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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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unverbesserlich. Aber Zaudern nützt nichts.« Er zwinkerte Goda zu, die ihn bewundernd anstrahlte. Sie war sehr stolz, ihn als Meister zu haben. In diesem Augenblick vergaß sie ihre Unterredung in der Scheune.
Gemeinsam folgten sie dem Gang, der sich alsbald gabelte. Tungdil setzte die drei Elbenrunen zusammen. In der Reihenfolge Eure Tode haben ergaben sie den besten Sinn. Fehlten noch zwei der Kreaturen, um das Rätsel zu lüften.
»Und nun?« Dergard wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die schwüle Hitze war für ihn am schwersten zu ertragen, und Tobori bor war in dieser Gegend ein sehr heißer Landstrich, hervorgerufen durch die vielen köchelnden Tümpel, auf die sie unterwegs immer wieder stießen. Auch den Zwergen gefiel es nicht sonderlich. Es stank noch immer zu sehr nach Orks.
Tungdil zeigte auf den Gang, aus dem unvermittelt kühlere Luft strömte. »Da hinein.« Er setzte sich an die Spitze.
Mit jedem Schritt kühlte es um sie herum ab. Feuchtigkeit schlug sich auf ihren warmen Kettenhemden nieder, und die willkommene Erfrischung brachte Dergard nach einer gewissen Zeit zum Frösteln. »Es ist, als beträten wir eine Gruft«, sprach er seine Gedanken aus. »Und ich gebe ehrlich zu, dass ich mich nicht sehr wohl fühle.«
»Wer von uns fühlt sich denn wohl?«, gab Ingrimmsch erstaunt zurück. »Nur weil ich ein Kind des Schmieds bin, bedeutet es nicht, dass ich mich in diesem Schweinestall wohl fühle. Höhle ist nicht gleich Höhle, ehrenwerter Magus.«
Tungdil hatte eine Kaverne erreicht und in dem schwachen Licht erkannt, dass Dergard mit seiner Vermutung nicht sehr falsch lag. »Seid still«, zischte er über die Schulter hinweg. Ein unbestimmbares Gefühl warnte ihn, diesen Raum zu betreten, doch es musste sein. Der Diamant konnte überall auf die Zwerge warten. »Vorwärts, aber seid leise.«
Die Höhle war gut fünfzig mal fünfzig Schritt breit und lang, die Wände schwangen sich kuppelgleich in die Höhe und liefen gleich einem Gewölbe in vierzig Schritt Höhe zusammen. Genau in ihrem Mittelpunkt hing ein düsterer Stalaktit von der Länge zwei erwachsener Menschen und dem Durchmesser eines sehr alten Baumes. Seine Spitze zielte auf eine Frau mit langen schwarzen Haaren, die auf einem Basaltaltar ruhte, die Hände über dem Bauch gefaltet und die Augen geschlossen. Sie trug schwarze Seidengewänder, die rechts und links zu Boden hingen und die albischen Ornamente auf dem Stein teilweise verdeckten.
Auf ihrem Leib und unter ihren Händen lagen zwei lange schlanke Schwerter, die Tungdil sofort erkannte. Mit ähnlichen Waffen hatten die Unauslöschlichen beim Kampf auf dem Turm die Eoil angegriffen. Das bläuliche Licht stammte von dem Diamanten, der auf ihrer Brust lag und mit mattem Glanz erstrahlte. Gelegentlich huschte ein silbernes Flirren über die Zeichen und das Antlitz der Liegenden.
Sie hatten die Unauslöschliche und den gestohlenen Stein gefunden.
Auf dem Boden lagen die Gebeine von Orks; es waren die Überreste von fünfhundert oder mehr Scheusalen. Die Schnittspuren an den Knochen ließen keinen anderen Schluss zu: Sie starben alle durch die gleiche scharfe Klinge.
»Bei Samsusin!«, wisperte Dergard gebannt und konnte die Augen nicht von der Albin nehmen. »Schaut, wie unendlich wundervoll sie ist«, raunte er und schluckte ergriffen. Selbst so, wie sie da lag, strahlte sie in ihrer Starre mehr Anmut, mehr Eleganz, mehr Schönheit aus als Rejalin.
Tungdil und die anderen Zwerge ertrugen den Anblick ihres Antlitzes nicht länger. Es war, als versuche man, in eine gleißende Spiegelung auf einem Barren Gold zu schauen oder nahe an einen Hochofen heranzugehen. Beides gelang nicht.
Letztlich musste auch Dergard den Blick senken. Aber die Faszination hatte ihn deswegen nicht verlassen. Blind für jegliche Gefahr, ging er vorwärts auf den Altar zu, die Hände hoben sich zitternd und in dem Verlangen, die dunkle Göttin zu berühren. Knirschend zerbrachen die Knochen unter seinen Sohlen.
»Lass die Schöpferin zufrieden«, ertönte eine gebirgsquellklare Stimme von überall her. »Sie ist schon so lange müde.«
Dergard blieb stehen, schaute nach rechts und links, ohne jemanden zu entdecken. »Ich möchte ihr nichts tun«, sagte er verzückt. »Nur ... in ihrer Nähe sein. Vor ihr knien und sie betrachten«, rief er.
»Kann es sein, dass das Spitzohr unseren Magus um den Verstand gebracht hat, Gelehrter?«, fragte Boindil besorgt.
Wie gern hätte Tungdil damals die Inschriften auf

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