Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
Vom Netzwerk:
hatte, fuhr er so lässig fort, als sprächen sie über das Wetter. „Wie ich schon sagte, braucht dein Onkel dringend einen Kredit. Geld, um Demarchis Shipping wortwörtlich über Wasser zu halten. Das bringt mich in eine interessante Position, meinst du nicht auch?“ Aber er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab. „Ich war durchaus bereit, Geschäfte mit Alexei zu machen, weil das auch meinen Interessen nützt, aber jetzt haben die Dinge eine faszinierende Wendung genommen. Ich brauche ja nicht erst darauf hinzuweisen, dass es für mich absolut gleichgültig ist, ob ich ihm helfe oder nicht. Doch für ihn würde es einen sehr großen Unterschied bedeuten.“
    Die Linien in seinem Gesicht waren hart geworden. Die Zeit und die Umstände hatten diesen Mann in eine Kombination aus Rücksichtslosigkeit und Kälte verwandelt. Und sie selbst, ging es ihr durch den Kopf, war an diesen Veränderungen nicht unschuldig.
    „Alexei ist ein zäher alter Knochen, aber mittlerweile hat er alle anderen Hilfsquellen ausgeschöpft. Ich bin, wie er mir selbst gesagt hat, seine letzte Hoffnung.“
    „Wieso weiß ich davon nichts? Wieso hat niemand aus meiner Familie mir etwas davon gesagt?“
    Plötzlich wirkte sie nur noch jung und verloren. Ihre großen Augen schimmerten in diesem faszinierenden Blau und Grün. Etwas regte sich in Alexandros’ Brust, das er gleich wieder zum Schweigen brachte.
    „Wer weiß? Weil du deine Aktien so schnell verkauft hast, weil du nach Paris gezogen und England den Rücken gekehrt hast, dachten Alexei und deine Familie vielleicht, du hättest kein Interesse mehr an ihren Problemen.“
    Gegen ihren Willen empfand sie das vertraute Gefühl von Trauer. Sie blickte ihn mit schmerzerfüllten Augen an und antwortete, ohne nachzudenken. „So war es nicht. Es ist nur einfach zu viel geworden. Nach der Beerdigung war das Geschäft das Einzige, worüber sie redeten. Alles deutet darauf hin, dass sich mein Vater das Leben genommen und das meiner Mutter mit in den Tod gerissen hat. Darüber wollte niemand sprechen.“ Ihre Stimme brach, und sie blinzelte die Tränen zurück, in der Hoffnung, er würde ihre Verletzlichkeit nicht bemerken.
    Erst als sie glaubte, sich wieder unter Kontrolle zu haben, hob sie den Kopf. Auf seinem Gesicht lag ein angespannter Ausdruck, der gleich darauf verschwand. Stattdessen hatte er wieder seine undurchsichtige Miene aufgesetzt. Sie presste die Lippen fest aufeinander.
    Vielleicht bildete er sich nur ein, dass ihre Züge weicher geworden waren, doch Alexandros spürte, wie sein Plan ins Wanken geriet. Die Sache verlief nicht, wie er sie sich vorgestellt hatte. Er wollte die Hand ausstrecken und mit dem Daumen über ihre Wangen streicheln. Schon wieder verlor er sein Ziel aus den Augen. Am liebsten hätte er aufgehört zu reden und sie in sein Bett geführt. Die Schnelligkeit, mit der diese Frau seine Sinne überwältigte, entsetzte ihn.
    Kallies Wut über diese unfaire Situation entbrannte erneut. Alles, was sie getan hatte, war, diesem Mann vor langer Zeit ihr Herz und ihre Seele zu offenbaren. Und er hatte ihre Gefühle mit Füßen getreten. Noch bevor die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt war. „Schau, Alexandros. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, ebenso wenig wie du mit all deinem Geld. Vielleicht habe ich die Dinge … angestoßen. Ich habe versucht, meinen Eltern alles zu erklären, aber sie wollten nicht auf mich hören.“
    Er hob eine Hand und sah sie höhnisch an. „Ach, bitte. Es ist ein bisschen spät, mir zu sagen, du hättest meine Ehre verteidigt, wenn du zuvor so kaltblütig das Foto arrangiert und die E-Mail an die Presse verfasst hast. Aber“, er brachte ihren Protest mit einem einzigen Blick zum Verstummen, „es gibt einen Ausweg. Ich helfe Alexei, und wir lassen die Vergangenheit endgültig hinter uns.“
    „Welchen?“
    „Dich, Kallie.“
    Bevor sie die Worte wirklich begreifen und sie ihre Wut darüber entladen konnte, fragte er unvermittelt: „Kennst du meinen Onkel Dimitri?“
    Sie nickte, obwohl sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Worauf wollte er jetzt wieder hinaus?
    „Er ist vor einem Monat gestorben.“
    „Ich habe gar nicht gewusst, dass er krank war. Es tut mir sehr leid“, entgegnete sie unbeholfen.
    Er zuckte nur die Schultern und verbarg die Tatsache, dass er Dimitri wie einen Vater geliebt hatte. Vor langer Zeit hätte er Kallie so etwas anvertraut, aber jetzt nicht mehr.
    „Sein Tod kam überraschend. Das

Weitere Kostenlose Bücher