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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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brachte er mühsam hervor. »Er verteidigt, er fällt nicht ein.«
    Seine Bemerkung ignorierend, fügte sie hinzu: »Mein Bruder hätte dich einfach getötet, aber er ist nicht da, und ich denke eher praktisch. Wenn du einen Verwandten oder einen Lord hast, der für deine Freilassung Dänengeld bezahlen würde, so nenne ihn jetzt, und ich werde ihm eine Nachricht zukommen lassen. «
    »Ich kann selbst für meine Freilassung bezahlen.«
    »Zeig mir deine Münzen, oder hältst du mich für so dumm dass ich dir das einfach so abnehme? «
    Nay, er wollte Kristen nicht in diese absurde Sache mit hineinziehen. Schließlich hatte er es hier mit einer Frau zu tun - sinnliche, einladende Lippen, aber dafür ein trotziges Kinn -, und irgendwie würde es ihm schon gelingen, sie so zu betören, dass sie ihn freiließe.
    Er schenkte ihr jenes Lächeln, mit dem er schon so viele Herzen erobert hatte. »Du willst die Wahrheit hören, Leckerchen ? Ich war in der Tat für König Alfred unterwegs, und zwar in Begleitung fünf weiterer Männer, einschließlich eines Bischofs, der bestimmte Verträge mit deinem König abschließen wollte; drei angelsächsische Maiden von schöner Gestalt und mit reicher Mitgift sollten hochrangigen Dänen, deren Auswahl Guthram vorbehalten war, als Gattinnen angeboten werden. Aber noch ehe wir die Grenzen von Wessex erreicht hatten, sind wir von angelsächsischen Strauchdieben überfallen worden. Soweit ich weiß, wurden die anderen alle getötet, während ich... Ich habe keine Ahnung, wie ich hierhergekommen bin. Meine letzte Erinnerung ist der Überfall, und trotzdem bin ich heute Morgen etwas nördlich von hier aufgewacht.«
    Leider wirkte die Frau alles andere als besänftigt. Sie blieb nun stehen und funkelte ihn mit diesen herrlichen Himmelsaugen an. »Und das soll ich glauben? So, wie ich dir glauben soll, dass du ein norwegischer Wikinger bist? Ein Wikinger, der einem angelsächsischen König dient? Bei Odin ... !«
    »Bei Odin schwöre ich, dass es die Wahrheit ist!« unterbrach er sie rasch, da sie kurz vor einem Tobsuchtsanfall zu stehen schien. »Ich bin mit den Angelsachsen deshalb verbündet, weil meine Schwester einen geheiratet hat - eine ziemliche Leistung, da sie zuerst seine eroberte Sklavin gewesen war und mein Vater sie bereits befreit hatte.«
    Erika hätte vor Enttäuschung aufheulen können. Seine anderen Geschichten waren schon schlimm genug gewesen, purer Unsinn, aber dies nun? Sklavinnen, die ihre Eroberer heirateten? Hielt er sie denn für eine komplette Idiotin?
    Sie enthielt sich eines Kommentars auf seine wüste Geschichte, da sie sonst wirklich ihre ohnehin schon strapazierte Geduld verloren hätte. »Wenn du mir schon keinen Namen nennen willst, dann kann ich vielleicht eine Nachricht an deinen König Alfred übersenden?«
    »Nay, das wirst du nicht, denn deinem König, diesem frisch getauften Christen, würde gar nicht gefallen, wenn sich Alfred bei ihm beschwerte, dass einer seiner Abgesandten falsch beschuldigt und wie ein Verbrecher behandelt worden ist. «
    »Falsch beschuldigt?« wiederholte sie trocken. »Wenn alles, was du uns erzählt hast, nichts als Lügen sind? Gib doch einfach zu, dass es niemanden gibt, der dich auslösen würde! «
    Selig hatte keine Kraft mehr zu einem weiteren Wortwechsel. Der Schwindel kam wieder, obwohl er sich diesmal gar nicht bewegt hatte. Er fürchtete, dass auch das Fieber, das er schon vorher gespürt hatte, zurückkehren würde. Plötzlich wußte er auch nicht mehr, wer seine Gegnerin überhaupt war, nur, dass sie liebreizend war - und er sie noch nicht gekostet hatte.
    Nur mit äußerster Konzentration gelang es ihm zu sagen: »Du und ich sind keine Feinde, könnten nie Feinde sein. Lass mich frei, Weib! Ich brauche dringend ein Bett, das deine, wenn du möchtest.«
    Diese grobe Beleidigung, noch dazu in Gegenwart ihrer Männer, ließ Erika nun endgültig explodieren. »Wie kannst du es wagen! Vielleicht wird dich die Peitsche lehren, deine freche Zunge zu zügeln, ehe ich dich wieder befrage -falls ich das überhaupt tue! Im Moment steht mir eher der Sinn danach, dich hier verrotten zu lassen!«
    Er bemerkte den Schatten nicht, der ihr aus seinem Verlies folgte. Er sah nur noch das hämische Grinsen des Hauptmanns der Wache, ehe er dem Schmerz nachgab und sich abermals von der gnädigen Schwärze umfangen ließ.
     

8
    Erika war erst zwanzig Schritte weit gegangen, als ihr plötzlich mit Schaudern bewußt wurde, was sie

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