Die Rache der Werwölfe!
ist denn los?“
„Merkst du das denn nicht?“ Er schnupperte heftig. „Hier stinkt es entsetzlich. Vor ein paar Minuten war es noch nicht so. Wenn ich es mir recht überlege, bemerkte ich es erst, nachdem du...“
Sein Blick heftete sich wie gebannt auf die Füße von David.
„Ohje, du bist es, der so stinkt!“
David blickte hinab und stellte fest, dass seine Schuhe mit dickem, grünen Schleim bedeckt waren, den er aus dem Gang unter dem Schlossgraben mitgeschleppt hatte.
„Naja“, brummte David, „es scheint so, als ob die Leute die behaupteten, der Schuldige merke immer alles zuletzt, recht haben.“
„ Es riecht nach Verfaultem!“
Clément nahm ein Taschentuch heraus und hielt es an die Nase.
„Würdest du bitte ein bisschen weiter weggehen, mein lieber Freund?“
„Der Gestank ist mir völlig egal!“, fuhr er ihn an. „Es gibt von hier aus keine Möglichkeit nach draußen zu gelangen, also fassen wir besser einen Entschluss, was wir jetzt tun sollen. Das Einzige, was mir einfällt ist, durch den Kleiderschrank in mein Zimmer zurückzukehren und...“
„Das ist eine wundervolle Idee!“, sagte Clément begeistert. „Warum machst du das dann nicht?“
„Was ist mit dir?“, fragte David.
„Nun“, er zuckte mit den Schultern, „ich dachte, es könnte hier vielleicht noch eine weitere geheimnisvolle Wand geben. Mir war so, als hätte ich hinter einer Wand Geräusche gehört. Es klang nach Hilfeschreien von Valentina. Es ist merkwürdig, aber was soll Valentina hier im Keller. Aber jetzt, da du sagst, ihr Zimmer war auch leer, kann dies möglich sein. Ich werde also hier weitersuchen, da ich die Verantwortung für alle trage!“
„Na großartig!“, sagte er verbittert. „Ich kann weiter in dem Schloss herumwandern, während das fauchende Ding die ganze Zeit meine Spuren verfolgt. Und du klopfst zwischenzeitlich hier die Wände ab.“
„Es besteht doch kein Grund aggressiv zu werden, alter Freund. Was wäre, wenn Valentina wirklich in Gefahr schwebt?“
Er presste das Taschentuch heftiger gegen die Nase.
„Ich meine, du wirkst ohnehin schon ausreichend aggressiv. Aber mein Vorschlag ist durchaus vernünftig und offen gestanden beabsichtige ich hierzubleiben. Ich bin überzeugt, sollte Valentina hier sein, ich sie finden werde.“
„Dann sag mir bitte nur eins!“, flehte David. „Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dieses Alptraumschloss zu mieten?“
„Ganz einfach“, antwortete Clément. „Unser Autor, Tizian Poletto, hat hier in der Nähe Urlaub gemacht. Er hörte ein paar Geschichten der Dorfbewohner über Schloss Willburg und sie faszinierten ihn. Er stellte Nachforschungen an und fand die Geschichte der Phellans faszinierend. Es gab wirklich einen Wilhelm of Phellan, der Bericht über seinen Tod durch Sturz aus dem Wachtturm ist authentisch. Die Sache mit dem Fluch ist wohl etwas übertrieben. Soviel ich weiß, sind lediglich zwei erstgeborene Söhne in den ganzen Generationen seither eines unnatürlichen Todes gestorben, aber an diese Beiden haben sich die Menschen erinnert. Aber der eigentliche Schlossherr, Dastan of Phellan, ist vor etwa zehn Jahren verschwunden. Jedenfalls kam Tizian, während er sich das Theaterstück ausdachte, ein paarmal in dieses Schloss, wurde aber immer sehr kalt empfangen. Die Familie lebte offenbar sehr zurückgezogen. Dann als wir überlegten, wie wir für das Theaterstück mehr Werbung machen könnten, kamen wir auf die Idee hier im Schloss den Film zu drehen.“
„Erinnerst du dich, ob Tizian die Geschichte der Familie Phellan von Wilhelm bis zur jetzigen Generation verfolgt hat?“, fragte David.
„O ja!“ Er nickte. „Er hat die gesamten Generationen recherchiert.“
„Was ist mit Onkel Melchior?“
„Melchior?“ Er runzelte einen Augenblick die Stirn und lächelte dann. „Oh, natürlich, Melchior. Der arme alte Onkel Melchior. Was ist mit ihm?“
„Kennst du seine Lebensgeschichte?“, fragte David.
„Ziemlich tragische Sache, leider. Er war Major in einem Regiment und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Er war etwa dreißig Jahre lang in einem Privatsanatorium. Dann kam man zu dem Schluss, dass er, wenn auch nicht geheilt, so doch ziemlich harmlos sei. Victor of Phellan, der Bruder von Lucy, brachte ihn hierher, damit er den Rest seines Lebens hier verbringen könne. Warum fragst du?“
„Es hat mich nur interessiert“, antwortete David. „Was ist mit dem Schatz?“
„Ein reines Märchen!“ Er
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