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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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stand Jennifers schlanke Gestalt in der Tür.
    Besinnungslos vor Zorn wollte Dante seinen Kopf in ihren Bauch rammen, doch dann wurde er plötzlich herumgewirbelt. Jennifer drehte Dante den Arm auf den Rücken und hielt ihn mit einem unangenehm festen Griff umklammert, zog ihn aus dem Badezimmer und ließ ihn quer aufs Bett fallen.
    Â»Beruhige dich«, mahnte Jennifer. »Ich lasse dich los, wenn du dich nicht mehr wehrst.«
    Dante schluchzte hysterisch, als Ross zu ihnen kam.

    Â»Halten Sie ihn ruhig«, verlangte Jennifer. »Ich hole meine Tasche.«
    Ross setzte sich neben Dante aufs Bett, streichelte ihm den Rücken und versuchte, ihn zu beruhigen, während Jennifer in den Gang lief. Einen Augenblick später war sie mit ihrer Handtasche zurück.
    Â»Wie kann es sein, dass der Commander damit durchkommt?« , schluchzte Dante. »Er hat meine ganze Familie umgebracht! Es muss doch noch mehr Beweise geben!«
    Ross, dem Dante ans Herz gewachsen war, beobachtete mit feuchten Augen, wie Jennifer ihre Tasche durchsuchte.
    Â»Dante, mein Junge«, sagte sie schließlich und zog die Kappe von einer sterilen Spritze. »Jetzt halt mal bitte zwei Sekunden still.«
    Dante blickte über die Schulter zurück und sah, wie eine fünf Zentimeter lange Nadel im Licht aufblitzte.
    Â»Nein!«, schrie er.
    Â»Halten Sie ihn still, Ross«, befahl Jennifer, zog Dantes Hosen ein paar Zentimeter herunter und tupfte die Haut seiner linken Pobacke mit einem Desinfektionsschwämmchen ab.
    Â»Er darf nicht damit durchkommen!«, brüllte Dante. »Lasst mich in Ruhe! Was macht ihr denn da?!«
    Ross drückte Dante fest gegen das Bett, damit er sich nicht mehr bewegen konnte, als die Nadel in seinen Po stieß. Jennifer zog einen Blutstropfen in die Spritze und verabreichte ihm dann ein Beruhigungsmittel.

    Nach wenigen Sekunden entspannte sich Dante, und vor seinen Augen verschwamm alles. Nach zwanzig Sekunden hatte er zu schluchzen aufgehört, sein Atem ging wieder normal und er war in einen tiefen Schlaf gesunken.
    Jennifer wischte sich erschöpft mit dem Handrücken über die Stirn und meinte: »So viel dazu zu warten, bis er eingeschlafen ist.«
    Ross rollte Dante auf den Rücken und betrachtete traurig das tränenüberströmte Gesicht des Jungen.
    Â»Ich habe ihn sehr gerne, Jennifer«, sagte er leise. »Ich kann immer noch nicht glauben, was Sie mir erzählt haben.«
    Jennifer lächelte.
    Â»Das wird Dante auch nicht, wenn er morgen früh wieder aufwacht.«

11
    Im ersten Moment dachte Dante, er sei noch im Hotel. Aber es gab hier nur ein einziges Doppelbett, dafür einen Fernseher an der Wand, einen Wasserkocher, ein Telefon und einen kleinen Kühlschrank.
    Er hatte keine Ahnung, wo er war oder wie er dorthin gekommen war. Er hatte mit Ross Johnson und Jennifer Mitchum in ein Hotel eingecheckt – das war das Letzte, woran er sich erinnerte.

    Dante blickte unter die Bettdecke und stellte entsetzt fest, dass er nackt war, abgesehen von einer dick gepolsterten Windel. Er löste den elastischen Verschluss an der Taille. Zu seiner Erleichterung war sie innen trocken.
    Â»Ross?«, rief Dante hoffnungsvoll, setzte sich auf und sah aus dem Fenster.
    Das Zimmer lag im sechsten Stockwerk eines fremden Gebäudes. Ein paar hundert Meter weiter stand ein Kran, und der Kranführer ließ gerade Glasscheiben auf eine bananenförmige Baustelle herunter. Vor dem Gebäude lagen Rasenflächen, ein Parkplatz und zwei Helikopterlandeplätze. Doch am meisten interessierte Dante eine Reihe von kleinen Kindern in roten T-Shirts und Combathosen, die aus einem Nebeneingang kamen und einen großen Rollwagen mit sich schoben, auf dem sich eine Bogenschieß-Ausrüstung mit Pfeilen, Bogen und Zielscheiben befand.
    Dann bemerkte Dante die Kleider, die auf dem Boden vor dem Bett lagen. Er stand auf und untersuchte sie genauer. Sie schienen seine Größe zu haben: weiße Socken und Boxershorts, ein gebügeltes orangefarbenes T-Shirt sowie grüne Hosen im Militärstil und Stiefel. Abgesehen von der Farbe des T-Shirts sah die Kleidung genauso aus wie die der Kinder draußen. Die Stiefel waren neu, rochen nach Gummi und hatten glänzende schwarze Sohlen. Auf dem T-Shirt prangte ein eigenartiges Logo: Ein geflügeltes Baby saß auf einem Globus mit dem Wort CHERUB in der Mitte.

    Dann war das hier also so eine Art

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