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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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nie gewollt   …»
    Sie drückte seine Hand. «Na gut, also – ich muss gestehen, dass mich die Sache schrecklich verletzt hat   … aber, ich meine, vielleicht bin ich selbst ein bisschen schuld, dass es passiert ist. Ich weiß, dass ich mich zu sehr auf Libby fixiert habe – vielleicht ja, weil sie unser einziges Kind ist und ich mich da ein bisschen reingesteigert habe   –, aber in Zukunft werde ich mich wieder mehr dir widmen, Ed. Uns beiden, denn   …» Sie strich ihre Strickjacke glatt. «Denn es gibt etwas, das ich dir sagen muss.»
    «Oh, wirklich?» Ed machte ein interessiertes Gesicht.
    Georgie spürte, wie ihr Lächeln immer breiter wurde. «Es ist einfach so unglaublich, Ed. Und ich weiß, dass unsere Pläne ganz anders waren, aber ich denke, das passiert jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt. Es ist fast so, als hätte es sein sollen.»
    «Wovon sprichst du, Liebling? Spann mich nicht auf die Folter!»
    «Oh, Ed, ich bin schwanger!», sprudelte es aus ihr heraus. «Ich habe es nicht einmal bemerkt. Doch dann bin ich bei meiner Ärztin gewesen, weil ich mich so elend gefühlt habe. Und ich dachte noch, es wäre der Stress, du weißt schon, wegen der Dinge, die ich über dich herausgefunden hatte. Und da stellte sich heraus, dass mein Zustand mit diesen wundervollen Neuigkeiten zusammenhängt!»
    Georgie sah ihn mit einem verzückten Lächeln an, doch Ed reagierte nicht. Er war wie zu Eis erstarrt.
    «Scheiße.» Er sah weg. «Das kann nicht sein.»
    «Genau das habe ich auch zu meiner Ärztin gesagt», erwiderte Georgie lachend. «Mir muss ein Fehler unterlaufensein, oder irgendetwas war mit meinem Pessar.» Georgie kreuzte die Finger im Rücken. «Ich weiß, dass das ein ziemlicher Schock für dich sein muss und du eigentlich kein Kind mehr wolltest. Aber wenn du ganz ehrlich bist, wirst du sehen, dass ein weiteres Kind unsere Finanzen nicht allzu sehr belastet. Ich habe es bereits durchgerechnet – wenn Libby nämlich auf die öffentliche Schule geht, fallen keine weiteren Schulgebühren an, und ich habe jede Menge Babysachen von der ersten Schwangerschaft aufbewahrt. Und Flick wird mir helfen und mich im Büro vertreten, und alles   –»
    Ed stand auf. «Du hast es Flick schon gesagt? Wie lange weißt du es denn schon? Wie es scheint, hast du ja alles perfekt durchorganisiert!»
    «Nein, nein, natürlich nicht», erwiderte Georgie vor den Kopf gestoßen. «Ich habe sie nicht gesehen, seit ich bei der Ärztin war. Ich wollte es ihr vielleicht morgen sagen. Doch viel aufregender ist eigentlich, dass ich einen Ultraschalltermin habe, nachdem wir aus dem Urlaub in der Bretagne zurück sind. Ich habe mir den Tag hier irgendwo notiert. Vielleicht kannst du dir ja freinehmen und mich begleiten, wie beim letzten Mal. Weißt du noch?»
    Ed rieb sich über das Gesicht und drehte sich einen Moment lang weg. Georgie überkam ein zunehmend ungutes Gefühl, und sie streckte sich, als könnte sie es dadurch irgendwie verdrängen. Langsam drehte er sich zu ihr um, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war verschlossen und kalt.
    «Hör zu, Georgie. Ich akzeptiere, dass ich mit dieser – Sache – einen Fehler gemacht habe, doch ich bin bereit, alles hinter mir zu lassen und mich voll und ganz unserer Ehe zu widmen. Aus diesem Grund war ich auch vollkommen ehrlich zu dir. Aber
das
haben wir nie geplant, oder?» Er seufzte schwer. «Ich wusste, dass du noch ein Kind wolltest. Der Himmel weiß, wie oft du davon gesprochen hast. Aber ichhätte nie gedacht, dass du eine Entscheidung, die uns beide angeht, allein treffen würdest.»
    «Ach, Ed, so ist das doch nicht», begann Georgie und merkte, wie kleinlaut sie klang, «aber ich bin wirklich überzeugt, dass wir das jetzt brauchen, beide. Auch Libby. Nach dem, was du mit dieser – Frau – getan hast, musst du das doch auch so sehen. Das schuldest du mir, Ed. Dieses Baby wird unserer Ehe wieder eine feste Basis geben, glaube mir.»
    Er zuckte mit den Schultern. «Ich möchte dir glauben, Georgie. Das möchte ich wirklich. Aber ich wollte kein weiteres Kind mehr, und ich dachte, das hätte ich ganz klar gesagt.» Hilflos hob er die Achseln. «Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll.» Dann drehte er sich um und verließ die Küche. Georgie hörte die Titelmelodie von
Newsnight
und das Ächzen des Leders, als sich Ed auf das harte, unnachgiebige Sofa sinken ließ.

Kapitel 16
    Georgie erwachte mit einem schrecklichen Gefühl von Niedergeschlagenheit. Sie

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