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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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ein wenig von der Realität kennenzulernen, die er so unfreiwillig zu schmecken bekommen hatte.
    Seine Gedanken wandten sich den Plänen zu, die er seit ihrem Wiedersehen schmiedete. Er war kein Mann, dem es Spaß machte, Rache zu nehmen. Für ihn war ein solches Vorgehen lediglich eine Möglichkeit, die Schwäche eines Gegners auszunutzen. Diese Ansicht war ein Teil seines Erfolges. Damit war es ihm gelungen, die Kontrolle und den geschäftlichen Einfluss wiederzuerlangen und seinen Vater sogar noch zu überflügeln.
    Als Alexei Demarchis ihn um Hilfe gebeten hatte, hatte Alexandros lange darüber nachgedacht, wie er reagieren sollte. Nun wusste er, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Das Schicksal war auf seiner Seite.
    Denn jetzt war er bereit, seine Einstellung zum Thema Rache zu überdenken – vor allem, wenn ein Plan so verführerisch vor ihm lag und in seinen Lenden ein Feuer brannte, wie er es nur selten erfahren hatte. Es war an der Zeit, die Gespenster der Vergangenheit endgültig zum Schweigen zu bringen und sich selbst ein kleines Vergnügen zu gönnen.
    Kallie blickte hinaus auf die Straßen von Paris. Normalerweise hätte sie kein Taxi genommen; die Metro genügte voll und ganz ihren Ansprüchen. Aber in letzter Sekunde war sie in der Agentur aufgehalten worden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde sie es nicht mehr rechtzeitig ins Hotel de Crillon schaffen. Sie fühlte sich fahrig und nervös. Wie würde es sein, Alexandros wiederzusehen? Er wirkte größer als damals. Schlank und muskulös. Etwas zuckte lustvoll in ihrem Inneren zusammen. Hastig blendete sie die erotischen Bilder aus.
    Er hatte nie geheiratet. Seit dem Debakel mit Pia Kyriapolous hatte es keine Gerüchte in dieser Hinsicht gegeben. Pia hingegen hatte sich rasch mit einem anderen Mann vermählt, womit sie zweifellos noch weiteres Salz in Alexandros’ Wunden gestreut hatte.
    Rückblickend musste Kallie sich eingestehen, dass ihre aufkeimende sexuelle Entwicklung hoffnungslos von Alexandros bestimmt gewesen war. Aber natürlich hatte er das nicht bemerkt. In erotischer Hinsicht hatte er sie nie wahrgenommen. Nur deshalb, mit dem ermutigenden Befehl von Eleni im Rücken, war es möglich geworden, dass sie ihn in jener Nacht aufgesucht hatte. Jetzt schloss Kallie die Augen und schluckte. Heute war sie eine erwachsene Frau und besaß die Kontrolle über sich und ihre Gefühle.
    Sie lächelte grimmig und öffnete die Augen. Sie hatte unreifes Begehren mit Liebe verwechselt. Und was Eleni anging … Kallie seufzte. Es hatte keinen Sinn, jetzt an ihre Cousine zu denken. Im Moment gab es nichts, was sie tun konnte. All das gehörte der Vergangenheit an.
    Das Taxi hielt nun vor der Eingangstür des Hotels. Innerhalb weniger Sekunden wurde ihr abwechselnd heiß und kalt. Ein Portier trat an den Wagen und öffnete ihr die Tür. Die hohen Stöckelschuhe ließen ihre Schritte unsicher werden. Vorsichtig betrat sie das mit honigfarbenem Marmor ausgelegte Foyer.
    Sie sah ihn sofort und verspürte den innigen Wunsch, sich umzudrehen und zu fliehen. Dann straffte sie die Schultern und ging weiter. Er saß auf einem hohen Stuhl an der Bar und schwenkte ein Glas mit einer dunklen Flüssigkeit in der Hand. Intensiv und eindringlich blickte er in sein Glas – als könne er dort Antworten auf drängende Fragen finden. Kallie blieb neben ihm stehen und versuchte, sich nicht von seiner Ausstrahlung überwältigen zu lassen.
    „Alexandros …“, murmelte sie und verfluchte ihre Stimme, die ein wenig zitterte.
    Er sah auf. Sein Blick aus tiefen dunklen Augen nahm sie gefangen. Mit einer anmutigen Bewegung stand Alexandros auf, seine Miene jedoch blieb ausdruckslos. Er streckte die Hand aus, um ihr den Mantel abzunehmen. Nur zögernd übergab Kallie ihm das Kleidungsstück, sorgsam darauf bedacht, seine Hand nicht zu berühren.
    „Entschuldige meine Verspätung. Ich wurde in der Agentur aufgehalten.“
    Er lächelte, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen. „Kein Problem. Wir nehmen einen Drink und gehen dann ins Restaurant.“
    Er gab sich charmant und liebenswürdig, was sie ihm nicht für eine Sekunde abkaufte. Auf unsicheren Beinen folgte sie ihm zu einem Tisch. Sie war froh, dass sie sich für eine schlichte Seidenbluse und einen geraden schwarzen Rock entschieden und keinen Versuch unternommen hatte, ihn mit ihrer Kleidung zu beeindrucken. Als der Kellner an ihren Tisch trat, bestellte sie ein Mineralwasser.
    Alexandros zog

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