Die Rache
Vorteil, Dante bei der Mission dabeizuhaben. Er hat nicht nur fünf Jahre lang in Salcombe gelebt, er weià wahrscheinlich auch mehr über den Commander und die Struktur der Bandits als jeder andere von uns.«
Dante lächelte. »Mit Sicherheit gibt es niemanden, der motivierter ist als ich, den Commander hinter Schloss und Riegel zu bringen.«
»Nun ja, nach meinem Erlebnis der letzten Woche würde ich dir bei diesem Wettbewerb einen guten zweiten Platz einräumen«, gab Neil zu bedenken.
»Wir werden uns alle ein wenig verändern müssen, um die South-Devon-Bandits zu infiltrieren«, fuhr Chloe fort. »James ist sechzehn, aber für diese Mission muss er die Identität eines Siebzehnjährigen annehmen.«
»Das heiÃt, dass ich einen Motorradführerschein haben kann, um mit den jüngeren Mitgliedern des Monster Bunch abzuhängen«, erklärte James zufrieden. »Ich bin schon mit dem Motorrad gefahren, aber in den letzten Tagen habe ich auch noch mit einem Fahrlehrer auf den StraÃen um den Campus herum geübt.«
»Lauren bleibt so ziemlich sie selbst«, fügte Chloe hinzu. »Aber ich bin nur zehn Jahre älter als James, also muss ich dringend noch ein paar Jahre altern, wenn ich als seine Mutter durchgehen will. Das sollte
aber kein Problem sein, mit der passenden Garderobe und ein paar grauen Strähnen.«
»Apropos Lauren, sollte sie nicht längst hier sein?«, fragte Dante.
Lauren war noch etwa fünfzig Meter weit entfernt und hatte gerade den Iris-Scanner passiert, um ins Einsatzkontrollgebäude zu gelangen. Nach dem Schwimmen und dem Marsch über den Campus in der grellen Sonne war sie völlig erschöpft.
Noch dazu machte sie der Streit mit Rat fertig. Sie waren schon fast seit dem Zeitpunkt zusammen, als sie sich vor drei Jahren das erste Mal gesehen hatten. Und der Streit heute war der bisher ernsthafteste, obwohl Lauren sich nicht ganz sicher war, ob sie tatsächlich miteinander Schluss gemacht hatten. Sie war sich auch nicht sicher, ob sie Dante gegenüber vielleicht besonders freundlich gewesen war, und sie fragte sich, ob sie vielleicht unbewusst mit ihm geflirtet hatte. SchlieÃlich hatte sie ihn von Anfang an gemocht, seit sie an ihrem ersten Morgen auf dem Campus nach dem Aufwachen in sein Zimmer gekommen war. Und sie musste zugeben, dass sie auf seine Muskeln und sein exotisches rotes Haar stand.
»Tut mir leid, dass ich zu spät komme«, keuchte sie und lieà die Tüte mit den nassen Schwimmsachen an der Tür fallen, bevor sie Neil und Ross die Hand schüttelte.
»Schon okay«, sagte Chloe. »James, Lauren und Dante haben in der letzten Woche die Informationen
über die South-Devon-Bandits gelesen. Ross hat noch weitere Infos mitgebracht, die ihr euch ansehen müsst, und er wird euch über die Art der Mission in Kenntnis setzen.«
Ross stand vom Sofa auf und lehnte sich an die Kante von Chloes Schreibtisch.
»Ich denke, in groben Zügen ist euch allen die Situation klar«, begann er fröhlich. »Wir bestellen eine groÃe Menge an Waffen über einen Mann namens Sealclubber, den Präsidenten der Londoner Bandits. Wir hoffen, dass diese Menge die Ressourcen der South-Devon-Bandits und insbesondere ihre Waffendeals ziemlich überfordert. Ursprünglich hätte sich Neil in das Geschäft einklinken sollen, aber seine Tarnung ist aufgeflogen, und daher sollt ihr drei jetzt diesen Job übernehmen.«
»Aber während Neil natürlich versucht hat, sich direkt mit den Bandits einzulassen«, unterbrach Chloe, »werdet ihr drei die Schmuggeloperation auf weniger direkte Weise unterlaufen.«
Ross nickte.
»Zunächst zu dir, James. Du wirst siebzehn sein. Du hast ein unzuverlässiges Bike und deshalb einen guten Grund, bei den Motorradläden in dem Gewerbegebiet in der Nähe des Bandits-Clubhauses herumzuhängen. Ein cooler junger Mann wie du sollte keine groÃen Schwierigkeiten haben, Kontakt zu anderen jungen Bikern um den Monster Bunch und die Dogs of War zu knüpfen. Die Mitglieder dieser beiden Gangs
sind weitaus jünger als die der Bandits, deshalb sind die Gangs auch leichter zu infiltrieren«, erklärte Neil. »Du solltest aber nicht versuchen, ihnen beizutreten, sondern dich lieber mit den Gestalten in ihrem Umfeld einlassen. Ich weià mit Sicherheit, dass einige dieser Jungs ihr Geld damit verdienen, die
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