Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
den Türen des Thronsaals in Dsön Balsur übersetzt, aber das Albische beherrschte er nicht. Vermutlich wäre es von Vorteil gewesen. »Ich fürchte es fast«, gab er leise zurück.
»Sollen wir ihn wegzerren?«, schlug Goda vor.
»Nein. Bleibt zusammen. Und tut nichts, was Dergard reizen könnte.« Er fürchtete, dass sich der Magus mit Magie zur Wehr setzen könnte.
Dergard hatte sich dem Altar zwei weitere Schritte genähert. Er hob scheu den Blick. Der Diamant beleuchtete die unsäglich makellosen Züge, ihr Anblick brannte sich in das Gehirn des Magus. Er weinte vor Freude wie ein kleines Kind, schluchzte und ließ sich auf die Knie nieder, um durch das Knochenmeer näher an die Unauslöschliche heran zu kriechen. Der schauerliche Schmutz störte ihn nicht.
»Du sollst die Schöpferin in Ruhe lassen«, peitschte ihn die Stimme zurück.
»Aber ich kann nicht anders«, bettelte Dergard voller Furcht, dass er sich wieder entfernen müsste. Sie hörten das Ticken von Zahnrädern, das Klacken von Eisen, das Rattern eines mechanischen Antriebs und drohendes Zischen. Aus einer finsteren Ecke der Kaverne stob eine weiße Qualmwolke auf und waberte ziellos umher. Tungdil dachte an den Nebeldämon, der von Nudin Besitz ergriffen hatte.
»Ich werde nicht zulassen, dass du sie störst«, sagte die elbenhafte Stimme und fügte ein lähmendes Fauchen hinzu. Schon nahte die nächste Schöpfung aus Furgas' überlegenem und zugleich krankem Verstand. Ihre vielen Räder zermalmten die Überreste der Orks zu Staub.
Tungdil schaute auf die Mischung aus Wagen und schwer gerüsteter Bestie, die unterhalb der Hüfte in dem kastenähnlichen Gefährt verschwand. Er suchte die Elbenrune und fand sie auf der Vorderseite der Panzerung: Gesichter.
Sie hatte das Visier ihrer Vollrüstung nach oben geschoben, ihre gelben Augen blickten von oben auf Dergard herab. »Verschwinde!«
»Wenn es nicht so grausam und gefährlich wäre, was Furgas da ersonnen hat, müsste man ihn für seinen Einfallsreichtum bewundern und ihm einen Orden verleihen«, raunte Ingrimmsch.
Seine Worte wurden von dem Wesen vernommen. Es hob ruckartig den Kopf und blickte zum Eingang. »Ihr seid gekommen, um die Schöpferin zu stören.« Die gepanzerte Linke hob sich und schloss das Visier. »Das erlaube ich nicht.«
Der Wagen beschleunigte und raste durch die Knochen auf die Zwergengruppe zu.
»Verteilt euch!« Tungdil sah die langen Tioniumspitzen an der metallenen Außenhaut, mit denen das Gefährt seine Gegner verletzte, und die scharfen Räder, die Liegende mit Sicherheit in Stücke schneiden würden. Den Trick mit dem Seil brauchten sie gegen dieses Monstrum erst gar nicht zu versuchen.
Als das Wesen sah, dass sich die Zwerge aufteilten, klappte es durch einen verborgenen Mechanismus lange Klingen rechts und links aus dem Wagen.
Ingrimmsch grinste. »Nicht jede Konstruktion ist gelungen. Sie stehen zu hoch. Wir können uns leicht...« Klackend senkten sich die Schneiden und befanden sich nun auf Höhe der Körpermitte der Zwerge. »Hätte ich doch bloß meine Klappe gehalten«, ärgerte sich Ingrimmsch.
Dann machte sich das Wesen auf die Jagd. Es dauerte nicht lange, und den ersten der tapferen Krieger traf die Klinge auf der Höhe des Beckens. Die Geschwindigkeit des Vehikels und die Schärfe der Klinge genügten, um Kettenhemd und Knochen zu zerschneiden. Schreiend und blutend fiel er auf die Orkgebeine, während die Hatz weiterging.
Drei Zwerge wurden vollständig zerteilt. Der Rest der Gruppe wich in den schmalen Höhleneingang zurück, durch den die Bestie nicht passte.
Tungdil nutzte die Ablenkung. Er rannte mit einigen anderen Zwergen, Ingrimmsch, Sirka und Goda durch die Höhle und hielt auf den Altar zu, auf dem die Unauslöschliche lag. Ihr Ziel war der Diamant, der unbewacht war. »Ingrimmsch, du nimmst den Diamanten«, wies ihn Tungdil an. »Ich schlage der Albin den Kopf ab.« »Umgekehrt wäre es mir lieber«, sagte er unglücklich. »Warum darf ich es nicht tun?«
»Weil ich nur der Feuerklinge zutraue, das Leben einer Unauslöschlichen zu nehmen«, erklärte er. Goda schaute kurz bevor sie ihr Ziel erreichten über die Schulter. »Es hat uns gesehen und kommt näher«, warnte sie. Sie verlangsamte ihre Schritte und wollte stehen bleiben, um sich dem Wesen zu stellen. »Nein, weiter!« Ingrimmsch packte sie bei der Schulter. »Hinter den Altar, da ist es sicherer. Es würde dich ansonsten einfach überrollen.« Aus dem Lauf drückte er sich ab und

Weitere Kostenlose Bücher