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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Saphira«, brummte er freundlich. »Verzeih mir meine Worte.«
Tungdil half ihr auf die Beine. »Steh auf. Es gibt keinen Grund, vor mir niederzuknien und mich um Hilfe zu bitten. Ich tue das, was jeder Zwerg tun würde.«
Sie lächelte ihn an, wischte sich die Tränen von den beflaumten Wangen. »Vraccas segne dich, Tungdil Goldhand!« Sie nahm ein goldenes Amulett aus ihrer Tasche und hängte es ihm um. »Es gehört meinem Sohn. Er wird erkennen, dass ich dich geschickt habe. Und solltet ihr ihn nicht finden, behalte es als Dank, dass du es versuchst hast. Es würde ihn stolz machen, dass ein Held wie du seinen Schmuck trägt.«
Er betrachtete den Anhänger, der einen silbernen Mond vor einer goldenen Gebirgskette zeigte. »Ich danke dir. Wie kommt es, dass dein König ihn nicht suchen ließ?«
Ihre Augen sprühten Feuer. »Er hat ihn suchen lassen, einen halben Umlauf lang. Sie fanden seinen Schild neben einer tiefen Felsspalte und nahmen es als gegeben, dass er hinabgestürzt war.«
»Was macht dich sicher, dass es nicht so ist?« Boindil betrachtete sie forschend. »Nicht, dass du denkst, ich wünschte ihm den Tod.«
»Eine Mutter spürt, wenn ihr Kind gestorben ist.« Sie lächelte schwach. »Aber er ist es nicht. Ich weiß, dass er lebt und auf Hilfe wartet.«
Tungdil zuckte bei ihren Worten zusammen, als sei er von einem Albaepfeil durchbohrt worden. Er wandte sich ab. »Vertraue auf ihr Gefühl«, war alles, was er zu Boindil sagte, dann verließ er die Kammer. Auf der Schwelle wandte er sich noch einmal um. »Wir bringen dir deinen Sohn. Tot oder lebendig.«
Am nächsten Morgen verließ die kleine Gruppe die Geborgenheit des Zwergenreichs und schritt auf den Nordpass zu, der sie mit schneidenden Winden begrüßte. Die Böen sangen an den Felskanten ein vielstimmiges Lied, und Tungdil war sich nicht sicher, ob sie die Zwerge verhöhnen oder warnen wollten. »Der Wind hat den Vorteil, dass er den Nebel wegbläst«, meinte Boindil undeutlich hinter dem Schal hervor, den er sich vor das Gesicht geschlungen hatte. Die Augen schauten hervor, auch wenn er fürchtete, sie gefrören bei der Kälte zu kleinen Eisbällen.
»Hier draußen«, stellte Tungdil richtig. »Sobald wir in die Gänge gelangen, wird uns der verdammte Dunst empfangen. Da bin ich mir ziemlich sicher.« Er schwieg eine Weile und schaute zu den Wänden hinauf. »Ich frage mich, was die Ungeheuer wohl mit dem armen Gremdulin anstellen wollen.«
»Die Losung von ihm erfahren«, schätzte Boindil. »Die Schweinchen scheinen allmählich schlauer zu werden. Aber ihre Tat nutzt ihnen nichts. Allein der König und zwei seiner Vertrauten kennen die Worte, welche die Riegel öffnen.«
»Das gestehe ich ihnen zu.« Er deutete auf die steilen Hänge. »Kennst du ein Lebewesen, das nicht fliegen kann und diese Wände bezwingt? Und wenn es Orks waren, warum kletterten nicht mehr von ihnen dort entlang, eroberten die Mauer und ließen Seile für die anderen hinab?« Seine braunen Augen wanderten suchend über das Grau, das hier und da von Schnee verziert wurde. »Boindil, ich glaube, da stimmt einiges nicht.« »Ein neues Abenteuer, Gelehrter«, grinste Boindil. »Wie früher.«
»Nein«, erwiderte Tungdil und schüttelte den Kopf. Dann nahm er einen Schluck Branntwein aus seinem Lederschlauch. »Nein, nicht wie früher. Es wird niemals mehr wie früher sein. Dafür sind zu viele von unseren Freunden und Kampfgefährten tot.« Er beschleunigte seine Schritte und setzte sich an die Spitze der Abteilung. Manon begab sich an Boindils Seite. »War Tungdil Goldhand schon immer ... so«, erkundigte er sich vorsichtig. »Was meinst du damit?«, polterte der Zwilling.
»Versteh mich nicht falsch. Er wird sicher ein guter Anführer sein, doch ... Die Krieger wundern sich über ihn. Wir haben Geschichten von seinen Taten gehört. Von seinem Äußeren.« Er schaute vorsichtig zu Tungdil. Es fiel ihm nicht leicht, die Gedanken seiner Leute auszusprechen. »Sein Äußeres stimmt nicht mit dem Helden überein, den sie sich vorgestellt haben. Und es gibt Gerüchte ... über sein Benehmen beim Essen mit dem Großkönig. Er soll ständig betrunken sein.« Manon senkte den Blick. »Für meine Krieger scheint es, als stimmten die Nachreden.«
Da sind sie nicht allein, dachte Boindil im Stillen. »Ruf sie zur Ordnung«, befahl er knurrig. »Sie sollen sich nicht das Maul wie Waschweiber zerreißen. Du wirst sehen, dass Tungdil immer noch ein Held ist.« Er konnte nur hoffen, dass

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