Die Rache
Drecksarbeit für die Bandits zu erledigen, sei es, Marihuana an Schulkinder zu verkaufen, sei es, mit dem Zug durchs Land zu reisen, um irgendwo in London oder Manchester eine Waffe abzuliefern.«
James nickte. »Meinen Sie, ich hätte überhaupt Zeit, einer dieser Gangs beizutreten?«
Neil schüttelte den Kopf. »Wir haben bereits alles für unseren Waffendeal in die Wege geleitet. Wir werden unserem Undercover-Käufer sagen, dass er Geldprobleme bekommt und den Kauf um ein paar Wochen hinauszögern muss, aber wir können Sealclubber nicht ewig hinhalten. Dein Job ist es, so schnell wie möglich an Informationen zu kommen. Wenn das nicht funktioniert, blasen wir die ganze Operation ab.«
»Lauren und Dante werden das Problem von der anderen Seite aus angehen, über Joe, den Sohn des Commanders«, ergänzte Ross. »Dantes Aufgabe ist es, Joes bester Freund zu werden â¦Â«
»Wieder «, korrigierte ihn Dante. »Er war jahrelang mein bester Freund.«
Ross nickte. »Laurens Aufgabe ist ganz ähnlich, aber sie wird Joes Aufmerksamkeit hoffentlich als potenzielle Freundin erregen.«
»Es sei denn, er ist schwul«, warf James grinsend ein. »In diesem Fall müsste Dante versuchen, mit ihm herumzuknutschen.«
»Voll krass!«, beschwerte sich Dante.
»Bleib bitte ernst, James!«, mahnte Chloe.
»Okay«, lächelte James. »Eine ernsthafte Frage: Wir wissen, dass der Commander ein Krimineller ist, der es jahrelang geschafft hat, sich alle Schwierigkeiten vom Hals zu halten. Er wurde nicht einmal angeklagt, als er Dantes Familie ausgelöscht hat. Wie können wir dann davon ausgehen, dass sein vierzehnjähriger Sohn irgendetwas über seine krummen Geschäfte wei�«
»Der Commander steht seinem jüngeren Sohn sehr nahe«, antwortete Neil. »Wer weiÃ, vielleicht reiÃt Joe nach ein paar Bier ja die Klappe zu weit auf? Oder er erwähnt irgendwas, das er lieber nicht sagen sollte, weil er ein Mädchen beeindrucken will?«
»Wir können es zumindest versuchen«, nickte Lauren. »Was ist mit elektronischer Ãberwachung? Wenn wir zu ihm nach Hause kommen oder ins Clubhaus der Bandits, könnten wir dort doch ein paar Wanzen verstecken?«
Ross schüttelte den Kopf. »Sackgasse. Wir haben über zwei Jahre lang Ãberwachungsgeräte angebracht. Aber die Bandits sprechen in Codes, wenn sie ein Telefon benutzen oder ein Meeting im Clubhaus haben. Und alle brisanten Gespräche werden sowieso persönlich geführt, meist irgendwo unter freiem Himmel auf irgendeinem Feld.«
Der Chief Inspector kreuzte die Arme vor der Brust. »Tja, das ist also die Grundlage eurer Mission«, erklärte er. »Wir hatten eigentlich gehofft, dass Neil die Organisation der Bandits auf weit höherem Niveau unterlaufen kann, als es euch möglich sein wird. Ich will gar nicht erst behaupten, dass unsere Chancen auf Erfolg sonderlich groà sind, aber ich hoffe, ihr drei seid trotzdem bereit, die Herausforderung anzunehmen, denn die South-Devon-Bandits bringen jede Menge Waffen ins Land. Und ich persönlich finde, dass es auch eine zwanzigprozentige Chance wert ist, ergriffen zu werden, denn durch diese Waffen finden Menschen den Tod.«
Chloe nickte zustimmend.
»Ich weià nicht, wie intensiv ihr die Zeitungen verfolgt, aber in den britischen Städten explodieren geradezu die Zahlen der Schusswaffendelikte unter Teenagern.«
»Nun, ihr wisst, dass ich dabei bin«, sagte Dante und auch James stimmte zu.
»Lauren?«, fragte Chloe.
Lauren hatte über ihren Streit mit Rat nachgedacht. Sie hatte sich wirklich darauf gefreut, mit ihm ins Sommercamp zu gehen, aber selbst wenn sie ein wenig mit Dante geflirtet haben sollte, hatte Rat total überreagiert.
»Tut mir leid«, sagte sie schlieÃlich. »Ich bin ein wenig erledigt nach dem Schwimmtraining. Natürlich bin ich dabei.«
18
Es dauerte drei Tage, bis sie eine Unterkunft in der Gegend von Salcombe hatten und Chloe noch einige kleinere Details für ihre Mission ausgearbeitet hatte.
An einem Sonntagmorgen stand James in seinem Zimmer und wühlte in seiner gepackten Tasche, um nachzusehen, ob er noch irgendetwas vergessen hatte, als Kerry hereinkam. Sie wollte sich verabschieden und schien ziemlich traurig zu sein, sodass James beschloss, endlich herauszufinden, wie es um ihre Beziehung stand.
»Bei
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