHERUB-Agenten zu qualifizieren.«
»Warum?«, fragte Dante.
»Agenten müssen auf allen Gebieten auÃerordentlich gut sein«, erklärte Zara. »Sie müssen körperlich kräftig, emotional reif und überdurchschnittlich intelligent sein. Ihr beide habt Potenzial, aber ich bin sicher, dass ihr beide auch eure Fehler habt. Wenn ihr euch dazu entschlieÃt, CHERUB beizutreten â¦Â«
»Dann haben wir also wirklich eine Wahl?«, unterbrach Lauren sie.
»Absolut«, erwiderte Zara. »Ich weiÃ, dass ihr ohne eure Zustimmung hierhergebracht worden seid, aber das liegt nur daran, dass dieser Ort geheim ist. Wenn
ihr kein Interesse daran habt, Agenten zu werden und auf dem Campus zu leben, dann müsst ihr es uns nur sagen und wir setzen euch wieder zu Hause ab.«
»Aber wenn dieser Ort hier streng geheim ist, dann könnten wir doch alles verraten, was Sie uns erzählt haben?«, fragte Dante.
»Und wer sollte euch glauben?«, fragte Zara zurück. »Ihr wisst nicht, wo ihr hier seid. Ihr habt keine Möglichkeit, irgendetwas zu beweisen. Im Gegenteil, ihr solltet lieber vorsichtig sein, denn wenn ihr anfangt herumzuerzählen, dass ihr von einer geheimen Spionageorganisation entführt worden seid, wird man wahrscheinlich denken, ihr seid durchgedreht. â Aber zurück zu dem, was ich zuvor gesagt habe. Wir glauben, dass ihr beide das Potenzial habt, CHERUB-Agenten zu werden. Doch bevor ihr überhaupt so weit kommt, müssen wir an euren zweifellos vorhandenen Unzulänglichkeiten arbeiten. Wir werden eure Fitness steigern und ihr bekommt intensive Sprachkurse und Combattraining. Ihr werdet staunen, zu welchen Leistungen ihr durch unser Training fähig seid. Allerdings will ich euch nichts vormachen â das ist nichts für jedermann. Die Ausbildung zum CHERUB-Agenten ist wahrscheinlich das Schwierigste, was ihr je erlebt habt ⦠Dante, bieg an den Bäumen links ab und fahr bitte noch etwas langsamer. Der Weg zum Grundausbildungsgelände ist holprig, und ich habe keine Lust darauf, dass die Wehen verfrüht einsetzen.«
»Haben Sie noch andere Kinder?«, fragte Dante, als
er den Buggy auf einen schmalen Weg zwischen den Bäumen steuerte.
Zara schüttelte den Kopf. »Joshua wird mein erstes Kind sein und nach dieser Schwangerschaft auch mein letztes!«
Lauren lächelte. »Sie haben ihm schon einen Namen gegeben?«
»Ja«, antwortete Zara. »Meinem Mann Ewart und mir gefiel der Name auf Anhieb, und so heiÃt er Joshua seit dem Tag, an dem wir erfahren haben, dass es ein Junge wird.«
»Sie haben gesagt, mein Bruder sei in der Grundausbildung«, erinnerte sich Lauren. »Wie funktioniert das?«
»Vorsicht, Dante!«, mahnte Zara eindringlich, als der Buggy in die Zweige am Wegesrand rasselte. »Zehn Stundenkilometer, nicht mehr!«
Dante hatte riesigen Spaà dabei, den Buggy zu steuern. Er musste daran denken, was RossⲠTochter Tina zu ihm gesagt hatte: dass er stark und klug sei und dass seine Eltern wollten, dass er ein glücklicher Mensch würde.
Zara
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