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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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mit einem Handtuch umwickeln. Also kniete sie sich hin, schlang ein Tuch um ihre Haare und ließ sich dann blitzschnell und mit schamroten Wangen wieder in den Zuber gleiten.
    »In dem schmutzigen Wasser wirst du nicht sauber werden.«
    Er konnte das Wasser nicht sehen, stellte lediglich Vermutungen an. »Das Wasser ist sauber genug«, erwiderte sie. Doch das hätte sie sich sparen können, da er bereits eine neue Folter ersonnen hatte, und nichts in der Welt würde ihn davon abhalten.
    »Steh auf!« befahl er. »Vermutlich hast du noch nie ohne Hilfe ein Bad genommen, und deshalb muss ich mich überzeugen, ob du ordentlich gewaschen bist. Ich will nicht, dass die Nase meiner Mutter noch einmal beleidigt wird!«
    Sie fragte sich, ob diese lächerlichen Ausreden Teil seines Spiels waren. Erwartete er etwa, sie würde Einspruch einlegen und ihn daran erinnern, dass sie keine Angelsächsin war und deshalb auch nicht wie diese der abergläubischen Vorstellung anhing, Baden sei eine ungesunde Handlung? Außerdem ließe sich über seine Argumentation durchaus streiten. Nicht zuletzt war er für ihren Körpergeruch, der für seine Mutter eine solche Zumutung war, verantwortlich; auf ihrer Reise hatten sie Flüsse durchquert, neben Wasserfällen ihr Lager aufgeschlagen, und alle hatten die Gelegenheit genutzt, darin zu baden, nur sie nicht, weil er es ihr verboten hatte.
    Aye, seine Argumente bettelten geradezu nach Widerspruch. Zumindest den konnte sie ihm verweigern.
    Sie stand auf, wobei sie ihm weiterhin sorgsam den Rücken zuwandte. Dennoch ergoss sich die Schamröte über ihren ganzen Körper. Sie konnte nichts dagegen tun. Aber gleichzeitig empfand sie auch ein Gefühl von Triumph. Sie hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihr war zwar nicht ganz klar, was er wirklich beabsichtigt hatte - vermutlich nichts weiter als eine weitere Demonstration seiner Macht über sie -, aber sie hatte seine Absicht durchkreuzt.
    Sein leises Lachen verärgerte sie, bewies es ihr doch, dass er ihren kleinen Triumph nicht ernst nahm und noch über genügend andere Möglichkeiten verfügte, das von ihm angepeilte Ziel zu erreichen. In Erwartung des nächsten bösartigen Befehls kreuzte sie die Arme vor der Brust. Und er kam auch prompt.
    »Dreh dich um, Weib! Du hast einen hübschen Arsch, aber ich möchte sehen, was meine neue Sklavin noch so alles hat.«
    »Ich bin keine Sklavin«, flüsterte Erika mehr zu sich selbst.
    »Wie war das?«
    »Ich bin keine Sklavin!«
    »Wie ich dir bereits mitgeteilt habe, ist deine Meinung völlig unbedeutend. Deinen Einwänden wird Rechnung getragen, allerdings nicht auf die Art, die du gerne hättest.«
    Was immer er damit sagen wollte, sie war nicht erpicht darauf, es herauszufinden. Mittlerweile kannte sie sein Spiel - und auch sein eigentliches Ziel. Er wollte sie demütigen, ihren Stolz brechen. Deinen Stolz züi zerschmettern wird eines meiner obersten Anliegen sein. Sie hätte sich an dieses Versprechen erinnern sollen.
    Und auch jetzt wollte er sie nur deshalb nackt sehen, um sie zu beschämen, und nicht etwa, weil er neugierig war, wie sie aussah. Er tat es nicht aus Vergnügen oder gar aus Verlangen. Seine Schwester hatte behauptet, dass sie sich zumindest davor nicht zu fürchten brauchte. Und er hatte ihr mehr oder weniger dasselbe gesagt. Normale Gefühle spielten hier keine Rolle. Es ging einzig um ihre Beschämung, ihre Demütigung, ihre Unterwerfung.
    Erika wurde zornig.
    Anfangs war sie noch von Angst beherrscht gewesen, der Angst davor, welche Wünsche der Anblick ihres nackten Körpers bei einem Manne auslösen könnte. Aber da hatte sie vergessen, dass Selig kein gewöhnlicher Mann war. Er war ihr Feind, und die Angst, er könne über sie herfallen, war bei ihm völlig unbegründet. Selbst wenn er aus irgendeinem Grunde Begehren verspüren sollte, wäre er zur körperlichen Vereinigung momentan gar nicht in der Lage, und auch wenn er dazu imstande wäre, würde er diesem Verlangen keinesfalls nachgeben. Denn würde er sich mit ihr vereinen, hieße das, dass er sie begehrte, und dies wiederum wäre eine Schwäche, die er ihr gegenüber nie zugeben würde.
    Der Zorn kam, und mit dem Zorn eine abrupte Veränderung ihres Verhaltens und ihres Denkens. Er wollte sie beschämen? Wie denn, wenn es sie selbst mehr nach diesem Bad verlangt hatte als ihn, sie darin zu sehen? Wenn seine Gegenwart keine unmittelbare Gefahr für sie darstellte? Wenn sie die Macht hatte, seinem Spiel

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