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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Flughafens!«
    Â»Dann müssen Sie sich ja auch keine Sorgen machen«, beruhigte ihn der Polizist. »Aber wir brauchen Ihre Erlaubnis, um den Wagen zu durchsuchen.«
    Â»Und wenn ich mich weigere?«, fragte Julian.
    Â»Die Sache am Flughafen war ein ernsthafter Zwischenfall«, erklärte der Beamte. »Wenn Sie sich weigern,
müssen wir Sie verhaften. Dadurch wird allerdings eine ganze Kette von Untersuchungen in Gang gesetzt, und es könnte gut sein, dass Sie dann stundenlang festgehalten werden, anstatt nur ein paar Minuten.«
    Zögernd reichte Julian dem Polizisten seinen Autoschlüssel. Nigel musste daraufhin aussteigen und die Hände aufs Dach legen. Dann öffnete der Beamte den Kofferraum. Die fünf länglichen Blumenkartons waren übereinandergestapelt und offensichtlich so schwer, dass ihr Gewicht die unterste Schachtel verdrückt hatte.
    Misstrauisch zog sich der Polizist einen Plastikhandschuh über und hob den Deckel der ersten Pappschachtel an. Mit großen Augen betrachtete er die vier teilweise auseinandergenommenen Kalaschnikows, die darunter zum Vorschein kamen.
    Zwanzig Minuten später saßen Julian und Nigel in Handschellen und ohne Schuhe und Gürtel an einem Tisch in einem Vernehmungsraum.
    Â»Ich verlange einen Rechtsanwalt!«, schrie Julian, als Jake McEwen hereinkam und die Tür zuknallte. »Ich bin minderjährig. Ich habe besondere Rechte.«
    Â»Das einzige Recht, das du hast, Bürschchen, ist, die Klappe zu halten, sonst schlage ich dir dein Lockenköpfchen durch die Wand«, brüllte McEwen.
    McEwen war zweiundzwanzig und Ex-CHERUB-Agent. Sein offizieller Titel lautete Junior-Einsatzleiter. Meistens arbeitete er auf dem Campus, recherchierte
Missionshintergründe, verfasste Einsatz-Dossiers und erledigte all das, was seine älteren Kollegen nicht gerne taten. Aber seine aggressiven Ausbrüche und die Statur eines Schwergewichtsboxers bescherten ihm gelegentliche Ausflüge vom Campus, wenn CHERUB jemanden einschüchtern wollte.
    Â»Ihr beide sitzt echt ganz schön tief in der Scheiße«, dröhnte McEwen. »Wie alt seid ihr? Sechzehn? Siebzehn?«
    Â»Siebzehn«, antwortete Nigel.
    Julian drehte sich zu Nigel um. »Diese Befragung ist illegal. Wir sollten einen Anwalt dabeihaben. Sie sollten ein Tonband laufen lassen.«
    McEwen stellte sich hinter Julian und schlug ihm den Kopf auf die Tischplatte.
    Â»Ich werde eine Beschwerde einreichen«, stöhnte Julian. »Mein Vater ist Richter. Das hier verletzt meine Menschenrechte!«
    Â»Hör gut zu! Jedes Mal, wenn du von jetzt an das Wörtchen Recht verwendest, haue ich dir den Kopf auf den Tisch!«, brüllte McEwen. »Das hier ist ein Bürogebäude und keine Polizeiwache. Und ich bin beim Geheimdienst und nicht bei den Bullen. Bis ihr eine offizielle Beschwerde eingereicht habt, wird dieser Raum leer sein. Ihr könnt mich nicht aufspüren, und die beiden Beamten, die euren Wagen angehalten haben, werden abstreiten, auch nur das Geringste über diese Sache zu wissen. Um es kurz zu machen: Ihr zwei gewöhnt euch lieber an den Gedanken, dass ich Gott bin.«

    Nigel und Julian warfen einander einen verwunderten Blick zu.
    Â»Wisst ihr, wie das abläuft, wenn wir hier ganz ordnungsgemäß vorgehen würden?«, grinste McEwen. »Wir verhaften euch. Die Bandits schicken einen schlauen Rechtsanwalt her, der euch sagt, dass ihr den Mund halten sollt. Ihr behauptet, ihr hättet keine Ahnung gehabt, was in den Kartons war. Vor Gericht bekennt ihr euch schuldig wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz, und weil ihr nette Mittelschichtjungs ohne Vorstrafen seid, werdet ihr drei bis sechs Monate in einer Jugendstrafanstalt kriegen. Und wenn ihr rauskommt, gibt euch der Commander ein paar Tausender als Dank dafür, dass ihr den Mund gehalten habt.«
    Â»Sie können das Gesetz nicht einfach ignorieren, Kumpel«, warf Julian ein.
    Â»Ich bin nicht dein Kumpel«, brüllte McEwen, riss Julian aus dem Stuhl hoch und warf ihn heftig auf die Tischplatte. »Und du solltest lieber lernen, den Mund zu halten.«
    Schniefend ließ sich Julian wieder auf seinen Stuhl fallen. Blut sickerte ihm aus der Nase.
    Â»Ihr habt genau zwei Möglichkeiten«, sagte McEwen und beugte sich hinter ihnen vor. »Ihr seid nur zwei Jungs, die als Kuriere arbeiten, daher sind wir nicht sonderlich an euch interessiert.

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