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Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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herbeigetragen, die beiden schwitzten und wiesen Anzeichen der Erschöpfung auf, während sie sie krähend zu erhöhter Geschwindigkeit aufforderte, dann sah sie ihre Enkelin und Wheldrake und kreischte ihnen ein schrilles Halt zu. »Meine Wonneproppen, meine Schnuckelherzen, mein süßer knuddeliger Strahlemann!« Sie riß den zerfetzten Sonnenschirm herunter, mit dem sie ihr weises altes Haupt geschützt hatte, und leckte sich bei seinem Anblick die Lippen; sie machte ihm schöne Augen. »Mein Felsen, mein leckerer Verseschmied! Oh, wie glücklich meine Charion werden wird! Wie glücklich ich gewesen wäre, hätte ich nur gewußt, daß du in Putney warst! Setzt mich ab! Setzt mich ab, Bengels! Wir sind da. Ich sagte euch doch, daß sie in Sicherheit sind. Ich sagte euch doch, daß sie eine oder zwei Schliche hatte, einen Faltenwurf im kosmischen Stoff, eine kleine Glättung der verworrenen Ärmel. Süßbäuchiger kleiner Gockel! Kleiner Reimeschweiger! Komm mit mir. Wir werden das Ende der Zeit aufsuchen!«
    »Ein verwirrender Ort, wenn ich mich recht entsinne«, sagte Wheldrake, aber er sonnte sich in ihrer Begeisterung, ihrer Lobpreisung, ihrer Freude an seinem Eintritt in die Familie.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß wir nicht weit gegangen sind, Vater!« stellte Koropith Phatt ein wenig zu triumphierend fest, so daß ihm Fallogard Phatt einen strengen Blick zuwarf. »Obwohl du natürlich auch recht hattest, als du den Strand wiedererkannt hast.«
    Nun kamen die Rose und die drei Schwestern hervor, um ihre Freunde zu begrüßen, aber sie brachten nur die Seelenschatulle mit. Der zu metaphysischem Kleinholz verarbeitete Graf der Hölle war zurückgelassen worden, auf daß er ein wenig über die Art seines Schicksals nachdenken konnte, das darin bestand, daß er all jenes zu erschaffen gezwungen sein würde, was ihm ein Greuel war. In ihrer linken Hand hielt die Rose locker über den Sand schleifend den grauen Wolfspelz, den Gaynor bei sich getragen hatte, ohne zu wissen, daß er ein Zeichen dafür darstellte, daß wenigstens in einer Hinsicht Esbern Snare von seiner eigenartigen Bürde erlöst worden war.
    »Was?« fragte Wheldrake ein wenig überrascht. »Nehmt Ihr dies als Trophäe an Euch, werte Dame?«
    Aber die Rose schüttelte sachte den Kopf. »Früher einmal«, sagte sie, »gehörte er einer Schwester von mir. Der einzigen anderen Überlebenden von Gaynors Verrat…«
    Und erst jetzt erkannte Elric das ganze Ausmaß des Schicksalsgewebes der Rose, ihrer erstaunlichen Drahtzieherei im Stoff des Multiversums.
    Muttchen Phatt sah sie prüfend an. »Dann hast du also deine Befriedigung, meine Liebe?«
    »Soweit das möglich ist«, stimmte die Rose zu.
    »Ihr dient einer mächtigen Sache«, ergänzte die alte Frau, kletterte von ihrem wackeligen Sitz herunter und humpelte über den Kies; in ihrem roten Gesicht spiegelten sich zahlreiche Vergnügungen wider. »Bezeichnet Dir diese Sache vielleicht zufäDig als das Gleichgewicht?«
    Doch die Rose hakte einen Arm unter den von Muttchen Phatt und half ihr, sich auf einem umgedrehten Eimer niederzulassen, während sie sagte: »Laßt uns dahingehend verbleiben, daß ich gegen alle Formen der Tyrannei eingestellt bin, sei sie nun die der Ordnung oder die des Chaos oder die irgendeiner anderen Macht…«
    »Dann ist es das Schicksal selbst, dem Dir dient«, sagte die alte Frau bestimmt. »Denn das war ein machtvolles Wirken, Kind. Es hat neue Wirklichkeiten im Multiversum erzeugt. Es hat den Ausbrüchen Einhalt geboten, die uns so sehr zu schaffen machten. Nun können wir unsere Reise fortsetzen.«
    »Wohin geht ihr, Mutter Phatt?« fragte Elric. »Wo werdet Ihr die Sicherheit finden, nach der Dir sucht?«
    »Der zukünftige Gemahl meiner Nichte hat uns davon überzeugt, daß wir die von uns geschätzte Art häuslichen Friedens an jenem ihm bekannten Platz namens Putney finden werden«, sagte Fallogard Phatt mit zögernder Herzlichkeit. »Und daher werden wir alle diesen Ort mit ihm aufsuchen. Wie er sagte, hat er noch ein unvollendetes Epos in zwei Bänden ausstehen, worin es um einen einheimischen Kämpen seines Volkes geht. Das wir in Putney zurückgelassen haben, versteht Dir. Also müssen wir dort zumindest anfangen. Nun sind wir alle eine einige Familie und hegen nicht die Absicht, erneut getrennter Wege zu gehen.«
    »Ich gehe mit ihnen, meine Dame«, sagte Koropith Phatt, ergriff rasch die Hand der Rose und küßte sie fast verlegen. »Wir werden das Schiff

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