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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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dass das Auto angehalten hat. Aitor hebt die Hand. Sie fahren weiter, das Auto biegt in einen Verkehrskreisel ein und fährt westwärts weiter.
    »Warum bin ich hier, Aitor?«
    Der Mann in dem weißen Anzug dreht sich zu ihm um.
    »Das erfährst du in fünfzehn Minuten. Würdest du bitte so freundlich sein, so lange zu schweigen.«
    *
    Rita legt den Hörer auf. Die Kinder hatten kaum Zeit, mit ihr zu reden. Die Großmutter hat den ganzen Abend verplant, und der hat gerade angefangen. Magda wusste, dass es ein Abenteuer werden würde, Isa auch. Es würde ein spannender Abend werden, bis zum Schlafengehen.
    Sie sitzt im Wohnzimmer des Hotelappartements. Es ist sauber, eins der besseren Hotels am Meer. Sie haben Glück gehabt.
    Die Balkontür steht offen. Ein Windzug bewegt die Gardine, und durch die Glaswand fällt ein Sonnenstrahl, der sich wie ein goldenes Band durch das Zimmer schlängelt.
    Es klingelt zweimal an der Tür. Dann ist Peter also schon zurück.
    Sie steht auf, geht durch den Vorraum und legt die Hand auf die Klinke. Auf der anderen Seite der Tür hört sie ein Husten. Es klingt fremd.
    »Ja?«, sagt sie auf Englisch.
    »Room service« , antwortet eine Männerstimme durch die Tür.
    »Ich … habe nichts bestellt.«
    »Is compliment from management, Señora.«
    Ein Gruß des Hauses. Sie dreht sich zum Appartement um. Hatte nicht ein Obstkorb auf dem Tisch gestanden? Mit einem Kärtchen? Sie kann sich plötzlich nicht mehr erinnern. Sie sieht nur das Band aus Gold am anderen Ende des Vorraums.
    Mit einem merkwürdigen Gefühl öffnet sie die Tür einen handbreiten Spalt. Als ob sie in Gefahr wäre. Als befände sie sich an einem feindseligen Ort.
    Sie sieht einen Mann in weißer Jacke mit einem Tablett, auf dem eine Flasche und zwei hochstielige Gläser stehen. Die Jacke erkennt sie, so eine Jacke tragen alle Hotelangestellten. Der Mann lächelt. Ihn kennt sie nicht.
    »A bottle of cava from management, Señora.«
    Sie öffnet die Tür ganz, und der Mann geht an ihr vorbei durch den Vorraum ins Zimmer. Dort stellt er das Tablett auf einen Tisch.
    Sie folgt ihm.
    Er dreht sich zu ihr um, nickt und lächelt. Sie versucht sich ebenfalls an einem Lächeln.
    Der Mann lässt rasch einen Blick durch das Zimmer schweifen, als sähe er es zum ersten Mal. Vielleicht ist er noch neu, denkt sie.
    Er geht an ihr vorbei zurück zur Tür.
    »Guten Abend, Señora.«
    »Guten Abend.«
    Sie trägt ihre Handtasche an einem Riemen über der Schulter und holt die Brieftasche heraus, greift einen Schein und reicht ihn dem Mann. Er nimmt ihn entgegen und verbeugt sich, ohne einen Blick auf den Schein zu werfen.
    Die Limousine setzt Peter mitten auf der Avenida ab. Er sagt nichts, als er aussteigt. Er sieht das Auto wie einen großen schwarzen Raubfisch durch den Verkehr des Boulevards pflügen. Er schaut auf seine Armbanduhr, und ihm wird klar, dass er eine Stunde im Bauch des Raubfisches verbracht hat. Oder waren es zwei?
    Ein Paar mittleren Alters überquert den Zebrastreifen, als das Auto vorbeifährt. Es wird von den Lichtern der Stadt angestrahlt wie Schauspieler auf einer Bühne. Die beiden sind blass und rot, erst kürzlich eingetroffene Touristen. Wie er. Sie sehen aus, als kämen sie aus dem Norden, was keine Überraschung ist, denkt er. Hier gibt es kaum andere Touristen als uns Nordländer.
    Das Paar hat die sichere andere Straßenseite erreicht. Beide tragen bunte Bermudashorts und identische weiße T-Shirts. Sie sind beide dick. Peter verabscheut sie auf die gleiche Art, wie er sich selbst verabscheut.
    Seine Hand, die er jetzt von sich streckt, zittert.
    Die Touristen entfalten einen Stadtplan. Sie schauen auf, blicken in seine Richtung, als hielten sie ihn für einen Einheimischen, als wäre das hier seine Stadt.
    Er flieht in eine Bar. Jetzt erkennt er alles wieder, nur diese Bar kennt er nicht.
    Der Schnaps, den er bestellt, ist zu klein. Er bestellt ein zweites Glas und noch eins. Es sind kleine Gläser. Der Schnaps hilft, dass seine Hand aufhört zu zittern, dass sein Körper aufhört zu zittern.
    Er verlässt die Bar, drängelt sich durch die Menschenmenge. Es sind viele Gäste in der Bar, als wäre es das letzte Stündlein auf Erden.
    Draußen sind genauso viele Leute unterwegs. Alle sind draußen. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Alle, die aus dem Norden gekommen sind, laufen hier herum. Alle lachen, als wäre das Leben ein einziges großes Gelächter, ein einziges großes Fest.
    Er hält das Handy in

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