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Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition)

Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Geiges
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überrascht. »Ach – Friedrich II . kümmert sich tatsächlich wieder einmal um Belange des Reiches? Ich kann es nicht glauben! Langweilen ihn seine Kebsweiber und die Falkenjagd im fernen Pülle, oder wie darf man das verstehen?«, spottete er.
    »Er hat einen außerordentlichen Hoftag einberufen lassen. In Oppenheim. Alle Fürsten des Reiches sind dazu eingeladen, also auch Ihr.«
    »Eine hübsche Umschreibung für einen kaiserlichen Befehl ohne Legitimation. Es scheint ihn nach wie vor nicht zu kümmern, dass er exkommuniziert worden ist und damit keinerlei Recht mehr hat, Anordnungen zu geben.
    Was ist denn der Anlass für diesen Hoftag?«
    »Dem kaiserlichen Vertreter hierzulande, seinem jüngsten Sohn Konrad IV ., soll gehuldigt werden.«
    Er überreichte dem Erzbischof das betreffende Dokument, das mit dem kaiserlichen Siegel versehen und damit beglaubigt war. Konrad von Hochstaden entrollte und überflog es. Bei den zahlreichen Anreden schüttelte er missbilligend den Kopf. »Für mich ist und bleibt Konrad das Kind nur Herzog von Schwaben. Und weder König von Jerusalem noch König des Heiligen Römischen Reiches, auch wenn er sich auf Geheiß seines Vaters so titulieren lässt.«
    »Soll ich Euer Kommen absagen?«
    Der Erzbischof gab Pater Severin die Pergamentrolle zurück.
    »Untersteht Euch! Der Kaiser will seinen Sohn mit aller Gewalt durchsetzen. Aber Konrad ist noch jung und unerfahren in den Gefilden der hohen Politik. Trotzdem wird er versuchen, die Fürsten in seinem Sinn zu beeinflussen. Das werde ich ihm gründlich versalzen.«
    »Konrad IV . wird nächstes Jahr im Ostaramond fünfzehn.«
    »Der Hoftag ist eine gute Gelegenheit für mich, die Stimmung im Reich auszuloten und bei den anderen Fürsten Mitstreiter dafür zu finden, endlich einen Gegenkönig einzusetzen. Aber dazu brauchen wir auch einen starken Mann auf dem Stuhl Petri. Dann werden wir sehen, ob Kaiser Friedrich noch in der Lage ist, sich im Reich durchzusetzen. Habt Ihr schon sondiert, wie weit die Papstfindung in Rom gediehen ist?«
    »Noch keinen Schritt weiter, leider.«
    Konrad von Hochstaden schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Je länger diese fatale Sedisvakanz andauert, umso mehr wird das Papsttum geschwächt und die Rolle Friedrichs gestärkt. Dem muss ein Ende gemacht werden. Ihr schreibt einen entsprechenden Brief an den Heiligen Stuhl und verweist in meinem Namen mit aller Deutlichkeit darauf, dass jegliches weitere Zögern in dieser Sache nur dem Kaiser in die Karten spielt. Und schreibt diesem Bischof aus Genua, Sinibald de Fieschi, dass ich ihn in seinen Ambitionen, sich zum Papst wählen zu lassen, unterstütze.«
    »Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf – Sinibald de Fieschi gilt als Freund des Kaisers.«
    Konrad von Hochstaden schüttelte den Kopf. »Da seid Ihr ausnahmsweise einmal falsch unterrichtet. Ich korrespondiere seit langem mit ihm. Er ist nur so lange des Kaisers Freund, bis er Papst geworden ist. Dann wird er endlich durchgreifen und dem staufischen Spuk ein Ende machen. Bietet den Bischöfen in Rom meinetwegen eine entsprechende Summe an, wenn das die Papstfindung in diesem Sinn beschleunigt.«
    »Wie weit kann ich gehen?«
    »So weit, bis es Erfolge zeitigt.«
    »Ganz wie Ihr wünscht, Euer Eminenz.«
    Konrad von Hochstaden beendete dieses Thema mit einer resignativen Geste. Er fing Pater Severins Blick ein. »Habt Ihr wenigstens etwas erreicht, was die Umgebung des jungen Königs angeht? Habt Ihr dazu einen Zugang gefunden?«
    Jetzt zeichnete sich doch eine gewisse Selbstzufriedenheit auf dem Gesicht von Pater Severin ab. »Darauf wollte ich eben kommen, Eminenz. Das ist Punkt drei auf meinem Index. Wir haben einen Vertrauensmann im königlichen Tross. Ein Leibkoch. Er steht seit kurzem auf meiner Soldliste.«
    »Das freut mich zu hören. Ein Leibkoch, sagt Ihr … Wie ist sein Name?«
    »Veit, Euer Eminenz.«
    Konrad von Hochstaden nickte, als wäre der Name von Bedeutung, dann berührte er Pater Severin vertrauensvoll an der Schulter, der über die unerwartete körperliche Kontaktaufnahme des üblicherweise unnahbaren Erzbischofs merklich zusammenzuckte, aber sich so unter Kontrolle hatte, dass er nicht zurückwich. Die Stimme des Erzbischofs wurde leise und eindringlich, so dass Pater Severin nur noch ein Flüstern vernahm.
    »Ich habe einen ganz besonderen Auftrag für Euch, Pater Severin. Ihr seid doch ein Mann mit speziellen Kenntnissen auf dem Gebiet der

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