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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Rauch bewegt sich wie Asche durch die trockene Luft.
    Peter und Aitor stehen vor einem Abgrund.
    Hinter den verbrannten Hügeln liegt die gleißende Stadt. Dahinter ist das Meer. Es verschmilzt mit dem Himmel. Der Himmel über ihnen ist weiß. Blau ist es nur unter ihnen.
    »Von hier kann man endlos weit sehen«, sagt Aitor.
    Peter antwortet nicht. Aitor zeigt in westliche Richtung.
    »Dort. Dort ist der Strand. Die Bucht ist dahinten, am weitesten entfernt. Weit hinter San Pedro.«
    »Welcher Strand?«
    »Das weißt du, mein Freund.«
    »Strände sehen doch alle gleich aus.«
    »Dieser ist besonders.«
    »Ich habe gesagt, dass ich mit dem, was … passiert ist, nichts zu tun hatte, Aitor. Dem, was hinterher passiert ist.«
    »Du warst ein Teil von dem, was hinterher passiert ist, mein Freund. Damals hast du nicht dafür bezahlt. Du hast gewonnen. Ich musste den Preis zahlen. Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Warum hast du so lange gewartet, Aitor?«
    »Ich hab gesessen. Das weißt du.«
    »Du hättest mich trotzdem hierher kriegen können. Es hat nichts mit dem Gefängnis zu tun.«
    Aitor antwortet nicht.
    »Dir geht es um Rache«, sagt Peter, »um nichts anderes als Rache.«
    »Es heißt, Rache ist ein Gericht, das man kalt genießen soll«, sagt Aitor. »Ich wollte abwarten, um zu sehen, ob das wahr ist. Ob es das wert war.«
    »Und? War es das wert?«
    »Ja.«
    »Dann ist deine Geduld also belohnt worden, Aitor.«
    »Es heißt auch, man soll die Mahlzeit dampfend heiß servieren.«
    »Ist das auch wahr?«
    »Ja.«
    »Dann muss man aber lange warten bei Tisch.«
    »Genau das ist der Sinn, Amigo.«
    Peter spürt die Sonne auf dem Kopf, wie eine Feuerhaube. Hier oben ist er der Sonne viel näher als am Meeresufer. Hier gibt es kein Wasser, in dem man sich abkühlen kann. Keinen Strand.
    »Ich kann es nicht tun. Es ist unmöglich.«
    Aitor dreht sich zu ihm um. Peters Gesicht spiegelt sich in den Gläsern der Sonnenbrille. Es ist verzerrt. Er kann die Bergspitze sehen, den weißen Himmel, der genauso schwarz wie die Brillengläser ist.
    »Er wird von Leibwächtern geschützt«, fährt Peter fort. »Man kommt nicht nah genug an ihn heran.«
    »Du hast es geschafft. Heute Vormittag.«
    »Was?«
    »Du bist heute nahe an ihn herangekommen. Vor der Bank. Du hättest es dort und in dem Moment erledigen können.«
    »Du beschattest mich? Das hätte ich mir doch denken sollen. Aber ich hätte es in dem Augenblick nicht tun können. Ich habe keine Waffe.«
    »Nein, noch nicht. Dafür ist es noch ein wenig zu früh.«
    Aitor zündet sich eine Zigarre an. Peter hört, dass der Wind stärker geworden ist. Eine Wolke gleitet schnell vorbei. Ein Adler taucht am Himmel auf und kreist über ihren Köpfen. Der Wind ist weitergezogen. Peter hört nur das Rauschen in seinen Ohren, ein Phantomgeräusch. Über ihnen zieht der Schatten des Adlers seine Kreise.
    Der Adler stößt herab auf eine Beute, die nur Adler erspähen können.
    »Ich mache es nicht«, sagt Peter. »Du kannst mich nicht zwingen.«
    »Hast du es deiner Frau erzählt? Hast du es Rita erzählt?«
    »Du hast mir verboten, mit ihr darüber zu sprechen.«
    Aitor antwortet nicht. Der Adler ist wieder an seinen Ausgangspunkt zwischen Himmel und Erde zurückgekehrt, bereit, erneut herabzustoßen. Es sieht aus, als wäre es etwa gleich weit zum Himmel wie zur Erde. Der Adler schwebt auf den Winden. Dem Adler gehört der Himmel. Er kontrolliert die Erde darunter.
    »Du hast mich gezwungen, Rita mitzunehmen. Du hast mir keine Wahl gelassen.«
    Aitor scheint den Adler zu beobachten. Der stößt wieder herab, legt die Schwingen an und fällt der Erde entgegen.
    »Ich werde sie bitten, zur Polizei zu gehen. Das ist die einzige Möglichkeit. Ich gehe selber zur Polizei.«
    »Du hast Familie. Sei vorsichtig.«
    »Fahr zur Hölle!«
    Aitor lässt die halb gerauchte Zigarre auf den Felsen fallen, sie fällt auf trockene Erde. Tritt die Glut mit dem Absatz aus. Der Felsen und der Schuh haben die gleiche Farbe, sind wie füreinander gemacht. Aitor dreht den Kopf ein wenig zur Seite, von Peter weg, und nickt dem Fahrer diskret zu, der vor dem Auto steht.
    Der Fahrer setzt sich in das Auto und nimmt sein Handy hervor.
    Rita steigt die breiten Treppenstufen vom Strand zur Promenade hinauf. Bis zum Hotel sind es fünfzig Meter in nördlicher Richtung. Es ist Mittagszeit, und die Schatten der Häuser bieten keinen Schutz.
    Sie schließt die Tür zum Appartement auf. Zehn Meter entfernt steht

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