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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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rollten die Augen angesichts dieser blutrünstigen Frage. Royce sollte diese Seite von Brenna allerdings vertraut sein.
    Das erste Mal war er Kristens Mutter mitten in der Nacht begegnet, als ihn ihr Dolch an seiner Kehle aufgeweckt hatte. Er hatte nicht daran gezweifelt, dass sie ihn auch benutzen würde, sollte er ihr die Antworten, die sie verlangte, verweigern. Kurz darauf hatte er mit dem besten Krieger der Wikinger einen Kampf um Leben und Tod führen müssen. Er hatte sofort gewusst , wer dieser Krieger war, da seine Augen dieselbe blaugrüne Schattierung wie die von Kristen aufwiesen. Dies machte es ihm unmöglich, den Mann zu töten, selbst wenn er gesiegt hätte, was nie wirklich geklärt worden war. Aber der Familiensinn dieser Wikinger war ungemein ausgeprägt. Verletzt man einen, hat man den Rest der Sippe als Todfeinde. Als Royce an die Dänin dachte, fühlte er Mitleid.
    »Es waren Strauchdiebe, Mutter«, erklärte Selig gerade, »und sie sind entwischt, haben sich wieder in ihre Verstecke zurückgezogen. Sie werden kaum aufzuspüren sein, zumal ich nur einen von ihnen wiedererkennen würde.«
    »Das war aber nur der Anfang«, fügte Kristen hinzu. »Anschließend begab er sich zu den Dänen, um Hilfe zu finden. Die Dänen haben ihn allerdings, trotz seiner Kopfverletzung und seines hohen Fiebers, in Ketten gelegt und auspeitschen lassen. «
    Brenna warf ihrer Tochter einen Blick zu. »Und sind sie tot?«
    »Nay, aber wir haben die Person, die für die Miss handlungen verantwortlich ist.« Kristen deutete zu Erika hinüber. »Sie gehört Selig. Er wird sich ihrer annehmen, sobald er genesen ist. «
    »Eine Frau?« riefen Brenna und Garrick gleichzeitig.
    Selig zog eine Grimasse. »Wieso finden das alle nur so seltsam? Nicht jede Frau lässt sich von meinem Charme betören. Ich habe von Frauen auch schon eine Abfuhr erhalten, und das ist gut, denn sonst würde ich zu eingebildet werden.«
    Diese Bemerkung wurde von einer Reihe ungläubiger Ausrufe kommentiert. Kristen warf ihrem Bruder einen grimmigen Blick zu, ehe sie sich wieder ihrer Mutter zuwandte: »Er hat darauf bestanden zu reiten, obwohl ich jetzt erkenne, dass dies ein Fehler war. Zum Glück kann ich nun die Pflege an dich weitergeben, Mutter. Dich wird er sicher nicht über seinen tatsächlichen Zustand täuschen können! «
    Schwester und Bruder standen sich nun gegenüber und funkelten einander an. Brenna stimmte mit ihrer Tochter voll überein und machte sich sogleich daran, entsprechende Befehle zu erteilen. Hilfesuchend schaute Selig zu Royce. Doch Royces Blick verriet ihm, dass er sich mit seiner Schwiegermutter nicht anlegen würde, selbst wenn er hier der Hausherr war. Plötzlich brach ein Höllenlärm aus, denn sämtliche Frauen aus der Halle eilten jetzt schluchzend und heulend auf Selig zu.
    Die eine Hälfte weinte vor Freude, ihn lebend wiederzusehen, die andere aus Kummer über sein erbärmliches Aussehen. Aber alle wollten sie bei seiner Pflege mithelfen, und obwohl Selig immer wieder beteuerte, es sei alles nur halb so schlimm, ließen sie nicht von ihm ab - sie hörten ihm nicht einmal zu. Selbst Kristen hatte Schwierigkeiten, die Frauen zu verscheuchen; es gelang ihr nur, indem sie spezielle Aufgaben verteilte, aber leider gab es nicht genügend Aufgaben für alle.
    Als man Selig in die Halle führte, blieben Royce und Garrick zurück. Royce grinste belustigt vor sich hin, bis er den grimmigen Blick seines Schwiegervaters gewahrte.
    »Es wird ihm gut gehen, sobald er sein Gewicht wieder hat«, sagte Royce. »Die Kopfschmerzen werden womöglich noch länger andauern. Wie man mir berichtet hat, war es ein sehr heftiger Schlag. «
    »Was ist an seinem abgemagerten Zustand schuld?«
    »Seine Kopfverletzung. Er war fast zwei Wochen ohne Bewusstsein .«
    »Aye, das macht Sinn«, erwiderte Garrick mit einem Nicken und fügte dann hinzu: »Ich glaube, ich werde diesen Sommer auf die Jagd gehen. «
    Royce lachte. »Kristen hat fast dasselbe gesagt. Sie meinte, wir hätten in Wessex zu viele Diebe und es sei an der Zeit, ein paar davon loszuwerden. Aber Selig will sich nur an dieser Frau rächen. Es ist verblüffend, wie sehr er sie hasst .«
    Garrick folgte seinem Blick zu der dänischen Frau hinüber, die gerade in die Halle abgeführt wurde. Sie war völlig verdreckt, aber wohlgeformt, und wenn sie erst einmal gesäubert wäre, vielleicht sogar ganz ansehnlich.
    »Was hat er mit ihr vor?«
    »Was soll ein Mann schon mit einer Frau

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