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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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gefahren, aber manchmal machte es tatsächlich mehr Spaß, eine wendige 250er über die kurvigen Straßen Englands zu lenken als die großen Monster, die Gangs wie die Bandits fuhren.

    Das Motorrad trug James einen sanften Hügel hinauf. Die Luxusvillen zu beiden Seiten der Straße gehörten alle zur gleichen edlen Wohnanlage. Die Straße war eine Sackgasse, daher wendete James, fuhr mit achtzig an ihrem eigenen, neuen Haus vorbei und bog dann auf eine andere Straße ab.
    So ging es etwa einen knappen Kilometer dahin, bevor er hinter einem Wohnmobil festhing, das mit fünfzig stur dahinzockelte. Die Hauptstraße in die Stadtmitte von Salcombe war verstopft, daher fuhr er auf den Seitenstreifen und wendete erneut.
    In diesem Moment bemerkte er ein großes Grundstück mit einer geschmacklosen Villa im Renaissance-Stil und einer Dreier-Garage daneben. Er kannte es von den Polizeiüberwachungsfotos, doch erst als er den Namen »Eagle′s Nest « in deutscher Frakturschrift auf einem Holzschild sah, wurde ihm bewusst, dass es das Haus des Commanders war.
    James nutzte eine Lücke im Verkehr, um sich die Einfahrt ihres Zielobjektes kurz anzusehen. Ein rostiger deutscher Panzer aus dem zweiten Weltkrieg zielte mit seiner Kanone auf die Straße und ein Schild daran warnte: »Zutritt für Unbefugte verboten. Zuwiderhandelnde werden erschossen.«
    Â»Ungemein subtil«, murmelte James, drehte am Gashebel und fuhr nach Hause.

    Es war ein warmer Abend. Chloe hatte keine Lust, nach der langen Fahrt auch noch Essen zu kochen, daher fuhren sie in die Stadt. Erinnerungen wallten in Dante auf, als sie mit dem Range Rover durch die Straßen von Salcombe fuhren. Er betrachtete die niedrigen Mauern und Briefkästen und sah plötzlich wieder vor sich, wie er als kleiner Junge dahinter hervorgesprungen war, um seine Mum zu erschrecken. Er erkannte die Bäckerei wieder, in der sie ihm Wurstbrötchen und Donuts gekauft hatte, und sogar ein paar der alten Yachten, die am Kai lagen.
    Die Straße, die früher zum Clubhaus der Bandits geführt hatte, hatte sich nicht verändert. Dante blieb fast die Luft weg, als er sich daran erinnerte, wann er das letzte Mal hier entlanggekommen war: in jener Nacht, in der seine Eltern ermordet wurden.
    Â»Alles in Ordnung, Dante?«, fragte Lauren.
    Â»Erinnerungen«, erwiderte Dante achselzuckend. »Nichts, womit ich nicht fertigwerde.«
    Anstelle des Eingangstors zum Gelände der Bandits führte jetzt jedoch eine gewundene Betonrampe zu Parkplätzen, die hinter und unter einer riesigen zweistöckigen Anlage namens Marina Heights lagen. Davor befand sich eine gepflasterte Promenade – Keine Fahrräder, keine Skateboards  –, auf der die Leute ihren Abendspaziergang machten. Ein Dutzend eleganter Läden boten Yachtzubehör, Surfboards und Designer-Sportsachen an.
    Der letzte und größte Laden nannte sich Leather &
Chrome . Im Schaufenster standen mehrere nach Maß gefertigte Motorräder. Aber auch Leute mit kleinerem Geldbeutel konnten hier einiges erwerben, wie zum Beispiel Spielzeugmotorräder, Bücher oder Puzzle mit Motorrad-Motiven. Für fünfundzwanzig Pfund konnte man ein T-Shirt erstehen, das einen als Förderer des Bandits-Motorradclubs auswies, ebenso wie Bandits-Kaffeebecher, Untersetzer, Schlüsselanhänger und Teddybären in Lederjacke.
    James war mit seinem Bike bereits vorausgefahren, und nachdem Chloe geparkt hatte, entdeckte ihn Lauren, wie er durch das Schaufenster ein Arlen-Ness-Motorrad betrachtete – metallic-grün lackiert, mit einem gepolsterten Sitz, der sich kaum einen halben Meter über dem Boden befand, sowie einer speziell angefertigten Frontgabel, die das ganze Bike auf vier Meter Länge anwachsen ließ.
    Â»Dachte ich′s mir doch, dass ich dich hier finde«, sagte Lauren fröhlich. »Geht es nur mir so, oder ist dieses Bike tatsächlich ein ganz klein wenig unpraktisch?«
    James grinste. »Bei einem Verkehrsstau bestimmt total übel.«
    Â»Tut mir leid, dass ich dich vorhin angeschnauzt habe«, entschuldigte sich Lauren.
    Â»Schon gut«, erwiderte James. »Man kann von einem kleinen Frauenverstand ja nicht erwarten, dass er immer rational funktioniert.«
    Â»Haha! Lass mich mal kurz nachsehen, ob ich eben
vor Lachen gestorben bin«, gab Lauren zurück. »Übrigens hat Chloe im Internet gesehen,

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