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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ihn jemand findet und ihn für tot hält.«
»Wieso sollte jemand so etwas tun?«
»Eben. Wieso? Die Orks hätten sich diese Mühe nicht gemacht. Es muss ein Wesen mit Verstand gewesen sein«, beharrte Tungdil.
Ingrimmsch lehnte sich zurück und schaute auf die Halde. »Willst du sie abtragen, um es herauszufinden?« Tungdil lehnte ab. »Nein. Ich bin mir sicher, dass es vergebliche Mühe wäre. Wir...«
Sie alle hörten das helle Klirren, das aus der Höhle zu ihnen durch den Tunnel rollte: Ein eiserner Gegenstand war mit Kraft gegen einen Stein geschlagen worden. »Wir sind wohl doch nicht allein«, wisperte Boindil und stopfte sein Essen zurück in den Rucksack. »Gehen wir nachsehen«, stimmte Tungdil zu und befahl den Aufbruch.
Während sie so leise es ging durch den Tunnel zurück zur Höhle schlichen, vernahmen sie das Geräusch wieder. Und sie kamen ihm näher.
Tungdil, Boindil und Manon schauten vorsichtig aus dem Gang in die Höhle. Auf den ersten Blick gab es nichts zu sehen. Leer und verlassen lag sie vor ihnen. Staub flirrte in der Luft, und am Boden, ziemlich in der Mitte, befand sich eine Ansammlung Schutt, die vorher nicht da gewesen war.
»Ein Spuk?«, raunte Ingrimmsch Tungdil zu.
»Wir sind zwar im Jenseitigen Land, doch so weit würde ich in meinen Vermutungen nicht gehen«, sagte er besonnen. »Wer immer es ist, er hat sich ...«
»Da oben!«, rief Manon und machte sie auf eine zwergengroße Gestalt aufmerksam, die unter der Kavernendecke schwebte.
»Wer kann das sein?«, fragte Tungdil ihn.
Ingrimmsch hob den Kopf. »Was, bei allen Göttern, macht er da oben?«
Der Zwerg hatte sich allem Anschein nach mit einem oben im Felsgestein befestigten Flaschenzug an einer Kette nach oben gezogen. Nun hockte er in einer biegsamen Schaukel aus Leder und hantierte mit einem dicken, armlangen Eisenstab.
Manon schüttelte den Kopf. »Zu uns gehört er nicht. Ich weiß nichts von einer solchen Mission, und mir ist schleierhaft, was er da oben bezwecken möchte. Oder wie er überhaupt hinauf gekommen ist.« Der Fremde setzte den Stab an, zog den Hammer aus dem Gürtel und schlug mit Wucht auf das Ende, um die Spitze in den Fels zu treiben. Große Splitter platzten ab und fielen klackernd zu Boden, Granitstaub rieselte hinterher. Jetzt wussten sie, woher der Schutt kam.
Boindil fluchte. »Seht euch die Decke an«, rief er alarmiert. »Sie ist voller Risse!«
»Wie kann ein Stab das anrichten?«, lachte Manon ungläubig.
»Scheingranit«, erklärte Ingrimmsch. »Ich bin ein Zweiter, und auch wenn ich niemals sonderlich gut im Bearbeiten von Gestein war, kenne ich seine Eigenheiten besser als ein Dritter.« Er zeigte auf die Stelle am Boden, wo sich die Brocken sammelten. »Seht ihr, wie er zerplatzt und staubt, wenn er aufschlägt? Er sieht aus wie Granit, ist aber längst nicht so hart. Je älter er wird, umso poröser wird er.«
»Der Kerl bringt gerade die Höhle absichtlich zum Einsturz!« Tungdil wandte sich um. »Raus hier, sonst gibt es kein Zurück mehr für uns!« Hastig folgten ihm die anderen.
Der Zwerg, der immer noch in luftiger Höhe arbeitete, hatte den ungebetenen Besuch bemerkt und verdoppelte seine Anstrengungen. Ein letzter harter Schlag, und ein hausgroßer Brocken brach heraus. Er zerschellte auf dem Boden und schleuderte eine graue Staubwolke bis zur Höhlendecke.
Sofort glitt der unbekannte Zwerg an der Kette herab und verschwand in dem trockenen Gesteinsnebel. Als dunkler Schemen rannte er vor Tungdil und seinen hustenden Männern her, um ebenfalls in den rettenden Stollen zu gelangen.
Über ihnen begann ein gewaltiges Vernichtungswerk. Am ehesten ließ es sich mit einem Gewölbe vergleichen, aus dem ein Wahnsinniger den alles entscheidenden Schlussstein entfernt hatte. Es gab nichts mehr, was das drückende Gewicht der Decke abgefangen und auf die Außenwände weitergeleitet hätte.
Weitere Brocken stürzten herab; zwei Krieger wurden unter ihnen begraben und von den schweren Steinplatten wie weiche Kashti-Pilze zerquetscht. Die Helme rollten zwischen die Stiefel der übrigen, ein Soldat stürzte darüber; ein Kamerad zog ihn gerade noch rechzeitig auf die Beine. Selbst das größte Ungeheuer hätte diesen Geschossen nicht standgehalten; vermutlich wäre sogar ein ausgewachsener Drache unter dem Gewicht in die Knie gegangen.
Das feine Granitmehl setzte sich in die Lungen und die Nasen der Zwerge und machte es ihnen unmöglich, einen kräftigen Atemzug zu tun. Der Fels bebte unter ihren

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