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Die Rache der Engel

Die Rache der Engel

Titel: Die Rache der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Sierra
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erhalten.«
    » Darum geht es nicht, Sir.« Die Stimme des Marineoffiziers klang inzwischen neutral. » Wir sind an Land gegangen und haben dabei sechs Männer verloren.«
    » Sie haben spanischen Boden betreten?«
    » So ist es, Sir.«
    Einige Sekunden lang schwieg Castle. Dann fuhr er fort:
    » Wo sind die Leichen? Haben Sie sie an Bord?«
    » Nein, Sir. Ich gehe davon aus, dass unsere Botschaft sich inzwischen um die Rückführung bemüht. Sie befinden sich in der Obhut der örtlichen Polizei. Die Männer gerieten bei einem Scharmützel in einer Ortschaft unter feindlichen Beschuss.«
    » Feindlicher Beschuss?« Der zunächst ungläubige Tonfall des Präsidenten klang inzwischen besorgt. » Wo?«
    » In Noia, Sir. Ein kleiner Ort an der Westküste.«
    Castle schwieg erneut. Von Bord eines Helikopters ganz in der Nähe hatte ihn soeben Ellen Watson angerufen.
    » Hat es auch Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben, Captain?«
    » Soviel ich weiß, nicht, Sir. Aber wir haben beträchtliche Schäden an einem historischen Gebäude verursacht.«
    » Schon gut, Captain«, schnaufte Castle. » Wissen Sie, die Umstände, die zu Ihrer Mission geführt haben, haben sich inzwischen komplett verändert. Sie müssen nun unbedingt drei Dinge für Ihr Land tun.«
    » Drei, Sir?«
    » Erstens, unterlassen Sie ab sofort jegliche Kampf- oder Abfanghandlung. Sie haben nicht die Erlaubnis, noch ein einziges weiteres Opfer zu verursachen. Haben Sie verstanden? Ich weiß«, fügte der Präsident hinzu, » dass vor wenigen Minuten ein Hubschrauber in Noia gestartet ist. Sie haben ihn gewiss geortet. An Bord befindet sich Personal meines Büros in einer Sondermission. Sie haben mich auch über Ihren Aufenthalt in spanischen Hoheitsgewässern informiert. Lassen Sie sie ziehen.«
    » Sir… Ich möchte Ihnen nicht widersprechen, aber es waren Mitglieder der Besatzung dieses Hubschraubers, die das Feuer auf unsere Soldaten eröffnet haben.«
    » Captain, beschränken Sie sich darauf, Befehlen zu gehorchen«, fiel ihm Castle streng ins Wort. » Zweitens haben Sie sich mit dem Admiral der Sechsten Flotte in Verbindung zu setzen, um Ihr neues Ziel zu erhalten. Außerdem bitte ich Sie um einen Bericht über die Vorfälle. Benachrichtigen Sie die Angehörigen der Opfer. Außerdem verlassen Sie die Zone, in der Sie sich gerade aufhalten.«
    » Und drittens, Sir?«
    » Ich möchte, dass Sie mir die Frage beantworten, die ich Ihnen jetzt stellen werde, Captain. Und ich bitte Sie darum, absolut ehrlich zu mir zu sein.«
    » Selbstverständlich, Sir.«
    » Was genau sollten Sie in Noia machen?«
    Jack Foyle zögerte eine Sekunde. Der Direktor der NSA hatte ihm befohlen, unter keinen Umständen den Inhalt der kodierten Botschaft zu enthüllen, in der man ihm seine Mission erläutert hatte. Aber war die Frage seines obersten Befehlshabers auch » kein Umstand«?
    » Sir«, antwortete Foyle jetzt schnell, » wir hatten Order, eine mobile, äußerst potente elektromagnetische Energiequelle an uns zu bringen und sie zu Untersuchungszwecken in die USA zu überführen.«
    » Das war alles?«
    » Nein. Wir hatten den Auftrag, eine Zivilistin, Julia Álvarez, lebendig zu ergreifen sowie ihre Begleitpersonen außer Gefecht zu setzen.«
    » Hat man Ihnen gesagt, warum?«
    » Ja, Sir. Anscheinend planen diese Männer ein Attentat von globaler Tragweite. Ein Attentat, bei dem sie elektromagnetische Waffen von einer unvorstellbaren Kraft einsetzen.«

82
    Drei Minuten später war die rote Anzeige auf der Steuertafel der Sikorsky erloschen. Haci und mir fiel es zuerst auf.
    » Sie haben uns verloren, Meister«, informierte der Pilot.
    Artemi Dujok zog ungläubig eine Augenbraue hoch.
    » Ist das sicher?«
    » Absolut. Das Radar verfolgt uns nicht mehr.«
    Der Scheich wandte sich zufrieden an Ellen Watson.
    » Danke, Ms Watson. Sie haben uns einen herausragenden Dienst erwiesen.«
    » Und da ich Ihnen meine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bewiesen habe«, nutzte Ellen, ihre Erleichterung verbergend, die Gelegenheit, » werden Sie mir nun alles erzählen, was ich über das Elias-Projekt wissen möchte?«
    Ich beobachtete Dujoks Gesichtsausdruck. Der Armenier war ihr eine Erklärung schuldig, und ich setzte darauf, dass er ihrem Wunsch Folge leisten würde, ohne mich außen vor zu lassen.
    » Möchten Sie nicht lieber ausruhen und ein paar Stunden schlafen, ehe wir unser Ziel erreichen?«
    » Dafür ist noch Zeit genug. Jetzt würde ich gerne erfahren, was Sie über

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