Die Rache der Werwölfe!
lachte kurz. „Oh, ich zweifle nicht daran, dass Wilhelm irgendwelche Dinge von seinem Kreuzzug mitgebracht hat, aber ich bezweifle sehr, dass sie länger als zwei Generationen in der Familie geblieben sind. Aber der vergrabene oder versteckte Schatz hat immer etwas Faszinierendes. Nicht wahr? Die Leute werden nie aufhören wollen, daran zu glauben.“
„Ich auch nicht“, pflichtete David bei. „Was glaubst du denn, hat Sir Wilhelm dem Schwarzen Ritter geraubt?“
„Wer kann das noch wissen?“, sagte er ungeduldig. „Hör zu, David, wir können hier nicht einfach herumstehen und schwatzen. Wir müssen einen Weg aus dem Schloss finden. Außerdem mache ich mir Sorgen um Valentina.“
„Darüber habe ich eben nachgedacht“, sagte David. „Und ich habe beschlossen, hierzubleiben und dir zu helfen.“
„Was?“ Er starrte ihn einen Augenblick lang an. „Aber das kommt gar nicht in Frage, alter Freund. Ich meine, es ist doch sinnlos, dass wir zu zweit...“
„Dann geh du doch zurück und spiel mit dem fauchenden Ding im Schloss fangen!“, knurrte David.
Er überlegte schnell und ließ ihm dann etwas zukommen, dass ein Lächeln darstellen sollte.
„Nun ja, vermutlich geht die Sache wirklich schneller, wenn wir hier zusammen suchen. Komm mit!“, sagte Clément etwas abweisend.
David sah zu, wie er energischen Schritts in die dunkle Ecke zurückging und begann, dort sorgfältig die Wand abzuklopfen. Es sah nach einer ziemlich idiotischen Beschäftigung aus, aber schließlich waren seine bisherigen Erlebnisse auch nicht viel klüger.
„Was ist los, David?“, Clément sah ihn genervt an, „ nun fang schon an.“
„Ich habe meine Absicht geändert“, sagte David. „Ich glaube, ich kehre doch wieder durch den Kleiderschrank in mein Zimmer zurück.“
„Wie du willst, mein lieber Freund.“
David drehte sich um, stieg wieder die Treppe empor, wobei er für unterwegs die Kerze mitnahm. Dann bog er in den Gang ein, der vermutlich von links her auf die Drehwand in seinem Kleiderschrank zuführte. Es war ein kurzer Weg und er hatte auch keinen Grund sich zu beeilen. Die Wände zu beiden Seiten waren recht interessant, kein Wasserdunst, kein grüner Schleim oder Moder. Irgendwie wirkten sie wesentlich neuer als die Wände der anderen Geheimgänge.
Die Drehwand zu seinem Kleiderschrank funktionierte tadellos.
Er trat in sein Schlafzimmer, halb erwartend, eine Horde vieräugiger Ungeheuer anzutreffen, die Gruppentherapie betrieben.
Aber das Zimmer war leer.
Die Wodkaflasche war noch nicht ganz leer und so schenkte er sich einen Drink ein. Als er das Glas halb leer getrunken hatte, machte er eine bedeutungsvolle Entdeckung: einem Menschen kann nur bis zu einem gewissen Grad Angst eingejagt werden, sozusagen nur, bis der Sättigungsgrad erreicht ist. Vielleicht lag es an dem Wodka, aber er glaubte tief und fest, dass sein Sättigungsgrad erreicht gewesen war, als die Bronzestatue zu den Zinnen herausgesprungen war.
Er trank sein Glas leer, verließ das Schlafzimmer und strebte den Korridor entlang in Richtung der Diele. Als er den Treppenabsatz erreicht hatte, blieb er instinktiv stehen.
Da blickte er auch schon wieder von der oberen Treppe herab!
Der kleine Alte, fett und kahlköpfig, in seinem gestreiften Pyjama, dem läppischen Samtmorgenrock und den Pantoffeln.
„Bastard!“
Die verblichenen blauen Augen weiteten sich überrascht.
„Warum bist du wieder im Schloss?“
„Weil ich nicht hinauskommen konnte“, brummte David als Antwort. „Es gibt keinen Weg hinaus aus dem Wachtturm. Aber vielleicht wissen sie das ja?“
„Aber das Schicksal hat dich dort erwartet!“
Er kam die Treppe heruntergewatschelt und sein Gesicht war bekümmert.
„Ich war sicher, dass du der Richtige bist! Die Sage ist wahr, der Bastard kehrt in einem anderen Gewand zurück.“
In sein Gesicht trat ein eifriger, verschlagener Ausdruck.
„Aber du hast den Schatz gefunden? Wilhelms Schatz?“
„Nein.“ David schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht das Geringste gefunden, was auch nur der Erwähnung wert wäre.“
„Nein?“ Sein Gesicht verfiel plötzlich und nahm dann einen kindlich eigensinnigen Ausdruck an.
„Aber ich war ganz sicher, dass du der Richtige bist.“
„Pech!“, sagte er kurz. „Vielleicht haben sie das nächste Mal mehr Glück.“
Er schüttelte traurig den Kopf.
„Ich glaube nicht, dass es ein nächstes Mal geben wird. Ich war so sicher!“
Er knabberte nachdenklich an seiner
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