Die Rache
beiläufig und grinste dann breit. »Dann kriege ich das groÃe Zimmer!«
Lauren musste lachen. »Du bist gemein. Aber im Ernst, steckt er wirklich so tief in der Klemme?«
»Möglicherweise schon«, gab Anna zurück, als sie oben ankamen. »Wahrscheinlich noch tiefer als mein Bruder Will, ehrlich gesagt. Manchmal habe ich sogar wirklich Angst um ihn, aber andererseits: Wieso sollte ich mir Sorgen um etwas machen, das ich sowieso nicht ändern kann?«
Lauren konnte noch nicht absehen, wie weitreichend diese Informationen waren, aber sie wusste, dass sie Chloe so schnell wie möglich davon berichten musste.
»Ich komme gleich wieder!«, rief sie, als sie James im Crêpes-Stand sah. »Ich sage nur schnell meinem Bruder wegen der Matheaufgaben Bescheid, bevor ich es vergesse.«
Martin war drauÃen und räumte die Tische ab, daher konnte Lauren ihrem Bruder das Wichtigste erklären, während er ihr zwei Crêpes mit Schokolade, Orange und Ananas zubereitete, sie aber nur für einen bezahlen lieÃ.
»Das mit dem Auto macht die Sache interessant«, fand James. »Nigel ist nur ein kleiner Drogendealer, und für ein paar Säcke Hasch braucht man kein Auto.«
»Ich gehe zurück und versuche, noch mehr Infos aus Anna rauszukriegen«, verkündete Lauren und nahm die beiden Pappteller mit den heiÃen Crêpes entgegen. »Meinst du, du kannst für ein paar Minuten verschwinden und Chloe davon erzählen?«
»Noelene wird mir den Arsch aufreiÃen, aber ich versuche es«, versprach James.
Um Chloe ungestört anrufen zu können, verbarrikadierte sich James in der Behindertentoilette der Marina-Heights -Anlage. Chloe war hocherfreut über die Informationen und kündigte an, Ross Johnson zu kontaktieren und James dann Bescheid zu geben, was sie weiter unternehmen sollten. Zehn Minuten vor dem Ende seiner Schicht meldete sich Chloe erneut und sagte, dass sie ihn auf dem Parkplatz erwarte.
»Ihh«, machte sie, als James in den Range Rover stieg. »Deine Klamotten stinken nach Crêpe-Teig.«
»Darüber stöhnt Ashley auch immer«, nickte James.
»Kannst du mit deinem Sicherheitsausweis für diese Anlage hier auch in die Tiefgarage von Marina View ?«, fragte Chloe und legte ihm eine kleine Papiertüte in den SchoÃ.
»Klar«, antwortete James und sah in die Tüte. Darin befanden sich eine kleine schwarze Schachtel mit zwei Knöpfen, ein Glas mit Schraubverschluss, das eine braune Masse enthielt, ein Gerät, das aussah wie ein elektrischer Tacker, und eine kleine graue Kiste.
»WeiÃt du, was das alles ist?«, fragte Chloe.
»Ja, bis auf das braune Zeug.«
»Matsch aus unserem Garten, vermischt mit ein paar Eiern, damit es festtrocknet. Beschmier damit das Nummernschild.«
»Verstanden«, sagte James. »Ich hab vorhin übrigens Sealclubber zusammen mit dem Commander im Clubhaus gesehen, ich nehme also an, dass sie mit Georges Kohle gekommen sind.«
Chloe nickte.
»George hat sich gestern in London mit Sealclubber getroffen, bevor er losgefahren ist. Er sagte, dass die erste Waffenlieferung innerhalb einer Woche erfolgt.«
»Und was machen wir jetzt mit dem Ausflug von Nigel und Julian?«
»Neil Gauche und einer unserer jüngeren Einsatzleiter werden Julians Auto folgen. AuÃerdem bekommen wir Unterstützung von der Polizei in Devon. Neil wird die Gespräche im Auto abhören und dann entscheiden, ob er die beiden anhält.«
»Okay«, antwortete James und öffnete die Tür. »Ich regle das hier, dann sehen wir uns zu Hause.«
»Also los«, nickte Chloe. »In fünf Minuten soll ich hier Lauren, Dante und ein paar ihrer Freunde abholen.«
James sprang aus dem Range Rover und lief rasch die Promenade entlang. Es war zehn Minuten nach zehn. Um diese Zeit waren alle Restaurants und Bars im oberen Stock noch relativ voll, während die Läden bereits geschlossen hatten, sodass die untere Etage verlassen dalag, abgesehen von einem Putzteam und einem jungen Pärchen, das auf dem Rasen hinter den Rosenbüschen herumknutschte.
An einer Tür zwischen zwei Läden zog James seinen Sicherheitsausweis durch den Scanner und ging dann
einen Gang hinter den Geschäften entlang. Der FuÃboden und die Wände waren aus nacktem Beton, und an der Decke hingen Rohre und elektrische Kabel nur ein paar Zentimeter über
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