Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
zurückrennen. Und so rannte sie auch jetzt, an Odgen vorbei, auf die wartenden Pferde zu. Dort stand noch ein anderer Mann. Und wieder ein anderer ritt bereits wie der Teufel in Richtung Wyndhurst - wahrscheinlich, um die anderen zu informieren, dass man sie gefunden hatte.
    »Gut, lass t uns losreiten!« rief sie den beiden Männern zu. Ohne auf Hilfe zu warten, machte sie sich daran, ein Pferd zu besteigen.
    Noch ehe sie oben war, wurde sie jedoch in den Sattel gestemmt, und Odgen stieg hinter ihr auf. Unverzüglich ritten sie los, verfielen in rasenden Galopp, der Erika in ihrer Ungeduld nur recht war. Sie war vor Angst schier außer sich. Warum könnte Selig vor dem Kampf mit ihr sprechen wollen? War er der Meinung, er könne sterben? Wollte er ihr noch etwas sagen, etwas, wonach sie sich gesehnt hatte und nun endlich, wenn es vielleicht zu spät war, hören würde?
    Angesichts ihrer enormen Geschwindigkeit entdeckte Erika schon nach kurzer Zeit, dass sie nicht den Weg nach Wyndhurst einschlugen. Sie drehte den Kopf nach Odgen um. »Wo kämpfen sie denn, wenn nicht auf Wyndhurst?«
    »Wir sind gleich da«, wich er ihr aus.
    Kaum hatte er das gesagt, sah sie auch schon in der Ferne das Lager. Erika hielt sich nicht mit Überlegungen auf, weshalb für das Duell dieser Platz am Waldrand ausgewählt worden sein könnte. Das würde sie schon noch früh genug erfahren, und tatsächlich dauerte es kaum eine Minute, bis sie in das Lager einpreschten und erst in der letzten Sekunde zum Stillstand kamen.
    Durch den abrupten Halt fiel Erika aus dem Sattel und wurde gerade noch von einem der anwesenden Männer aufgefangen. Nachdem sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, setzte sie zu einem scharfen Tadel gegen Odgen an, doch er kam ihr mit einem Befehl zuvor.
    »Fesselt sie, und schmeißt sie ins Loch. Ich hoffe doch, dass ihr es fertig gegraben habt?«
    »Fast«, erwiderte der Mann, der Erika aufgefangen hatte und noch immer festhielt.
    »Es wird ausreichen«, sagte Odgen. »Sie ist eine Frau, da muss es nicht so tief sein wie sonst. Jedenfalls können wir nicht riskieren, dass jemand vorbeikommt und sie entdeckt. Kümmere dich sofort darum! «
    Erika versuchte, sich aus der Umklammerung des Mannes zu winden, doch er war ein kräftiger Gesell und zu stark. Ihre Gegenwehr führte nur dazu, dass er seinen Griff schmerzhaft verstärkte.
    »Was hat das zu bedeuten?« wandte sie sich zornig an Odgen. »Hast du mich belogen?«
    »Nur darüber, wer mich gesandt hat. Mein Lord Durwyn wurde tatsächlich herausgefordert, und sollte dein Gatte seine Herausforderung um deinetwillen nicht zurückziehen, wirst du sterben.«
    »Ist dein Lord solch ein Feigling, dass er sich vor einem Zweikampf fürchtet?«
    »Du-scherzt, Lady. Mir wurde berichtet, dein Gatte sei von riesenhafter Gestalt und zudem ein Wikinger-Berserker. jeder Mann, der sich auf einen Kampf gegen ihn einließe, wäre ein Narr.«
    Mit einiger Verblüffung registrierte Erika, dass diese Worte sie, trotz ihrer ohnmächtigen Wut, mit Stolz erfüllten. Es war einzig ihre Schuld, dass sie nun hier war. Warum hatte sie Turgeis nicht mitgeteilt, dass sie Wyndhurst allein verlassen würde? Warum war sie so einfältig gewesen, sich irgendwelchen fremden Männern anzuvertrauen, sie sogar zu noch größerer Hast anzutreiben? Nun würde sie in ein Loch geworfen werden. Ein Loch! Odin stehe ihr bei, denn dieses Loch würde sicher keine Ähnlichkeit mit jenem auf Gronwood haben, sondern tatsächlich nur ein Loch im Erdreich sein!
    Da Odgen offenbar alles, was nötig war, gesagt hatte, ritt er wieder weg - zurück nach Wyndhurst, wie Erika vermutete; um seinem feigen Lord mitzuteilen, dass man sie, wie befohlen, gefangengenommen hatte. Nun wurde Erika zum Waldrand gezerrt, wo zwei Männer Erde in eine Holzkiste schaufelten, die anschließend von einem anderen Mann in den Wald gebracht und dort ausgeleert werden würde, damit es keinerlei Hinweis auf das Vorhandensein einer Grube gäbe.
    Das Loch im Erdreich war drei Fuß lang und zwei Fuß breit. Daneben befand sich eine Holzplanke derselben Größe, und darauf lag jenes Gras, das beim Graben sorgfältig mit Wurzeln und Erdreich abgetrennt worden war; würde man das Brett über die Grube legen und das Gras darauf verteilen, käme niemand auf die Idee, dass sich darunter ein Loch befände - mit einem Menschen darin.
    »Habt ihr gehört?«
    »Aye«, antwortete der Mann, der bis zur Hüfte in der Grube stand und schaufelte.
    »Dann komm

Weitere Kostenlose Bücher