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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sohn an. »Wieso kannst du nicht abwarten, bis du ihn auf ehrenvolle Art und Weise erledigst?«
    »Er hat Erika in seiner Gewalt!« rief Selig wutschnaubend. »Er droht, sie umzubringen, falls ich meine Herausforderung nicht zurückziehe und meine Anschuldigung gegen ihn widerrufe!«
    »Aber er hat die Halle nicht einen Moment verlassen!« wandte Garrick ein.
    »Das brauchte er auch nicht. Er hat genügend Männer, die das für ihn erledigen. «
    Durwyn hatte sich mittlerweile wieder etwas erholt und brüllte nun aufgebracht: »Wessen beschuldigt mich dieser Heide denn jetzt schon wieder?«
    Selig verstand ihn nicht, dafür aber Garrick, der ihn mit blitzenden Augen anfuhr: »Du hättest lieber die Gelegenheit ergreifen sollen, gegen meinen Sohn zu kämpfen, denn indem du seine Gattin als Pfand genommen hast, bekennst du dich un miss verständlich schuldig. Und sollte mein Sohn wegen seiner Gattin die Herausforderung zurückziehen, so nimm zur Kenntnis, dass ich dich hiermit herausfordere! «
    Durwyn erwiderte nichts, sondern blickte ängstlich zu König Alfred hinüber, der nah genug stand, um jedes Wort zu hören. Darauf kreischte er: »Das ist eine Lüge! Eine infame Verleumdung! Wenn jemand die Gemahlin des Wikingers gefangengenommen haben sollte, dann nicht auf meinen Befehl hin! «
    Nun zerrte Royce seinen Schwager beiseite und drängte ihn zum Ausgang der Halle. »Aus ihm wirst du nichts herausbekommen«, zischte er. »Dieser Mistkerl würde auch noch auf dem Totenbett seine Unschuld beteuern. Es war töricht von dir, ihn anzugreifen und seine Schuld zu beweisen. Zunächst hättest du die Tore schließen lassen müssen. Wer immer sein Handlanger sein mag, jedenfalls hat er nun Gelegenheit gehabt, sich davonzustehlen - und die Drohung wahrzumachen.«
    Kaum hatte Royce ausgeredet, rannte Selig auch schon los, und Royce spurtete ihm nach. Im Burghof angelangt, blieben beide abrupt stehen, da sie entdeckten, dass die Tore bereits geschlossen waren. Und davor wartete Turgeis, sein eigenes und Seligs Pferd fertig gesattelt neben sich.
    »Wenigstens einer, der mitdenkt und sich nicht nur von Gefühlen leiten läßt«, bemerkte Royce sarkastisch. »Reit schon mal los! Ich muss meinen Männern noch Anweisungen geben. Sie sollen fächerförmig ausschwärmen, damit sie sich mit Rufen verständigen können, sobald Erika gefunden worden ist. Außerdem muss ich darauf achten, dass nur meine Männer nach draußen reiten.«
    Da Durwyns Handlanger in Wyndhursts Mauern eingeschlossen waren, wäre eine derart nervenzerreißende Hast gar nicht nötig gewesen, außer natürlich, um Erika so früh wie nur möglich zu befreien. Und dies war für Selig auch Grund genug, sich unverzüglich auf den Weg zu machen.
    Als er bei Turgeis angelangt war, nahm er sich freilich noch die Zeit, ihm seinen Dank auszusprechen.
    Der Riese erwiderte nur: »Du warst viel zu besorgt, um daran zu denken. Hat der Lord erzählt, wo sie ist?«
    »Nay«, antwortete Selig bitter. »Aber ich weiß, dass sich irgendwo in der Nähe das Lager seiner Männer befindet. Royce ruft seine Leute zusammen, damit sie das Gebiet großflächig durchsuchen. Wer das Lager zuerst entdeckt, wird die anderen rufen.«
    »Sie mögen die anderen herbeirufen, aber ich werde das nicht tun«, sagte Turgeis, während sie sich beide auf die Pferde schwangen. »Denn ich beabsichtige, die Sache auf meine Art zu erledigen.«
    »Dann werde ich mit dir reiten.«
     

46
    Das Lager war aus der Ferne leicht zu entdecken. Man hatte sich keine Mühe gegeben, es zu verbergen, obgleich der angrenzende Wald ausreichend Unterschlupf geboten hätte. Es befand sich sogar an einer Stelle, wo man es als erstes vermuten würde, und zwar genau westlich von Wyndhurst, in jener Richtung, aus der die Gefolgschaft des Königs gekommen war. Sobald Turgeis das Lager erspäht hatte, galoppierte er darauf zu. Selig überholte ihn, da er es nicht erwarten konnte, Erika endlich zu befreien und in Sicherheit zu wissen. Doch zunächst stand ihnen ein Kampf bevor, denn die im Lager befindlichen Männer zerstreuten sich nicht etwa oder liefen weg, sondern griffen allesamt zu den Waffen. Es waren zwanzig Männer gegen zwei. Angesichts ihrer Übermacht waren Durwyns Leute überzeugt, die beiden Wikinger, trotz ihrer Größe, mit Leichtigkeit zu besiegen. Und so griffen sie alle gleichzeitig an.
    Für Selig und Turgeis bedeutete dies, dass jeder Schlag ein tödlicher Schlag sein muss te und auch nicht einer vergeudet

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