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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nüchtern. »Und wo sind sie nun?«
»Ich hatte dir gesagt, dass wir uns lieben und uns wieder verlassen, wenn es vorbei ist. Wir zwingen niemanden, an der Seite des anderen zu verharren, wenn die Gefühle kalt und erloschen sind. Wir sind ein leidenschaftliches Volk.« Sie gab ihm einen Kuss. »Meine Kinder leben in Letefora. Sie werden von der Gemeinschaft erzogen, und ich besuche sie regelmäßig.«
»Wissen sie überhaupt, wer du bist?«
»Sie nennen mich ihre Mutter, aber das ist weniger von Bedeutung. Es sind die Kinder aller, jeder kümmert sich um den Nachwuchs der anderen, als wäre es der eigene.« Sie streichelte seine Brust. »Ruh dich aus. Deine Energie ist bewundernswert.« Sie rührte ein helles Pulver in eine Schale Wasser und reichte es ihm. »Trink das. Es wird deine Schmerzen lindern.«
Er tat, wie ihm geheißen, und nicht lange danach wurde das Klopfen in seiner Augenhöhle weniger und erlaubte ihm einzuschlafen.
Zum ersten Mal seit langer Zeit suchten ihn keine Albträume mehr heim.
Er sah das Jenseitige Land vor sich, wie es ihm seine Vorstellungskraft vorgaukelte, voller Schönheit und neuen Wesen und neuen Dingen. Sirka diente ihm als Führerin in diese neue Welt, die ihn lockte und reizte. Auch wenn er vieles erst verstehen würde, wenn er es mit eigenem Auge sah.
Die Herde Befüns, die Reittiere, von denen die Ubariu gesprochen hatten, schien geradezu monströs. Sie sahen aus wie übergroße Orks, die auf vier anstatt auf zwei Beinen liefen, und hatten einen kurzen Stummelschwanz. Der Leib war muskulös und breit wie ein Pferd, der Kopf flach und mit einer platten Schnauze versehen, aus der unzählige Zähne hervorstanden. Sie besaßen wirklich Hände mit drei Fingern, die von einer dicken Hornschicht überzogen waren und mit denen sie große Dinge greifen konnten.
Tungdil wunderte sich über die Form des Sattels, denn er besaß eine Rückenlehne, die hoch gezogen und ähnlich wie ein kleiner Baldachin gebogen war. Er fragte Sirka nach dem Grund für diese Konstruktion, während er die Zügel in die Hand gedrückt bekam. Nach Steigbügeln suchte er vergebens.
»Sie richten sich in einem Kampf auf und helfen dem Reiter mit ihren Klauen. Damit es uns nicht auf den Boden wirft«, sie wackelte an der Rückenlehne, »haben wir sie verlängert. Du gleitest wie von selbst in die richtige Lage.«
Rodario machte sich mit seinem Befün vertraut. »Es stinkt, oder?« Er roch an der hellgrauen Haut. »Ich finde, es stinkt sogar sehr.«
»Es kommt von ihren Drüsen. Sie scheiden eine Substanz ab, die ihre Haut zäher werden lässt. Eine Pfeilspitze kann sie nicht verletzen, und selbst ein Schwerthieb eines unserer Krieger richtet kaum etwas gegen sie aus.« Sirka deutete auf eine Stelle auf dem Kopf, die feucht glitzerte. »Daraus entweicht von Zeit zu Zeit Flüssigkeit. Nicht anfassen, wenn Euch Euer Leben lieb ist.« »Ist es Säure?«
»Nein. Es ist ihr Paarungssekret. Wenn Ihr nicht von einem anderen Befün zum Liebesspiel erkoren werden möchtet, gebe ich Euch den Rat, die Finger davon zu lassen.«
»Oha.« Rodario rutschte auf seinem Sattel ganz nach hinten. »Ich bin ja durchaus ein Freund des Liebesspiels, aber nicht unbedingt mit dieser hinreißenden Gattung. Ich würde es vermutlich nicht überleben?« »Nein. Würdet Ihr nicht.« Sirka schwang sich in den Sattel und winkte nach hinten, um die restlichen Soldaten ihrer Truppe zusammenzurufen. Sie rief etwas in einer unbekannten Sprache, die so elegant klang, dass es an Elbisch erinnerte.
Flagur ritt an ihre Seite, sofern man die Bewegungen der Befüns reiten nennen konnte. Es war mehr ein rhythmisches Hopsen, das den Reiter im Sattel und vor allem dessen Rücken und den Magen arg belastete. Dafür bewegten sie sich sehr schnell und wendig. Zusammen mit einem gepanzerten, bewaffneten Ubariu auf dem Rücken war es kein Gegner, den Tundil gegen sich gerichtet haben wollte. »Wir brechen auf«, gab er bekannt. »Wir werden, wenn die Entfernung stimmt, die mir gesagt wurde, in fünf Sternenzügen dort sein.« »Das ist sehr schnell«, sagte Tungdil »Das wären am Tag mehr als zweihundert Meilen!«
Flagur grinste. »Ich vergesse ständig, dass die Dinge im Geborgenen Land sich etwas anders verhalten als bei uns. Die Befüns laufen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, mehr Ruhe zum Schlafen und Fressen benötigen sie nicht. Sie sind ideal für die Bedingungen bei uns zu Hause.« Er schnalzte mit der Zunge und gab ein seltsames Geräusch von sich,

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