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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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meine Tochter für ihre Beherrschung loben.«
    Aus Erikas Gesicht war alle Farbe gewichen, kehrte indes bei dem Wort »Reue« langsam wieder zurück. »Heißt das, dass du mich jetzt nicht töten wirst?«
    »Die Entscheidung liegt nicht bei mir, aber nay, ich würde es nicht tun. Der Tod wäre ein zu rasches Ende, flüchtig wie eine momentane Gefühlsaufwallung.«
    Das klang so unheilvoll, dass Erikas Hoffnung auf baldige Freilassung noch weiter schwand. »Aber was hat er vor?«
    Brenna zuckte die Achseln. »Er hat es nicht gesagt, und es wäre für dich bestimmt besser, wenn du es nicht erfährst. Bis er wieder genesen ist, hast du eine Schonzeit, und das ist sowieso schon mehr, als du verdienst.« Mit diesen Worten wandte sich Brenna an die Dienstmagd und sagte: »Bring sie nach unten in den Baderaum, Eda. Außerdem braucht sie neue Kleider.«
    »Nay!«
    Der Einspruch kam aus der Richtung des Bettes und war un miss verständlich. Demnach hatte Selig gar nicht geschlafen, sondern jedes Wort belauscht.
    Brenna drehte sich zu ihm um und entgegnete wahrheitsgemäß: »Sie stinkt, Selig.«
    »Sie kann ihr Bad haben, aber hier. Sie wird nicht aus meiner Nähe verschwinden.«
    »Warum?«
    »Frag mich etwas anderes, Mutter, nur frag mich nichts, was sie betrifft. «
    Seine Stimme war kalt, ließ keinen Widerspruch zu. Im Moment redete der Mann, nicht der Sohn. Das hätte Brenna zwar nicht abgehalten, aber sie hatte insgeheim bereits beschlossen, sich nicht in diese Angelegenheit einzumischen.
    So bemerkte sie nur: »Ich hätte nie gedacht, einmal erleben zu müssen, dass du, ausgerechnet du, eine Frau hasst .«
    »Alles ist möglich, Mutter, wenn man entsprechend provoziert wird«, erwiderte er.
    »Auch wieder richtig.« Seufzend wandte sie sich wieder der Dienstmagd zu: »Nun gut, Eda, dann lass den Badezuber hierher bringen. Er wird ihn morgen sowieso benötigen.«
    Verärgert stellte Erika fest, dass man sie weder gefragt hatte, ob sie ein Bad nehmen noch wo sie es nehmen wolle. Hier, in diesem Raum, würde sie jedenfalls nicht baden, und das tat sie nun auch kund: »Ich kann nicht baden, wenn er mich dabei beobachtet, Lady Brenna!«
    Graue Augen, die genau wie die seinen aussahen, musterten sie kühl: » Du hast keine Wahl. «
    Erika reckte ihr Kinn in die Höhe. »0 doch! Ich werde einfach weiter stinken!«
    »Nay, das wirst du nicht. Meine Tochter duldet in ihrer Halle keine Schlampigkeit, und auch ich bin nicht gewillt, jedes Mal , wenn ich diesen Raum betrete, die Luft anhalten zu müssen. Entweder badest du dich allein, oder ich lasse die Frauen rufen, damit sie dich waschen.«
    Abermals hatte Selig etwas einzuwenden: »Nicht die Frauen, Mutter! Sie würden sich nur wieder auf mich stürzen. Schick nach Ivarr und zwei weiteren Männern ... «
    Hastig unterbrach ihn Erika. »Ich werde hier baden! «
    »Ich dachte mir, dass du das tun würdest! «
    Sein selbstgefälliger Ton zerrte an Erikas ohnehin schon angegriffenen Nerven, doch sie verbiss sich jede weitere Bemerkung. Es hatte auch gar keinen Sinn, irgendwelche Wünsche anzumelden, weil sie dadurch nur das Gegenteil bewirkte. Offensichtlich hatte er beschlossen, mal wieder eines seiner boshaften Spielchen mit ihr zu treiben.
    Brenna schritt nun zum Bett, beugte sich über ihren Sohn und sagte leise: »Ich verstehe nicht ganz, was du damit erreichen willst, Selig. Du bist nicht gerade in der Verfassung, um ... um etwas davon zu haben.«
    »Du miss verstehst die Situation, Mutter«, gab er ebenso leise zurück. »Sie wird meine Berührung nie erfahren. Ich will nur eines erreichen - sie soll sich unbehaglich fühlen.«
    »Hoffentlich nicht auf Kosten deines eigenen Wohlbefindens«, erwiderte Brenna bedeutungsvoll.
    »Du siehst das falsch. Sie reizt mich lediglich dazu, ihr den Hals umzudrehen, was allerdings bei weitem nicht so befriedigend wäre wie das, was ich mit ihr zu tun beabsichtige.«
    »Und das wäre?«
    Er grinste sie an. »Das geht dich nichts an, Mutter!«
    Normalerweise hätte sie ihm für diese Antwort einen Klaps ver pass t, und das wußte er auch. Jetzt zauste sie ihm nur das Haar und sagte lachend: »Dein Vater und deine Brüder werden später nach dir schauen. Wenn du mit der >Bestrafung< deiner Gefangenen fertig bist, solltest du ein wenig schlafen. Ich weiß, was für deine Genesung erforderlich ist, und will darüber auch nicht debattieren.«
    »Das habe ich mir beinahe gedacht!«
     

19
    Niedergeschlagen starrte Erika den großen Holzzuber

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